Liebe Leser*innen,
eine Woche vor dem ersten Advent, am letzten Sonntag des Kirchenjahres, feiern wir den Christkönigsonntag. Von Jesus sprechen wir sonst oft von „unserem Begleiter“, „unserem Freund“, „unserem Zuhörer“, „unserem Herrn“. Wenn wir von ihm als „König“ sprechen, dann soll deutlich werden, welche Macht er hat.
Pilatus will es im heutigen Evangelium genau wissen – er hat Angst vor Machtverlust und Angst vor Aufruhr im Volk- und fragt: „Bist du der König der Juden?“ und „Was hast du getan?“ Jesus antwortet: „Ich bin ein König“ und „Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege“. Er meint nicht den mächtigen weltlichen Herrscher, der andere unterwirft und Krieg führt, sondern, den König, der für andere da ist, sich einsetzt, Gerechtigkeit herstellt, für Frieden sorgt... .
Sind wir (zu-)frieden? Wenn nicht, dann können wir möglicherweise selbst etwas ändern. Zumindest unsere Haltung können wir überdenken und uns fragen: Was ist mir wichtig? Was soll sich ändern? Muss ich etwas tun oder vielleicht auch etwas lassen? Auf diese Weise können wir dazu beitragen, dass wir und andere zufriedener werden und dass es uns bessergeht. Wenn viele ihren Beitrag zum Frieden leisten, dann kann sich das Gesicht der Welt verändern, so ähnlich sagt es ein Sprichwort. Aber den Frieden erreichen, das können wir nicht. Das zeigen uns die täglichen - meist negativen - Nachrichten. Allein die Debatten über Impfungen und Corona-Schutzmaßnahmen spalten Familien, Menschen werden verurteilt und ausgeschlossen… .
Wie sehr sehnen wir uns nach Frieden für die Völker der Erde, für die Menschen in unserem Land, für das Leben und Begegnen in unseren Vereinen, in unseren Gemeinden, in der Nachbarschaft und in den Familien und auch für den Frieden in uns selbst!
Jesus, der barmherzige und gerechte König, bringt Frieden in diese Welt. Dieser König wird nicht zulassen, dass das Böse über das Gute siegt! Er wird Gerechtigkeit bringen und Recht sprechen. Jesus sieht alles Gute in der Welt, er sieht unser Bemühen. Es kann uns Trost sein, dass er in dieser Welt das letzte Wort haben wird.
Tragen wir unseren Beitrag zum Frieden bei, so wie es für uns und andere möglich ist und beten wir voll Vertrauen, dass Jesus Christus, unser Friedenskönig, den Frieden vollenden möge!
Freundliche Grüße
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin
In jener Zeit fragte Pilatus Jesus:
Bist du der König der Juden?
Jesus antwortete:
Sagst du das von dir aus oder haben es dir andere über mich gesagt?
Pilatus entgegnete:
Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Hohepriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan?
Jesus antwortete:
Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre,
würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königtum nicht von hier.
Da sagte Pilatus zu ihm:
Also bist du doch ein König?
Jesus antwortete:
Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.