3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zu Christi Himmelfahrt aus Erbach

Sketchnote Christi Himmelfahrt (c) Bild: Erzbistum Köln / Jonas Heidebrecht In: Pfarrbriefservice.de
Sketchnote Christi Himmelfahrt
Datum:
Di. 24. Mai 2022
Von:
Peter Heiligenthal

Wir feiern „Himmelfahrt“ Jesu. Als Kind stellte ich mir das ganz wörtlich vor, so wie es die Evangelien im Wortlaut formulieren, wie hier bei Lukas: Während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben.

Erst später wurde mir klar, dass dieser Vers an dieser Stelle nicht wörtlich genommen werden darf! 

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden.

Angefangen in Jerusalem seid ihr Zeugen dafür.

Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden. Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet!

Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie.

Und es geschah: Während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben.

Sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück.

Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.

(Joh 24,46-53)

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

Wir feiern „Himmelfahrt“ Jesu. Als Kind stellte ich mir das ganz wörtlich vor, so wie es die Evangelien im Wortlaut formulieren, wie hier bei Lukas: Während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben.

Erst später wurde mir klar, dass dieser Vers an dieser Stelle nicht wörtlich genommen werden darf! Im Gegensatz zur deutschen Sprache unterscheidet man im Englischen bei diesem Begriff zwischen „sky“, dem „Himmel“ über unseren Köpfen und „heaven“, der „göttliche“ Himmel, das bei Gott (angekommen) sein! Das finde ich, ist hilfreich.

Wie Jesus es als Wanderprediger immer wieder sagte: „Das Reich Gottes, der Himmel ist mitten unter Euch!“ Ich denke er meinte: Dort wo Menschen teilen, sich versöhnen, fair miteinander umgehen, miteinander lachen und füreinander da sind, wo die Liebe ist …… da ist Gott, sein Reich im jetzt, im hier und heute bereits gegenwärtig. Wir erhaschen sozusagen einen mehr oder weniger großen „Zipfel“ davon.

Die neue Erde, Gerechtigkeit, Frieden, Erlösung und Heil finden wir alle als „Geschöpfe“ – so stelle ich mir das vor -  im Reich Gottes nach unserem irdischen Tod – auch diejenigen, die in diesem Leben, auf dieser Erde als Geschöpfe leiden, hungern, ungerecht behandelt, verfolgt und sogar getötet wurden.

Jesus „verließ“ seine Jünger. Er ist nun nicht mehr – wie vor seinem Tod und seiner Auferstehung – „aus Fleisch und Blut“ bei ihnen. Nach seinem Tod hat er – so könnte man vielleicht formulieren – eine neue Form des „Gegenwärtig-Seins“ gefunden. So wird bei den verschiedenen Auferstehungserzählungen davon gesprochen, dass sie ihn nicht unbedingt sofort erkennen, sondern er „erscheint“, er „offenbart sich“ und häufig „erkennen“ die Jünger den Auferstandenen erst am Tun, als er Brot und Wein segnet und (aus)teilt.

Noch ein Gedanke: Er verheißt ihnen „die Kraft aus der Höhe“ und segnete sie während er sie verließ. Er segnet auch  uns. Segen bedeutet: Gott/Jesus verspricht: Ich bin bei Dir/Euch. Ich bin mit Dir/Euch. Ich liebe Dich/Euch. Sein Segen, sein stärkender Geist begleitet uns jeden Tag unseres Lebens.

Ich wünsche uns allen, dass wir aus diesem Bewusstsein heraus, aus der Kraft des Heiligen Geistes unser Leben - auch wenn es manchmal schwer fällt – annehmen und gestalten.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien einen gesegneten Himmelfahrtstag!

Peter Heiligenthal,
Gemeindereferent