Unsere Bildungsangebote greifen den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan (HBEP) auf. Besondere konzeptionelle Schwerpunkte legen wir in unserer Kindertagesstätte auf die Umsetzung folgender Bildungsbereiche:
Soziales Miteinander (vgl. HBEP S. 57)
Um diese Schlüsselqualifikation positiv gestalten zu können, benötigt das Kind einen verantwortungsbewussten, rücksichtsvollen, toleranten und einfühlsamen Umgang mit anderen und die Erkenntnis, dass nicht jedes Individuum die gleichen Bedürfnisse und Ansichten hat wie es selbst.
Das Kind erlernt dies in regelmäßigen Interaktionen mit anderen Kindern und Erwachsenen und entwickelt so Verhaltensweisen, die im späteren gesellschaftlichen Zusammenleben erforderlich sind. Auch die Tatsache, dass das Agieren in Gruppen bestimmter Regeln bedarf, mit Enttäuschungen verbunden ist, oder zu Konflikten führen kann ist ein Lernprozess, der bei der Bewältigung von uns unterstützt wird.
Hierbei sehen wir es als notwendig an, genau dies dem Kind vorzuleben, es immer wieder neu zu motivieren und eine Orientierung zu bieten, das Kind aber auch an sie betreffende Entscheidungen teilhaben zu lassen (siehe Partizipation). Dazu ist es von Bedeutung, jedem Kind respektvoll entgegenzutreten, es als eigene Persönlichkeit anzunehmen und es entsprechend seines Entwicklungsstandes zu fördern bzw. zu fordern. Dies betrifft alle Bereiche des täglichen Lebens in der Kita, vom morgendlichen Ankommen in der Einrichtung (z.B. eine freundliche in Empfangnahme) bis zur Verabschiedung und Entlassung in die Schule.
Partizipation (vgl. HBEP S. 43)
Kinder lernen Mitverantwortung zu übernehmen, Kompromisse einzugehen und Konsequenzen zu tragen.
Sie lernen die eigenen Sichtweisen zu vertreten, zu äußern, und zu begründen. Sie nehmen die Sichtweisen anderer wahr und lernen diese zu respektieren. Sie finden eigene Lösungswege um Konflikte zu lösen. Sie lernen anderen zuzuhören, still zu sitzen und andere ausreden zu lassen. Sie machen die Erfahrung, dass man auf seine Umwelt einwirken kann, mit seiner Meinung etwas erreichen kann, dafür jedoch auch Verantwortung übernehmen muss.
Im KiTa Alltag geschieht dies vor allem in Gesprächskreisen, beim Planen von Ausflügen (z.B. gruppenintern, Schulkind-Ausflug, beim Gestalten des Vormittags (z. B. Bastelangebote, Spielort, Spielpartner, gemeinsames Zubereiten von Frühstück, Kochen), beim Mitgestalten von Festen und Feiern (z. B. Geburtstagen, Gruppenfeste, Schulkind-Übernachtung…)
Selbstständigkeit (vgl. HBEP S. 64)
Die erzieherische Hilfe beschränkt sich hierbei auf punktuelle Unterstützung um dem Kind die Möglichkeit zu geben eigene Erfahrungen zu sammeln, welche zum Ziel führen. Durch das eigene Tun bekommt das Kind Selbstvertrauen d.h. Vertrauen in eigene Fähigkeiten und Kräfte. Somit ist das Selbstvertrauen in sich und seine eigene Stärke eines der wichtigsten Erziehungsziele in der Kita, weil sie die Grundstein Basis für alle weitere Kompetenz ist. Durch den Erwerb des Selbstbewusstseins werden die Kinder in ihrer Persönlichkeit gestärkt, um sich in der Gesellschaft und einer sich verändernden Welt zurecht zu finden und behaupten zu können, ihren Lebensalltag zu organisieren und Problemlösungen zu entwickeln.
Wir gehen auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder so weit als möglich ein. Durch Experimentieren, viel Freispiel und Bewegung können die Kinder vielfältige Erfahrungen sammeln.
Inklusion (vgl. HBEP S.52/53)
Kein Kind wird im Alltag benachteiligt. Es sind Lern- und Lebensfelder für alle Kinder vorhanden. Jedes Kind wird darin gestärkt, sich zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit zu entwickeln. Therapien und Fördermaßnahmen werden im Haus unterstützt und begleitet. Beobachtungen und Dokumentationen zeigen uns den Entwicklungsstand des Kindes. Bedürfnisse werden erkannt und entsprechend erfüllt.
Sprache (vgl. HBEP S. 66)
Sie dient dem Austausch von Informationen und der Beschreibung von Dingen und Sachverhalten, aber macht es auch möglich, Empfindungen und Gedanken auszudrücken. So rückt die Förderung der deutschen Sprache und die Erhöhung der kindlichen Sprachkompetenz (d. h. richtige Aussprache und die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erklären und längere Reden zu verstehen) in allen Bildungsrichtlinien in den Vordergrund. Der adäquate Umgang mit Sprache wird als Grundlage für schulischen und beruflichen Erfolg angesehen, ist aber auch zur Befriedigung persönlicher Bedürfnisse und zur Ausbildung sozialer Fähigkeiten wichtig.
Häufig führen jedoch die medienvernetzte Welt, Kommunikationsarmut in den Familien oder auch ein Migrationshintergrund zu sprachlichen Problemen. Um den Kindern die deutsche Sprache näherzubringen nutzen wir die alltagsintegrierte Sprachförderung.
Wir üben täglich im spielerischen und kreativen Umgang den Sprachgebrauch. Dies geschieht durch Lieder, Bilderbücher und Gespräche im Gruppenkreis. Das einzelne Kind wird auf der Basis guter emotionaler Beziehungen zu den Erzieherinnen zum Sprechen ermutigt. Die Kontaktförderung zwischen den Kindern, die sprachliche Begleitung von Tätigkeiten und gegebenenfalls das richtige Wiederholen unterstützen diesen Prozess. Durch genaue Beobachtung des Kindes wird der individuelle Förderbedarf des Einzelnen festgestellt.
Sowohl Sprachstörungen als auch Probleme mit der deutschen Sprache werden durch gezielte Sprachförderung, Sprachspiele in Kleingruppen, durch Einzelübungen und durch vielfältige Bewegungsangebote unterstützt. Wir holen die Kinder bei ihrem sprachlichen Stand ab und fördern es in Kleingruppen weiter. Hier wird vor allem der Wortschatz erweitert und die Grammatik verbessert. Im Übergang zur Schule wird der Vorlaufkurs zusätzlich täglich von der Schule angeboten.
Bewegung (vgl. HBEP S. 62)
Dies ermöglichen wir, in dem wir ausreichend Innenräume als auch das Außengelände zur Verfügung stellen. Kinder sollen sich in der Motorik üben und Freude an der Bewegung haben.
Körperliche Aktivität und unterschiedliche Bewegungserfahrungen sind für eine gesunde, soziale und kognitive Entwicklung unerlässlich.
Gut ausgebildete Sinne und vielfältige Sinneserfahrungen führen zu einer guten Körperwahrnehmung. Aufgrund des engen Zusammenhangs zwischen Wahrnehmung und Bewegung gewinnt das Kind Erkenntnisse über sein Selbstbild, sein Selbstwertgefühl, seine sozialen Kompetenzen als auch über seine Umwelt.
Wir stellen den Kindern dazu Materialien zur Verfügung, z.B. Balancierhilfen, Rollbretter, Seile, Bälle, Sprungkästen, Weichboden, Trampolin u.v.m, Fahrzeuge und Spielmaterial für das Außengelände.
Regelmäßige Bewegung leistet auch einen Beitrag zum seelischen Wohlbefinden und guter Gesundheit. Dazu gehört für uns auch die tägliche Bewegung an der frischen Luft.
Religionspädagogik (vgl. HBEP S. 79)
In unserer Kita leben wir gemeinsam mit den Kindern ein christliches Miteinander. Gegenseitige Wertschätzung, sowie einen respektvollen Umgang mit den Menschen, Lebewesen und der Natur, aber auch den von Gott geschenkten Gaben. Gemeinsam mit der Gemeinde Referentin bereiten wir die katholischen Feste im Jahreskreis vor, um diese mit den Kindern altersgerecht zu feiern. Die Inhalte vermitteln wir durch biblische Figuren, Kett - Materialien, Bilderbücher, Gespräche, Erzählungen. Alltägliche Themen wie Streit, Konflikte, Tod, werden je nach Bedürfnis aufgegriffen und mit Respekt und Geduld bearbeitet.
Sinnfragen können in unserer „Spurensuche nach Gott“ aufgegriffen und mit anderen darüber philosophiert werden. Ein Tischgebet beim Essen lässt uns auch Dankbarkeit zeigen. Die Verbundenheit mit der Gemeinde zeigt sich durch gemeinsam gestaltete Gottesdienste oder die Kinderkirche.
Mit unserer Vorbildfunktion und im Dialog begleiten wir Kinder in ihrer Glaubensfindung. Die Erwachsenen setzen sich ebenso mit Glaubensfragen und Religiosität auseinander.