Neuer Name der Pfarrei

Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Insgesamt wurden bei der Versammlung in Schotten drei Vorschläge gewählt, die jetzt an das Bistum Mainz gemeldet werden, wo die Entscheidung fällt. Platz zwei hinter Christophorus bzw. Christoph (insgesamt 43 Stimmen) belegte St. Theresia von Lisieux (19) vor „Marias Geburt“ (13). Die Namensvorschläge „Barmherzigkeit Gottes“ (9 Stimmen) und Vinzenz von Paul (4) schieden aus.

Über die räumliche Bezeichnung der neuen Pfarrei wurde lebhaft diskutiert. Etliche Teilnehmer der Pastoralraumkonferenz plädierten für die Wetterau als Ortszuschreibung („Nidda ist Wetterau!“). Andere verwiesen darauf, dass z.B. Schotten gar nicht dazugehört. Pfarrer Karl Heinrich Stein (Altenstadt), der den Prozess des Zusammenschlusses der Gemeinden leitet, wies darauf hin, dass die Bezeichnung Wetterau bereits von drei anderen Verbünden geführt werde (Nord, Süd und Mitte). Insofern sei eine andere Zuschreibung klarer, nicht zuletzt für die Bistumsverwaltung in Mainz.

Mit der Formulierung „vor dem Vogelsberg“ taten sich mehrere Teilnehmer schwer („Was soll das heißen?“), andere fanden sie originell („Hat man so noch nicht gehört“). Kompromissvorschläge wie „am Vogelsberg“ oder „am Fuße des Vogelsberges“ setzten sich nicht durch. Am Ende fiel das Votum für „vor dem Vogelsberg“ fast einstimmig aus.

Zudem wurde ein neues Gottesdienstkonzept verabschiedet. Denn klar ist: Bei schwindenden Mitgliederzahlen, sinkenden Einnahmen und Fachkräftemangel (weniger Priester, weniger andere Hauptamtliche) muss das Angebot angepasst werden. Über die Aufteilung der Sonntagsmessen zwischen 14 Kirchen des Pastoralraums (so lautet die Übergangsbezeichnung für die künftige Großpfarrei) wurde bereits bei einer früheren Sitzung entschieden. Diesmal ging es um die hohen kirchlichen Feiertage.

Am Ende wurde ohne Gegenstimmen ein Rotationsverfahren beschlossen. Das bedeutet, dass bestimmte Feiern wie z. B. Ostersonntag in den meisten Kirchen nur noch alle drei Jahre stattfinden – in den größeren allerdings etwas öfter. Eine Ausnahme bildet die in der vorherigen Konferenz gewählte Pfarrkirche in Nidda, in der alle Eucharistiefeiern der Hochfeste gefeiert werden außer Ostermontag und der zweite Weihnachtsfeiertag.Gesetzt ist auch die Feier des jährlichen Fronleichnamsfestes im Kloster Engelthal.

Weil sich die kirchlichen Strukturen wandeln, würden Wort-Gottes-Feiern, die auch heute schon gefeiert werden, künftig an Bedeutung gewinnen, sagte Pfarrer Hippolyte Mantuba (Glauburg/Stockheim). Diese können auch von ausgebildeten Gemeindemitgliedern gestaltet werden. „Wir brauchen mehr Menschen, die bereit sind, diese Ausbildung zu machen“, appellierte er an die Runde.

Doch das sei gar nicht so einfach, wie ein Mitglied der Konferenz berichtete: „Manche Kurse fallen aus, andere sind überbucht, und man muss teilweise sehr weit fahren.“ Er selbst habe erst wieder einen freien Platz für Ende des Jahres in Offenbach gefunden. Pfarrer Stein versprach, sich für zusätzliche Angebote in der Region einzusetzen. „Dazu ist es aber wichtig, dass die Gemeinden Rückmeldung geben, wie viele Interessenten es überhaupt gibt“, sagte er.

Zu Beginn und zum Ende der Konferenz hatte der gastgebende Pfarrer Hendrick Jolie um Gottes Segen für die Reformen gebeten. Gemeinsam gedachte die Konferenz ihres Mitglieds Egon Luckey aus Stockheim, der kürzlich überraschend verstorben war. „Seine ruhige Art, sein vermittelndes Wesen, seine Zuverlässigkeit und sein Engagement werden uns fehlen“, so Pfarrer Stein.

Die Ausbildung zum Wort-Gottesdienstleiter steht grundsätzlich jedem Katholiken offen. Die Kurse umfassen in der Regel etwa vier ganztägige Veranstaltungen und etwa ebenso viele Abendtermine.  Die Teilnahme ist kostenlos. Interessentinnen und Interessenten melden sich bitte in ihren Pfarreien.