Pio von Pietrelcina, bekannter als Pater Pio (italienisch Padre Pio; bürgerlich Francesco Forgione, 25. Mai 1887 – 23. September 1968 ), war Kapuziner und Ordenspriester. Ihm wurden die Gaben des Heilens, der Prophetie und der Seelenschau zugeschrieben. Papst Johannes Paul II. sprach Pio von Pietrelcina 1999 selig und 2002 heilig. Um Pater Pio entwickelte sich bereits zu Lebzeiten ein Kult; er gilt als einer der beliebtesten Heiligen Italiens, ist aber auch umstritten.
Der Sohn eines einfachen Bauern aus dem Süden Italiens war mit 16 Jahren den Kapuzinern beigetreten und 1910 zum Priester geweiht worden. Wegen Pios schwacher Gesundheit hatten ihn seine Oberen in ein Kloster im ärmlichen Vorgebirge von Apulien gesandt. Immer wieder machte Padre Pio dort mystische Erfahrungen und soll 1918 erstmals die Wundmale Christi (Stigmata) empfangen haben. Kurz darauf setzte ein ungeahnter Kult um den Kapuziner ein: Internationale Zeitungen berichteten über ihn, täglich strömten Hunderte Gläubige ins Kloster und von Padre Pio berührte Gegenstände kursierten als Reliquien.
Daraufhin untersagte der Provinzialmeister Laien den Zugang zum Kloster – doch die Verehrung riss nicht ab. Seine Stigmata waren Anlass für mehrere teils kirchliche, teils medizinische Untersuchungen – in kritischen Veröffentlichungen werden sie auf natürliche Ursachen zurückgeführt. Die Kirche verfügte, dass er weder Beichte hören noch öffentlich Messe feiern durfte. Erst 1964 wurde er kirchlich rehabilitiert. Die Gläubigen verehrten den charismatischen Seelsorger, Papst Johannes Paul II. sprach den Kapuziner 2002 heilig.
Eine große Kirchenanlage über seinem unverwesten Körper ist heute eine der bedeutendsten Pilgerstätten in Italien. Eines seiner bekanntesten Worte ist: "Eher kann die Welt ohne die Sonne existieren als ohne die Heilige Messe"; ganz aktuell für die Kirche unserer Tage. Die im Herbst geplante Pilgerfahrt unserer Pfarrei zu seinem Grab muss wegen Corona um ein Jahr verschoben werden. Für die letzte Reise dorthin hat Pfarrer Fillauer das folgende Lied verfasst:
Padre-Pio-Lied
“Mir nach”, sprach Christus einst zu ihm,
“Du sollst mein Kreuz mittragen,
Es sichtbar machen in der Welt
Ihr meine Botschschaft sagen:
Bekehrt euch alles, es ist Zeit,
Für Christus macht den Weg bereit!”
“Mir nach”, rief Christus stets ihm zu
“Trag mit mir meine Wunden
Bleib wach mit mir auf Golgotha
Lass diese Welt gesunden,
In Dir mein Ebenbild zu sehn,
Den Weg des Glaubens neu zu gehn!”
“Mir nach, geh in mein Opfer ein,
Lass Dich ganz davon prägen,
Sprich meine Worte vom Verzeihn
Für diese Welt zum Segen
Schließ sie in meine Wunden ein,
Vom Kreuz geprägt, verwandelt sein!”
“Mir nach”, spricht Christus heut zu uns
“Mir nach wie Pater Pio:
Nimm an Dein Kreuz, sei unverzagt,
Reich mir die Hand und lern so:
Du bist in meinem Kreuz erlöst,
Im eignen Kreuz dadurch getröst!”
Wir preisen Dich, dreieinger Gott,
Im Vater, Geist und Sohne,
Dass Du nach allem Leid der Welt
Verheißt die Lebens-Krone.
St. Pio, bitt für unsere Zeit,
Mach sie für Christus neu bereit.