3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 6. Sonntag im Jahreskreis

Dank und Hoffnung (c) Bild: Christine Limmer In: Pfarrbriefservice.de
Dank und Hoffnung
Datum:
Mi. 7. Feb. 2024
Von:
Peter Heiligenthal

Der Aussatz verschwand und der Mann war rein. 

Evangelium (Mk 1,40-45)


40


In jener Zeit
   kam ein Aussätziger zu Jesus
   und bat ihn um Hilfe;
er fiel vor ihm auf die Knie
und sagte: Wenn du willst,
   kannst du mich rein machen.

41

Jesus hatte Mitleid mit ihm;
er streckte die Hand aus,
berührte ihn
und sagte: Ich will - werde rein!

42

Sogleich verschwand der Aussatz
und der Mann war rein.

43

Jesus schickte ihn weg,
wies ihn streng an

44


   und sagte zu ihm:
   Sieh, dass du niemandem etwas sagst,
sondern geh, zeig dich dem Priester
   und bring für deine Reinigung dar, was Mose festgesetzt hat -
ihnen zum Zeugnis.

45



Der Mann aber ging weg
   und verkündete bei jeder Gelegenheit, was geschehen war;
er verbreitete die Geschichte,
   sodass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte;
er hielt sich nur noch an einsamen Orten auf.
Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Welches Vertrauen! Was für ein Glaube: Wenn Du willst, kannst du mich rein machen!

Der Aussätzige setzt voll auf Jesus und dieser hat, so schreibt Markus, Mitleid und heilt ihn.

Mir fällt in diesem Zusammenhang eine andere Bibelstelle ein, in der Jesus die Jünger ermahnt und sie Kleingläubige nennt. Ich frage mich: Bin ich nicht eher auch ein solcher Kleingläubiger oder ist meine Hoffnung, mein Vertrauen, mein Glaube in/an Jesus so groß wie beim Aussätzigen? Wie bete ich? Darüber lohnt es sich sicher, einmal intensiver nachzudenken.

Jesus schickt den Geheilten - so war es damals üblich - zum Priester und wies ihn streng an, niemand etwas zu sagen. Doch der Geheilte kann das Geschehen nicht einfach für sich behalten. Das ginge mir wohl genauso. Die Freude über die Heilung, die ja gleichbedeutend war mit einer Rückkehr ins Leben, zur Normalität, in die Gesellschaft - ein Aussätziger war von allem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen - wird deutlich und bricht sich Bahn.

Vom Aussatz (Lepra) befallen zu sein, bedeutete für einen Juden den Ausschluss aus der sozialen Gemeinschaft. Aussätzige mussten äußerlich erkennbar sein (z. B. durch eingerissene Kleidung) und auch abgesondert wohnen. Außerhalb dieses Lagers waren sie angehalten, alle laut zu warnen, dass sie unrein sind und sich ihnen niemand näherte. Jesus wendet sich dem Kranken, dem Ausgestoßenen trotzdem zu, berührt ihn, setzte sich über bestehende Regeln hinweg und holte ihn so zurück in die Gemeinschaft: Ich bin gekommen, nicht für die Gerechten, Gesunden, sondern für die Sünder, die Kranken, die Armen: Ich will es - werde rein.

Auf diesem Hintergrund sind wir alle eingeladen, ganz persönlich unseren eigenen Umgang mit „Ausgestoßenen (welcher Art auch immer)“ zu hinterfragen und am Beispiel Jesu orientiert, neue Schritte zu wagen.

Eine gute Woche!

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent