Liebe Leserin, lieber Leser,
„Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter“, so lesen wir heute im Evangelium. Wir können an den Fachkräftemangel im Pflegebereich, in den Kitas, in vielen Handwerksberufen und in der Forschung denken und auch an den Mangel an Pastoralen Berufungen, wie bei den Gemeindereferent*innen usw. und den Priestermangel. Entdecken wir gemeinsam die frohe Botschaft in dem Text.
|
In jener Zeit, |
37 |
Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, |
38 |
Bittet also den Herrn der Ernte, |
1 |
Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich |
2 |
Die Namen der zwölf Apostel sind: |
3 |
Philíppus und Bartholomäus, |
4 |
Simon Kananäus und Judas Iskáriot, |
5 |
Diese Zwölf sandte Jesus aus |
6 |
sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! |
7 |
Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! |
8 |
Heilt Kranke, |
Weil so viele Menschen ihn brauchen und die Arbeit zu viel wird, wendet sich Jesus an seine Freunde. Er kann die Aufgaben nicht mehr alleine erfüllen. Sie sollen Gott bitten, dass er Arbeiter aussende!
Und dann gibt er ihnen die Vollmacht, damit sie gut gerüstet sind, um die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.
Der Evangelist Matthäus nennt alle Namen und teilweise die Verwandtschaftsverhältnisse der Jünger. Die Menschen, die Jesus auswählte, haben einen Namen und ein Gesicht. Sie sind gemeint in ihrer einzigartigen Persönlichkeit und mit den ihnen eigenen Fähigkeiten.
Jesus sendet sie und grenzt den Aufgabenbereich ein. Es ist bestimmt keine Ausgrenzung der Heiden und Samariter gemeint, wenn Jesus die Freunde zunächst zur jüdischen Bevölkerung schickt (später wird der Aufgaben- und Adressatenbereich größer). Vermutlich ist die Aufgabenbeschreibung als Hilfestellung für seine Mitarbeiter gedacht, damit sie nicht gleich überfordert und entmutigt werden.
Was hat dies alles mit uns zu tun?
Auch wir heute sind aufgerufen, den Herrn zu bitten, dass er Menschen sende: Menschen, die die frohe Botschaft überzeugend weitersagen, die helfen und teilen, trösten und ermutigen, die miteinander Gottesdienst feiern und Gemeinschaft leben.
In Taufe und Firmung ist jede und jeder einzelne von uns bevollmächtigt, dies in seiner eigenen Weise zu tun. Wir dürfen darauf vertrauen, dass wir mit all dem ausgestattet sind, was wir dazu brauchen. Gerade haben wir Pfingsten gefeiert – das Fest des Heiligen Geistes. Am Samstag vor zwei Wochen wurden in unserer Gemeinde 32 Jugendliche gefirmt und ihnen wurde der Heilige Geist zugesagt. Dabei haben wir uns daran erinnert, dass wir Gefirmte mit dem unverlierbaren Siegel des Heiligen Geistes bezeichnet worden sind. Passenderweise haben wir dann am Dreifaltigkeitssonntag die verbindende Kraft Gottes gefeiert. Der Heilige Geist ist da: In uns und mit uns! Jetzt heißt es im Jahreskreis – im Alltag – zu leben, und das umzusetzen, wozu wir berufen sind. Jede und jeder nach den eigenen Begabungen. Bitten wir Gott, dass wir erkennen, wie wir handeln sollen und machen wir uns gemeinsam mit dem Heiligen Geist an die Arbeit!
Eine gesegnete neue Woche wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin