Wie geht das: "Er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen" ?
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In jener Zeit |
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Da brachten sie zu ihm einen, der taub war und stammelte, |
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Er nahm ihn beiseite, |
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danach blickte er zum Himmel auf, |
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Sogleich öffneten sich seine Ohren, |
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Jesus verbot ihnen, jemandem davon zu erzählen. |
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Sie staunten über alle Maßen |
Die biblische Sprache kennt nur ein Wort für beide Gebrechen, Taubheit und Stummsein, die häufig gemeinsam auftreten (Praktisches Bibellexikon Herder). Nach damaliger, spätjüdischer Auffassung kann beides Folge dämonischer Besessenheit sein. Wenn das Gottesreich anbricht, müssen sie allerdings weichen. Auf diesem Hintergrund ist das heutige Evangelium ein klares Glaubenszeugnis von Markus: Mit dem Wirken Jesu, dem Auftreten des Messias, hat die Heilszeit bereits begonnen. Den damaligen Lesern/Hörenden war dieser Zusammenhang bekannt.
Wir können uns gut vorstellen, dass es uns in gleicher Situation wohl nicht anders ginge: Alle waren voller Staunen (Vers 37). Staunen ist eine Haltung, die für Neues öffnet und ein tiefere Sicht der Dinge ermöglicht.
Das „Effata - Wort Jesu“, was so viel wie „tu dich auf“ bedeutet, ist ein eindrucksvolles „Machtwort“, ein Zeichen, das die einzigartige Autorität Jesu klar unterstreicht (Praktisches Bibellexikon Herder).
Manchmal sind wir alle taub und stumm! Dann nämlich, wenn wir selbst, aus welchen Gründen auch immer, nicht auf das hören wollen, was für uns und die Menschen um uns herum das Richtige und Gute wäre. Aus vielerlei Gründen finden wir Ausreden oder bleiben einfach stumm. Dann ruft uns Jesus - wie dem Mann im Evangelium - zu: Effata, öffne dich!
Nach seiner Heilung konnte der Mann „richtig reden“, wie es in Vers 35 dann heißt. Versuchen wir es ihm gleich zu tun!
Ich wünsche Ihnen allen eine gute Woche mit vielen Erfahrungen des Staunens!
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent