Unsere Historie

Kloster 28.07.2019 013

Am Ortsausgang von Hainstadt Richtung Klein-Auheim liegt rechts in Richtung Main das ehemalige Kloster St. Gabriel. Trotz vieler bunter Plakate an den Waschbetonmauern und einer Klaviatur auf dem Weg zu einer kleinen Eingangstür wirkt es nicht gerade einladend. Das hat seinen Grund; denn die Karmelittinen, die das Kloster viele Jahre bewohnten, ließen sich nicht so leicht in die Karten schauen. Sie beteten zu Gott für alle Menschen dieser Erde in Ruhe und Abgeschiedenheit und scheuten den Kontakt zur Außenwelt.

Heute ist vieles anders. Die Kapelle ist nach wie vor ein Ort des Gebets und der Messfeier und die trotzige Klostermauer ist erhalten aber die Kapelle ist auch ein Ort der Musik und Kultur geworden und in das Haus St. Gabriel sind Jugendliche des Theresien Kinder –und Jugendhilfezentrums eingezogen. Am 9. Mai 1948 übernahmen die Karmelitinnen von Bonn-Pützgen die Villa Mainfried und das Anwesen des Stifter-Ehepaares Leopold und Katharina Hainz als Kloster. In den Folgejahren wurde der heutige Klosterbau mit Pfortenhaus errichtet. Am 30. Oktober 1965 weihte Kardinal Dr. Hermann Volk, Bischof von Mainz, die Kapelle.

Die Karmelitinnen - in der Hochphase des Klosters bis zu zwanzig Frauen - bestritten ihren Lebensunterhalt durch die Arbeit in den Werkstätten, in denen Messgewänder, Kerzen, Rosenkränze entstanden und Bücher gebunden wurden sowie durch Spenden. Gemäß den Ordensregeln lebten die Mitglieder zurückgezogen, das stille Gebet war ein wesentliches Element ihrer Spiritualität.

Im Jahre 2000 hat sich der Freundeskreis der Karmelitinnen gegründet. Durch regelmäßige Beiträge seiner Mitglieder gewährte er dem Kloster eine gewisse wirtschaftliche Sicherheit. Der Verein unterstützte satzungsgemäß vor allem den Erhalt der Klosterkirche, des Klostergebäudes sowie die Weiterbildung und Altersversorgung der Schwestern. Im Dezember 2011 wohnten hinter den Hainstädter Klostermauern noch fünf Schwestern im Alter zwischen 45 und 87 Jahren.

Die Karmelitinnen haben sich am 5. Oktober 2014 wegen Nachwuchsmangels verabschiedet und sind nach Hamburg Finkenwerder gezogen. Die Kapelle und das Haus wurden an das „Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum und St. Josephshaus e.V.“ verkauft.

Die Mitglieder des „Freundeskreis der Karmelitinnen Kloster St. Gabriel e.V.“  haben in ihrer  Mitgliederversammlung am 3. März 2015 mit überwältigender Mehrheit für die Beibehaltung des Freundeskreises gestimmt, der satzungsgemäß ausschließlich gemeinnützige-mildtätige-kirchliche Zwecke verfolgt.

Der neu benannte „ Freundeskreis für Kapelle und Haus St. Gabriel e. V. in Hainburg“ hat sich dabei neue Ziele gesetzt und trägt satzungsgemäß zur Erhaltung der Klosterkapelle St. Gabriel  bei und unterstützt alle Aktivitäten des Musikzentrums St. Gabriel sowie der vom „Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum und St. Josephshaus e.V. im Haus betreuten Jugendlichen.