3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 3. Adventssonntag

Ad-limina-Besuch 2022 (c) Bild: Daniela Elpers / dbk In: Pfarrbriefservice.de
Ad-limina-Besuch 2022
Datum:
Mi. 13. Dez. 2023
Von:
Peter Heiligenthal

Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt.

Evangelium (Joh 1,6-8.19-28)

6

Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt;
sein Name war Johannes.

7

Er kam als Zeuge,
   um Zeugnis abzulegen für das Licht,
   damit alle durch ihn zum Glauben kommen.

8

Er war nicht selbst das Licht,
   er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.

19

Und dies ist das Zeugnis des Johannes,
   als die Juden
   von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten
   mit der Frage: Wer bist du?

20

Er bekannte und leugnete nicht;
er bekannte: Ich bin nicht der Christus.

21


Sie fragten ihn: Was dann?
Bist du Elíja?
Und er sagte: Ich bin es nicht.
Bist du der Prophet?
Er antwortete: Nein.

22

Da sagten sie zu ihm: Wer bist du?
Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben.
Was sagst du über dich selbst?

23

Er sagte:
   Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste:
Ebnet den Weg für den Herrn!,
   wie der Prophet Jesája gesagt hat.

24

Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern.

25

Sie fragten Johannes und sagten zu ihm:
   Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist,
   nicht Elíja und nicht der Prophet?

26

Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser.
Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt,

27

   der nach mir kommt;
ich bin nicht würdig,
   ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.

28

Dies geschah in Betánien,
jenseits des Jordan,
   wo Johannes taufte.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

„Ich bin nicht würdig, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen“. So lautet die Antwort, die Johannes den Abgesandten der Pharisäer gab, als sie ihn fragten, warum er tauft. Er kennt seinen Platz, seine Aufgabe und macht klar, dass er nicht selbst das Licht ist: Ich bin nicht der Christus!

Sein Auftrag - von Gott gesandt - ist es, auf das Kommen des Erlösers hinzuweisen und die Menschen darauf einzustimmen: Ebnet den Weg für den Herrn! Dieser Auftrag, gilt er nicht auch uns in der Gegenwart? Ist Johannes für mich ein Vorbild?

Manch heutiger Verantwortungsträger in unserer Kirche spielt sich meiner Meinung nach auf, als ob er es sei, der alle Antworten kennt, der genau weiß was Gottes Wille ist und begründet das häufig mit der Tradition (obwohl wir alle wissen wie falsch Traditionen sein können).

Ein Bild vom Besuch der Deutschen Bischöfe vor Kurzem im Vatikan steht mir aktuell vor Augen: Oben die hohen Würdenträger und Kardinäle des Vatikans auf dem Podest - in weitem Abstand zu den unten platzierten Bischöfen. Jesu Vorbild sah da anders aus: Er war mitten unter den Armen, den Sündern, den Kranken …. und stellte ein Kind in die Mitte: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, gelangt ihr nicht ins Reich Gottes. Ein Wort von Papst Johannes XXIII. fällt mir in diesem Zusammen -hang ein: Nimm dich selbst nicht so wichtig, Giovanni! Daran könnte sich so manch einer der „hochwürdigen Herren“ in Rom mal ein Beispiel nehmen.

Johannes der Täufer nimmt seine Rolle an, als Stimme in der Wüste. Gleichzeitig tritt er selbst zurück und zeigt auf den, der nach ihm kommen wird! Und wie ist das mit mir? Stelle ich mich auch manchmal auf ein Podest? Wo sehe ich mich persönlich in diesem Evangelium? Stehe ich unter den Zuhörern von Johannes? Gehöre ich vielleicht zu den Fragenden, die wissen wollen, wer er ist/war? Ebne ich Jesu den Weg in mein Herz, in diese Zeit?

Eine gesegnete vierte Adventswoche.

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent