3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 27. Sonntag im Jahreskreis

In den Himmel hinein... (c) cc0-gemeinfrei_pixabay_pfarrbriefservice
In den Himmel hinein...
Datum:
Mi. 2. Okt. 2024
Von:
Peter Heiligenthal

"Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen".

Mk 9,30-37


2


In jener Zeit
   kamen Pharisäer zu Jesus
und fragten:
   Ist es einem Mann erlaubt,
   seine Frau aus der Ehe zu entlassen?
Damit wollten sie ihn versuchen.

3

Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben?

4

Sie sagten:
   Mose hat gestattet, eine Scheidungsurkunde auszustellen
   und die Frau aus der Ehe zu entlassen.

5

Jesus entgegnete ihnen:
Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben.

6

Am Anfang der Schöpfung aber
   hat Gott sie männlich und weiblich erschaffen.

7

Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen

8

und die zwei werden e i n Fleisch sein.
Sie sind also nicht mehr zwei, sondern e i n Fleisch.

9

Was aber Gott verbunden hat,
   das darf der Mensch nicht trennen.

10

Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber.

11

Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt
   und eine andere heiratet,
   begeht ihr gegenüber Ehebruch.

12

Und wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt
   und einen anderen heiratet,
   begeht sie Ehebruch.

13

Da brachte man Kinder zu ihm,
   damit er sie berühre.
Die Jünger aber wiesen die Leute zurecht.

14

Als Jesus das sah, wurde er unwillig
und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen;
hindert sie nicht daran!
Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes.

15

Amen, ich sage euch:
Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind,
   der wird nicht hineinkommen.

16

Und er nahm die Kinder in seine Arme;
dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Zwei ganz unterschiedliche Schwerpunkte begegnen uns im heutigen Evangelium!

Da ist einmal das Thema: Ehe und Ehebruch! Zum Zweiten geht es darum, wem Gottes Reich gehört!

Im Alten Testament war die Ehe Sinnbild der Gemeinschaft des Volkes Israel mit Gott. Ähnlich im Neuen Testament, wo die Liebe der Ehepartner Abbild der Liebe Christi ist. Jesus macht allerdings auch deutlich, dass die Praxis der Ehescheidung falsch ist: Der Mann konnte sich nämlich mit einer Scheidungsurkunde von seiner Frau trennen, da sie quasi als Besitz des Mannes galt. Jesus hingegen stellt Mann und Frau gleichwertig auf eine Stufe. Im Vers 9 betont Jesus sehr deutlich den unauflöslichen Charakter der Ehe. Vers 11 und 12 machen aber auch klar, dass das für beiden Seiten gilt!

Der Satz: Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen, braucht allerdings - so bin ich überzeugt - einer genaueren Betrachtungsweise:

So ist z. B. für mich eine - von beiden Familien der häufig sehr jungen Ehepartner (Mädchen ca. 12 und Jungen ca. 15 Jahre) verabredete und nicht auf gegenseitiger Zuwendung und Respekt beruhende - Ehe nicht von Gott verbunden! Das aber war damals gängige Praxis.

Lasst die Kinder zu mir kommen! Ein toller Satz. Jesus stellt Kinder, die noch nicht wie so mancher Erwachsene vom Leben enttäuscht, geprägt, verbogen … sind, als Beispiel in die Mitte für diejenigen, denen Gottes Reich gehört. So sind Kinder tatsächlich - wenn ihr „Urvertrauen“ nicht bereits sehr früh durch negative, frühkindliche Erlebnisse zerstört wurde - offen, unverstellt und eher dazu bereit, sich auf etwas Neues einzulassen. Jesus sieht Menschen, die in diesem Sinne, wie „ein Kind“ das Reich Gottes annehmen können (Vers 14), als Angehörige des Reiches Gottes.

Und Jesus nahm die Kinder in seine Arme; legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Machen wir es wie die Kinder im Evangelium und nehmen die Umarmung Jesu vorbehaltlos an. Stellen wir uns immer wieder, jeden Tag, bewusst unter den Segen Gottes.

Eine gesegnete Woche!

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent