3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 10. Sonntag im Jahreskreis

Familia Jesus (c) Peter Weidemann by Pfarrbriefservice
Familia Jesus
Datum:
Do. 6. Juni 2024
Von:
Peter Heiligenthal

In jener Zeit ging Jesus in ein Haus und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten,  machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen....

Mk 3,20-35


20

In jener Zeit
   ging Jesus in ein Haus
und wieder kamen so viele Menschen zusammen,
   dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten.

21

Als seine Angehörigen davon hörten,
   machten sie sich auf den Weg,
   um ihn mit Gewalt zurückzuholen;
denn sie sagten: Er ist von Sinnen.

22

Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren,
   sagten: Er ist von Beélzebul besessen;
mit Hilfe des Herrschers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.

23

Da rief er sie zu sich
   und belehrte sie in Gleichnissen:

Wie kann der Satan den Satan austreiben?

24

Wenn ein Reich in sich gespalten ist,
   kann es keinen Bestand haben.

25

Wenn eine Familie in sich gespalten ist,
   kann sie keinen Bestand haben.

26

Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt
   und gespalten ist,
   kann er keinen Bestand haben,
   sondern es ist um ihn geschehen.

27


Es kann aber auch keiner
   in das Haus des Starken eindringen
   und ihm den Hausrat rauben,
   wenn er nicht zuerst den Starken fesselt;
erst dann kann er sein Haus plündern.

28

Amen, ich sage euch:
Alle Vergehen und Lästerungen
   werden den Menschen vergeben werden,
   so viel sie auch lästern mögen;

29

wer aber den Heiligen Geist lästert,
   der findet in Ewigkeit keine Vergebung,
sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften.

30

Sie hatten nämlich gesagt:
   Er hat einen unreinen Geist.

31

Da kamen seine Mutter und seine Brüder;
sie blieben draußen stehen
   und ließen ihn herausrufen.

32

Es saßen viele Leute um ihn herum
und man sagte zu ihm:
   Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen
   und suchen dich.

33

Er erwiderte:
   Wer ist meine Mutter
und wer sind meine Brüder?

34

Und er blickte auf die Menschen,
   die im Kreis um ihn herumsaßen,
   und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.

35

Wer den Willen Gottes tut,
   der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Was für eine Aussage! Jesus stellt ziemlich deutlich klar, wen er als seinen Bruder, Schwester und Mutter ansieht: Wer den Willen Gottes tut! Nicht die familiären Beziehungen sind maßgeblich, sondern die „geistliche“ Verbindung zwischen Menschen: `Wes Geistes Kind seid ihr?‘, heißt es in einem Lied (Text: Alois Albrecht; Melodie: Peter Jansens) aus dem Jahr 1977!

Jesu leiblicher Familie war es offensichtlich peinlich, wie Jesus auftrat bzw. was er predigte. Mit Gewalt (Vers 21) wollen sie ihn zurück in den gewohnten Alltag der Familie zurückholen: Alles muss/soll bleiben wie es war! Doch Jesus lässt sie schlicht und einfach abblitzen! Er stellt dagegen den Zusammenhalt, die Einigkeit derjenigen in den Vordergrund, die den Willen Gottes tun (Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben), um dadurch das Böse, den „Satan“, wie es im Evangelium heißt, fernzuhalten und für Gottes Reich einzutreten.

Die Begebenheit spielt ganz zu Beginn von Jesu öffentlichem Wirken! Viele Menschen kamen wieder zusammen um sein Wort zu hören. Offensichtlich hatte sich die Botschaft von Jesu Wirken bereits landesweit herumgesprochen, so dass sogar Schriftgelehrte aus der Hauptstadt Jerusalem nach Galiläa kamen, um den neuen „Rabbi“, der Wunder tat und Dämonen austrieb, unter die Lupe zu nehmen. Ihr schnelles Urteil: Er ist von Beèlzebul (galt bei den Zeitgenossen Jesu als Fürst der Dämonen) besessen und treibt mit seiner Hilfe Dämonen aus. Als Antwort belehrte er sie wie so oft in Gleichnissen und macht sehr deutlich, wie wichtig für die Abwehr von Bedrohungen, die geistliche Verbindung/Einheit zwischen denen ist, die den Willen Gottes zu erfüllen versuchen.

Dazu sind wir alle eingeladen, dort, wo wir leben, wo wir arbeiten, in der Familie, wo auch immer wir sind, den „Willen Gottes“ zu tun (Vers 35): Liebe Gott und den Nächsten, wie dich selbst. Dann sind auch wir Teil der Familie Jesu!

Eine gesegnete Woche!

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent