Liebe Leserin, lieber Leser,
wie gegen Mose das Volk Israel, so murren im heutigen Evangelium nach Johannes die Juden gegen Jesus.
In jener Zeit |
Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, |
Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! |
Niemand kann zu mir kommen, |
Bei den Propheten steht geschrieben: |
Niemand hat den Vater gesehen |
Amen, amen, ich sage euch: |
Ich bin das Brot des Lebens. |
Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen |
So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: |
Ich bin das lebendige Brot, |
„Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist“
Welch eine Aussage! Würde uns das heute jemand erzählen, dann würden wir wahrscheinlich Abstand nehmen, vielleicht den Kopf schütteln, auf jeden Fall murren und denjenigen möglicherweise sogar beschimpfen. Die Menschen damals kann ich jedenfalls gut verstehen. Sie kennen diesen Jesus schließlich seit Kindesbeinen und fragen sich: Wie kann er nun sagen, dass er derjenige ist, der vom Himmel geschickt wird? Wie kann er sagen, dass Gott sein Vater ist? Wie kann er sagen, dass es auf ihn ankommt? Wie kann er sagen: „Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.“?
Ob wir damals Anhänger Jesu geworden wären? Ob wir ihm geglaubt hätten?
„Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.“ Mit dieser Aussage will Jesus uns sagen: Mit mir verbunden, werdet ihr leben. Ich habe die direkte Verbindung zu Gott.
„Das Brot das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.“ Es geht um das Hier und Heute, um die Welt! Hier sollen wir verbunden mit Jesus -dem Brot des Lebens- Kraft schöpfen für alle Aufgaben, die das Leben an uns stellt. Jesus will uns stärken. Das dürfen wir in jeder Mahlfeier erleben.
Und es geht über dieses Leben hinaus, es geht um die Hoffnung, dass nicht alles aus sein wird mit dem Tod. Das ist ein großer Trost für uns, wenn Angehörige sterben, weil wir sie in Gottes Liebe geborgen wissen. Und es ist für uns selbst eine gute Aussicht, eine Hoffnung auf einen Sinn, denn wir wissen, dass wir selbst einmal sterben werden.
Das Gegenteil vom „Leben in Ewigkeit“ bedeutet dagegen: Es ist alles aus und vorbei.
Das möchten wir uns nicht vorstellen. Es muss doch einen Sinn haben, dieses Leben!
Es muss doch noch etwas Anderes geben, für uns alle und gerade für diejenigen, die kein Glück haben, die keine Gerechtigkeit und keinen Frieden erfahren. Für diejenigen, die z.B. erleben müssen, dass ihr Kind stirbt, für die, die schwer krank sind, die gequält werden, die in irgendeiner Weise leiden oder in Gefahr sind, … für diejenigen muss es doch eine Hoffnung geben, dass alles gut werden wird.
Ein Leben in Ewigkeit, was mag das bedeuten?
Je nachdem, wie unser Leben sich anfühlt, kann das auch ein beunruhigender Gedanke sein: Ein Leben ohne Ende. Ohne Ende, das ist für uns unvorstellbar, denn wir sind als Menschen in allem begrenzt. Ewig ist nur Gott. Doch dieses Leben in Ewigkeit soll ein gutes Leben sein, ein Leben ohne Sorgen, ohne Angst, ohne Gefahr, ohne Krankheit, ohne Schmerzen, ohne Enttäuschung… .
Denken wir einmal darüber nach, was es in diesem Sinn bedeutet, in Ewigkeit zu leben!
Da fallen uns sicher wunderbare Bilder ein.
Bleiben wir verbunden mit Jesus und untereinander dann können wir schon jetzt erahnen, was es bedeutet, in Ewigkeit zu leben.
In diesem Sinne wünsche ich uns eine gesegnete neue Woche
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin