Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt
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In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: |
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Wenn ihr meine Gebote haltet, |
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Dies habe ich euch gesagt, |
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Das ist mein Gebot, |
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Es gibt keine größere Liebe, |
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Ihr seid meine Freunde, |
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Ich nenne euch nicht mehr Knechte; |
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Nicht ihr habt mich erwählt, |
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Dies trage ich euch auf, |
Das Wort Liebe kommt im heutigen Evangelium in verschiedenen Varianten insgesamt neun Mal vor. Liebe, der zentrale Begriff also, um den sich hier alles dreht. Wir gebrauchen das Wort heute oft in Verbindung zur romantischen Liebe zweier Menschen oder auch im Sinne von Mutter/Vaterliebe, Tierliebe …! Doch dies ist nur ein Teil einer umfassenderen Liebe, die Jesus meint und die der Evangelist in diesem Text beschreibt. Liebe besteht nicht in gefühlvollen Worten, sondern in nüchternen Taten. Sie ist vorbehaltlos.
In Vers 13 sagt Jesus: Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Er fasst damit sein ganzes Leben, sein Beispiel, bis zum Tod am Kreuz zusammen und betont anschließend, dass die Jünger (wir alle!) nicht mehr Knechte sind, sondern Freunde, mit denen er alles geteilt, mitgeteilt hat. Sein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe. Bereits in den Abschiedsreden Jesu (Joh 13,34) lesen wir davon.
Wie können wir es erfüllen? Auch dazu gibt Jesus eine Anleitung. Schlicht und einfach heißt es: Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben. Liebe, die nicht im Gefühlten bleibt, sondern in die alltäglichen Aufgaben hineinführt.
Ich erinnere an die Antwort Jesu auf die Frage eines Schriftgelehrten welches Gebot das erste von allen ist (Mk 12,29-31): Das erste ist: Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.
Wenn uns dies gelingt, wenn wir es schaffen - was nicht gerade leicht fällt -, diesen „Dreiklang“ in unserem Leben zu verwirklichen, dann bleiben wir in Jesu, in Gottes Liebe und können uns - wie im Vers 16 beschrieben - aufmachen und Frucht bringen, die bleibt.
Ihnen allen eine gesegnete Woche!
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent