3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum 5. Sonntag im Jahreskreis

Sei du der Wandel, den du in der Welt sehen möchtest (c) Bild: www.sacralphoto.de In: Pfarrbriefservice.de
Sei du der Wandel, den du in der Welt sehen möchtest
Datum:
Mo. 29. Jan. 2024
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

die vergangenen Sonntage ging es in den Evangelien um Berufungen. Es ging um Männern (und bestimmt auch um Frauen), die entschlossen einen neuen Weg gehen. Da mag es verständlich sein, dass sich manche(r) Beobachter(in) empört: „Diese Menschen lassen verantwortungslos ihre Familien und ihre Arbeit zurück, um Jesus nachzufolgen. Sie machen es sich leicht und bilden sich noch etwas auf die Nachfolge ein!“ Aber so verantwortungslos waren diese Berufenen wohl doch nicht… .

Evangelium (Mk 1, 29-39)

In jener Zeit
   ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes
   in das Haus des Simon und Andreas.

Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett.
Sie sprachen sogleich mit Jesus über sie

und er ging zu ihr,
   fasste sie an der Hand und richtete sie auf.
Da wich das Fieber von ihr und sie diente ihnen.

Am Abend, als die Sonne untergegangen war,
   brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus.

Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt

und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten,
und trieb viele Dämonen aus.
Und er verbot den Dämonen zu sagen,
dass sie wussten, wer er war.

In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf
und ging an einen einsamen Ort, um zu beten.

Simon und seine Begleiter eilten ihm nach,

und als sie ihn fanden,
   sagten sie zu ihm: Alle suchen dich.

Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen,
in die benachbarten Dörfer,
   damit ich auch dort verkünde;
denn dazu bin ich gekommen.

Und er zog durch ganz Galiläa,
verkündete in ihren Synagogen
und trieb die Dämonen aus.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Wir erfahren, dass Simons Schwiegermutter in dessen und Andreas Haus lebt. Sie wird nicht alleine gelassen. Jesus, Jakobus und Johannes machen dort einen Besuch und bleiben auch über Nacht. Diese Begebenheit zeigt uns, dass es hier ein Netzwerk gibt, in dem man umeinander weiß und sich kümmert.

Die Jünger berichten Jesus, dass die Frau schwer erkrankt ist. Fieber hat damals nicht jeder überlebt. Sogleich geht Jesus zu ihr. Er fasst sie an der Hand und richtet sie auf. Bestimmt haben wir alle schon einmal erlebt, wie wohltuend Menschen sind, die uns aufrichten, wenn es uns nicht gut geht! Hier können wir uns selbst fragen:

Wie kann ich andere aufrichten, jemandem Mut machen, helfen oder gar heilen?

Es mag uns verwundern, was wir dann weiterlesen: Das Fieber wich von Simons Schwiegermutter und sie diente ihnen. Sie diente ihnen – sie macht sich sogleich wieder an ihre Arbeit. Sie war dazu in der Lage – Jesus hat sie vollständig geheilt - und es war wohl selbstverständlich für sie, gleich wieder das zu tun, was sie gewohnt war.

Jesus ist mit der Vollmacht Gottes ausgestattet, zu heilen und böse Geister auszutreiben. Die Menschen hören davon, sie sehen es und bringen ihre Kranken. Viele erfahren Heilung. Es spricht sich herum. Am nächsten Tag sind wohl noch mehr Leute da und Simon und seine Begleiter suchen Jesus.

Wir erfahren, dass Jesus sich aus dem Trubel zurückzieht. Dafür steht er früh am Morgen auf, noch ehe es hell geworden ist. Er sucht einen einsamen Ort auf, um sich zu besinnen und beten zu können.

Wenn selbst Jesus diese Zeiten des Rückzugs braucht, so können wir uns getrost fragen: Nehmen wir uns auch Zeit, uns auf das Wesentliche zu besinnen und Gott in unserem Leben eine Stimme zu geben?

Als die Jünger Jesus finden und ihn holen möchten, erklärt er ihnen, wozu er beauftragt ist: Anderswohin in die benachbarten Dörfer zu gehen, um das Reich Gottes auch dort zu verkünden.

Das bedeutet auch für die Jünger: Nicht bleiben, sondern sich aufmachen und gehen, Verantwortung übernehmen und mutig mit Jesus unterwegs sein für das Reich Gottes.

Das Leben verändert sich ständig, auch wenn wir es uns nicht wünschen und es gerne anders hätten. Dass wir unsere persönliche Berufung in der neuen Woche erkennen und die Berufung mutig leben, das wünsche ich uns allen!

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin