Liebe Leserin, lieber Leser,
der Evangelist Johannes beantwortet für seine Leser immer neu die Frage: „Wer ist dieser Jesus?“ Auch das heutige Evangelium will eine Ermutigung an die ersten Christen und ebenso eine Ermutigung an uns heute sein, uns am Auferstandenen Jesus Christus zu orientieren.
In jener Zeit sprach Jesus: |
Wer aber durch die Tür hineingeht, |
Ihm öffnet der Türhüter |
Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, |
Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, |
Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; |
Weiter sagte Jesus zu ihnen: |
Alle, die vor mir kamen, |
Ich bin die Tür; |
Der Dieb |
Jesus erzählt zunächst ein Gleichnis:
Die Schafe kennen ihren Hirten an der Stimme, am Gang, dadurch, dass er auf üblichem Weg durch die Tür kommt, an seiner Zuverlässigkeit… . Sie haben Vertrauen zu ihm und folgen ihm. Umgekehrt kennt der Hirte seine Tiere. Er kann sie unterscheiden, kennt sie beim Namen. Übertragen auf die Beziehung Gottes zu uns Menschen ist diese Vorstellung auch für kleine Kinder unbegreiflich, aber wunderbar: Gott kennt alle Namen von uns! Er weiß um uns, um unser Leben, unsere Freude und unsere Sorge, er weiß um jeden einzelnen auf der ganzen Welt. Keine/r ist vergessen oder verloren. Die Kinder zählen auf: In allen Ländern, Städten und Dörfern der Welt, Menschen aller Hautfarben und Sprachen und die Kinder zählen auf, wen sie selbst beim Namen kennen (und das sind schon ganz schön viele Personen!). Aber Gott kennt eben ALLE!!! und so staunen sie.
Natürlich kommt der Hirte durch die Türe. Die Türe ist Jesus. Er ist der Zugang zu Gott. Wer sich an Jesus orientiert, kann den Weg zu Gott nicht verfehlen und wird gerettet werden und Weide finden, d.h. ein gutes Leben haben. Unabhängig davon wissen wir um unheilbare Krankheiten, um Krieg und Terror und die Folgen für Menschen, um Sorgen, Leid, Not und Tod– auch in unserer unmittelbaren Umgebung. Aber in dieser Situation sind wir nicht allein. Gott ist da, auch im Leid, dies kann unseren Blick auf das Leben verwandeln!
Der letzte Satz des Evangeliums „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben!“ ist ein wunderbarer Satz. Er beschreibt, die unendliche Liebe Gottes zu uns Menschen, der für jeden einzelnen von uns ein gutes Leben im Sinn hat. Jesus ist unser Zugang zum Leben in Fülle, zur Freiheit, zum Leben mit ihm, zum Glück. Darüber dürfen wir staunen und uns freuen.
Eine gesegnete neue Woche, mit offenen Augen für das, was in unserem Leben staunenswert und „Fülle“ ist, wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin