Liebe Leserin, lieber Leser, ich lade Sie /euch ein, mit mir das Evangelium einmal wie bei einem Spaziergang in kleinen Schritten abzugehen.
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In jener Zeit, |
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Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, |
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Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, |
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Simon Petrus antwortete und sprach: |
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Jesus antwortete und sagte zu ihm: |
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Ich aber sage dir: |
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Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; |
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Dann befahl er den Jüngern, |
ich lade Sie /euch ein, mit mir das Evangelium noch einmal wie bei einem Spaziergang in kleinen Schritten abzugehen:
Jesus befindet sich mit seinen Jüngern in Cäsarea Phillippi, das ist weit weg von Jerusalem und damit weit weg vom Tempel. Mit diesem räumlichen Abstand vom Tagesgeschäft fragt Jesus die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? - Heute würde man zu so einer wichtigen Frage wohl eine Fortbildung veranstalten.
Die Jünger tragen verschiedene mögliche Antworten zusammen, denn sie haben erlebt, was andere über Jesus sagen und von ihm halten. Diese Antworten sind noch unverbindlich, denn sie haben noch nichts mit ihrem persönlichen Bekenntnis Jesu gegenüber zu tun.
Doch Jesus fragt weiter: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?
Um diese direkte Frage kommen die Jünger und kommen auch wir heute nicht herum. Grundsätzlich bedeutete die Frage für die Jünger nämlich, ob sie weiterhin mit Jesus gehen würden. Und auch für uns bedeutet sie wohl, ob wir uns weiterhin an Jesus orientieren und bei ihm bleiben wollen.
Simon Petrus antwortet. Wie auch an anderer Stelle in den Evangelien, antwortet er als Sprecher der Jünger stellvertretend für diese:
Du bist der Christus (das heißt der Gesalbte), der Sohn des lebendigen Gottes!
Das bedeutet etwa: Du bist unser Befreier,
du bist der, der unser Heil will,
du bist der, der gesandt ist, uns zu erlösen.
Du bist der Sohn des lebendigen Gottes!
Welch eine Antwort! Welch ein Glaubensbekenntnis!
Der Evangelist Matthäus lässt Jesu mit einer Seligpreisung/ einem Glückwunsch auf diese Antwort reagieren. „Selig bist du, Simon Barjona, denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel!“
Simon Petrus kann diese Aussage nicht aus sich alleine geben. Die Erkenntnis dieser Antwort ist Geschenk Gottes. Glaube ist Geschenk Gottes. Gott selbst hat ihm und den anderen Jüngern und auch uns den Glauben geschenkt.
Dann kommt das bekannte Wortspiel um Petrus und den Felsen.
Simon bekommt einen neuen Namen: Petrus. Das bedeutet übersetzt: Fels. Auf einen Felsen kann man sich verankern, kann man bauen. Petrus und die Gemeinschaft der Jüngerinnen und Jünger sind dieser Felsen, auf den Jesus bauen und vertrauen kann. Auf diesen Felsen/ auf diesen bekennenden Glauben, will er seine Kirche/ die Gemeinschaft der Christen bauen. Nun gibt Jesus dem Simon Petrus und den Jüngern die Vollmacht mit dem Sinnbild der „Schlüssel des Himmels“. Was sie als Gemeinde verkünden und beschließen, wird von Gott bestätigt.
Am Ende befiehlt Jesus ihnen noch zu schweigen darüber, dass sie ihn als den Christus erkannt haben. Jesus weiß, dass zuvor noch Leiden, Tod und Auferstehung folgen müssen, bevor die Welt davon erfahren kann.
So können wir uns fragen: Wie tragfähig ist unser Glaube? Kann Jesus auch auf uns bauen?
Eine gesegnete neue Woche wünscht dir/Ihnen
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin