Seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt...
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In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: |
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Es ist wie mit einem Mann, |
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Seid also wachsam! |
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Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, |
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Was ich aber euch sage, |
Mit dem heutigen 1. Adventssonntag beginnt das neue Kirchenjahr. Wir sind - wie jedes Jahr - eingeladen, uns in den kommenden Tagen auf Weihnachten, das Fest der Menschwerdung Gottes, vorzubereiten.
Im Evangelium ruft Jesus seine Jünger zu Wachsamkeit auf und erzählt, wie so oft, dazu ein Gleichnis. Der Hausherr, der auf Reisen ging, soll bei seiner Rückkehr seine Knechte nicht schlafend antreffen. Sie sollen die ihnen übertragenen Aufgaben zufriedenstellend erfüllt haben, wenn er plötzlich, unangekündigt wiederkehrt. Besondere Erwähnung findet dabei der Türhüter, dem er befahl, wachsam zu sein. Das Evangelium endet mit dem Satz: Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!
„… das sage ich allen“. Auch zu mir! Wie fühlen Sie sich persönlich von diesem Satz, von diesem Evangelium angesprochen? Welche Gedanken kommen Ihnen dabei in den Sinn? Ich lade Sie an dieser Stelle ein, die Augen zu schließen und - bevor Sie weiterlesen - einmal kurz darüber nachzudenken!
Mich trifft dieser Satz in meinem konkreten Tun und Denken, in meinen Alltag direkt hinein! Bin ich wachsam? Wem oder was gilt meine Achtsamkeit, Aufmerksamkeit? Sehe ich Nöte, entdecke ich negative Entwicklungen in meinem eigenen Leben, in unserer Gesellschaft? Sehe ich Rassismus und Antisemitismus in meinem Umfeld und wie gehe ich persönlich damit um? Erledige ich mir anvertraute Aufgaben? Gerade jetzt vor Weihnachten im Advent? Wie sehen meine konkreten Schritte aus, mich auf die Ankunft Gottes in dieser Welt vorzubereiten? Gebe ich ihm einen Platz in meinem Leben, in meinem Herzen?
Das Evangelium ist ein Appell an uns alle - nicht nur in den kommenden Tagen im Advent - achtsam mit uns selbst und mit unseren Nächsten umzugehen, übertragene Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen und so „Licht“ in der Welt zu sein.
Mit den Worten Salomons möchte ich diese Überlegungen beschließen: Verleihe deinem Knecht ein hörendes Herz … damit er das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht (1 Kön 3,9).
Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Adventszeit und besonders ein waches Herz.
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent