Ein Mann hatte zwei Söhne. Einer wollte nicht, und der andere?
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In jener Zeit |
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Er antwortete: Ich will nicht. |
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Da wandte er sich an den zweiten |
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Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? |
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Denn Johannes ist zu euch gekommen |
Jesus und die Hohepriester sowie die Ältesten. Ein „besonderes“ Verhältnis! In den Evangelien – so auch hier – wird immer wieder beschrieben, dass Jesus mit ihnen und dem Hohen Rat ein gespanntes Verhältnis hatte. Letztendlich wurde er dann ja auch – auf Betreiben der Hohepriester, die ihre Stellung durch Jesu Leben und Botschaft bedroht sahen – verurteilt und gekreuzigt.
Der Hohepriester brachte das tägliche Opfer dar und durfte das Allerheiligste des Tempels einmal im Jahr betreten, er war also Mittler zwischen Jahwe und dem Volk Israel. Sein Amt, ursprünglich erblich und auf Lebenszeit verliehen, wurde bereits vor der Zeit Jesu nur für wenige Jahre vergeben, je nachdem, ob der Kandidat politisch „richtig lag“ oder entsprechende Gegengaben leistete (aus dem Kleinen Stuttgarter Bibellexikon).
Jesus tritt in seinem Leben und Wirken mit einzigartiger Autorität auf (…. „ich aber sage Euch“!) und wird den Mächtigen Israels immer wieder zum Ärgernis, das ihre eigene Macht gefährdet. Auch in diesem Evangelium macht Jesus unmissverständlich klar, wer die Autorität hat: Amen, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr! Weil Hohepriester und Älteste letztendlich ihre eigentliche Aufgabe unterlassen, wahre Mittler zwischen Gott und dem Volk zu sein. Mit dem Verweis auf Johannes, dem die Hohepriester und Ältesten, nicht geglaubt haben (vielleicht, weil sie nur auf ihre Stellung und Macht bedacht waren?), spricht Jesus ihr Unvermögen den Willen Gottes, des Vaters zu erfüllen, explizit an!
Natürlich stellt sich uns allen auch selbst die Frage: Wie lautet unsere Antwort und wie handeln wir, wenn uns der Vater in den Weinberg schickt?
Ihnen allen eine gute Woche!
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent