Liebe Leser*innen,
Im heutigen Evangelium befindet sich Jesus in der Wüste. Jesus selbst begibt sich dorthin.
In jener Zeit |
Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, |
Da trat der Versucher an ihn heran |
Er aber antwortete: |
Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, |
und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, |
Jesus antwortete ihm: |
Wieder nahm ihn der Teufel mit sich |
und sagte zu ihm: |
Da sagte Jesus zu ihm: |
Darauf ließ der Teufel von ihm ab |
Die Wüste stelle ich mir vor als einen Ort und eine Zeit der Einkehr, ohne Programm und Ablenkung. Wenn ich meinen Alltag unterbreche und in „die Wüste“ gehe, dann verzichte ich bewusst auf Dinge, die mich vom Wesentlichen im Leben ablenken. Ich halte inne und frage mich: „Bin ich noch auf der richtigen Spur?“, „Lebe ich so, wie es gut für mich und meine Mitmenschen ist und in Gottes Sinn?“. Dafür braucht es Ruhe und Zeit – Wüste eben.
Im Evangelium lesen wir: „Jesus fastete 40 Tage und 40 Nächte.“
Die Zahl 40 kommt häufig in der Bibel vor. Für Theologen steht die Zahl 40 für einen Zeitraum, der zu Buße und Besinnung auffordert, der Wende und Neubeginn ermöglicht. Sie wird gebildet aus dem Produkt von 4 und 10. Die 4 steht dabei üblicherweise für das Weltumspannende, Irdische und Vergängliche. Die 4 symbolisiert die Himmelsrichtungen, die Elemente Feuer, Erde, Wasser, Luft, die Lebensphasen Kindheit, Jugend, Erwachsensein, Alter und die menschlichen Temperamente. Die 10 gilt als Zahl des in sich Vollendeten, Ganzen: Sie ist die Summe der ersten vier Ziffern 1 + 2 + 3 + 4, bezeichnet die Zahl der Finger und gilt als Symbol des Kreises. Sie dokumentiert ihren ganzheitlichen Anspruch nicht zuletzt in der biblischen Zahl der Zehn Gebote. Quelle: Katholische Nachrichten-Agentur
Mit dem Aschermittwoch hat die 40 tägige Fastenzeit bis Ostern begonnen. (Übrigens gezählt ohne die Sonntage, die vom Fasten ausgenommen sind.) Wollen wir diese Zeit für uns nutzen?
Jesus war nicht nur wahrer Gott: Mensch gewordener Sohn Gottes, sondern auch wahrer Mensch. Er war wie wir menschlichen Versuchungen ausgesetzt. Jesus widerstand den Versuchungen des Bösen: Er blieb standhaft und ist uns damit Beispiel. Wir erkennen mit ihm: Der Mensch lebt auch aus Gottes Wort und nicht vom Brot allein. Wir sollen Gott nicht auf die Probe stellen, ihn nicht herausfordern und nicht unsere Grenzen überschreiten. Gott alleine ist unser Herr, keinem anderen sollen wir dienen. Jesus antwortet mit Zitaten aus der Heiligen Schrift, dieses Wort ist überzeugend und hat Gewicht. Jesus handelt mit Vollmacht.
Vielleicht möchtet ihr/ möchten Sie jetzt eine Zeit der Stille nutzen, um über die folgenden drei Fragen nachzudenken:
Eine gute neue Woche wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin