Liebe Leserin, lieber Leser,
wir Christen glauben an das ewige Leben. Der Evangelist Johannes gibt im heutigen Evangelientext auch Antwort darauf, wann dieses beginnt.
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden:
Amen, amen, ich sage euch:
Wer mein Wort hört
und dem glaubt, der mich gesandt hat,
hat das ewige Leben;
er kommt nicht ins Gericht,
sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen.
Amen, amen, ich sage euch:
Die Stunde kommt und sie ist schon da,
in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden;
und alle, die sie hören,
werden leben.
Denn wie der Vater das Leben in sich hat,
so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben.
Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten,
weil er der Menschensohn ist.
Wundert euch nicht darüber!
Die Stunde kommt,
in der alle, die in den Gräbern sind,
seine Stimme hören
und herauskommen werden:
Die das Gute getan haben,
werden zum Leben auferstehen,
die das Böse getan haben,
werden zum Gericht auferstehen.
Das ewige Leben beginnt für uns, wenn wir auf Gott hören und glauben. Unsere Entscheidungen im hier und jetzt sind ausschlaggebend. Es macht einen Unterschied, ob wir unser Leben Gott anvertrauen/ an Gott glauben oder nicht. Vertrauen wir Gott, der das Leben ist, so fängt das neue Leben bereits hier an – mit Hoffnung über den Tod hinaus: Nicht einfach, nicht immer friedlich, nicht immer heil, nicht ohne Sorgen, Not und Angst. Heute schon. Denn wenn wir Gott in unserem Leben Mitspracherecht geben und uns in seiner Hand geborgen wissen, dann ändert sich unsere Einstellung zum Leben, dann ändert sich unser Denken und Handeln. Dann können wir jetzt schon ein Stück Himmel auf der Erde erahnen.
Auch diejenigen, die uns bereits vorausgegangen sind, unsere Verstorbenen, haben das ewige Leben, wenn sie auf die Stimme Gottes hören. Sie haben bereits ihr Ziel erreicht und dürfen ein neues Leben bei Gott führen- dessen Gestalt wir nicht kennen, das aber schön sein muss: ohne Leid, ohne Schmerz und Gewalt, ohne Sorge und in Frieden.
Heute an Allerseelen dürfen wir für die Verstorbenen und für uns die Zuversicht haben, dass die Liebe stärker ist als der Tod.
Dass wir in der kommenden Woche Gottes Stimme in unserem Alltag heraushören, Gott vertrauen und danach handeln, wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin