Erbach. Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! Hmm...
|
In jener Zeit |
30 |
Er ist es, |
31 |
Auch ich kannte ihn nicht; |
32 |
Und Johannes bezeugte: |
33 |
Auch ich kannte ihn nicht; |
34 |
Und ich habe es gesehen |
Johannes bezeugte, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb, so berichtet das heutige Evangelium. Er spricht vom Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt und mit dem Heiligen Geist tauft: Johannes, als ein gewichtiger, früher Zeuge für die „Gottes Sohnschaft“ Jesu.
Lämmer (und anderes Kleinvieh) dienten im Alten Testament im Volk Israel als gebräuchliche Opfertiere. Wenn Johannes hier Jesus als „Lamm Gottes“ benennt, nimmt dies – so kann es formuliert werden – den Kreuzestod Jesu vorweg und fasst den Glauben der nachösterlichen, christlichen Urgemeinde an die sühnende und erlösende Wirkung seines Kreuzestodes zusammen.
Vermutlich ist dieser Passus allerdings aus heutiger historisch-kritisch-exegetischer Sicht kein historisches Wort des Täufers, sondern eher bereits theologische Deutung des Evangelisten Johannes - formuliert ca. 120 Jahre n. C.!
Im Buch Jesaja wird der Knecht Jahwes mit einem Lamm verglichen – nicht nur wegen seines Verhaltens (stummes, geduldiges Ertragen) sondern als Deutung seines Schicksals überhaupt, weil er wie ein Opfertier die Sünden für viele trägt. Viele weitere Textbausteine - auch im Neuen Testament, besonders auch in der Passion - zeigen, dass die Urgemeinde selbst diesen Jesaja-Text auf die Person Jesu hin, deutete.
Wenn wir – vor dem Empfang der Kommunion – heute im Gottesdienst zum Lamm Gottes beten, dann öffnen wir uns einer Geisteshaltung, die uns teilhaben lässt, an der Gemeinschaft mit diesem Lamm, mit Jesus: Das ist mein Leib, mein Blut. Das bin ich für euch! Ich bin bei dir mit meiner Liebe und schenke mich dir als Lebensquelle.
Einen gesegneten Sonntag und eine gute neue Woche!
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent