"Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen".
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In jener Zeit |
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Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? |
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Sie sagten: |
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Jesus entgegnete ihnen: |
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Am Anfang der Schöpfung aber |
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Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen |
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und die zwei werden e i n Fleisch sein. |
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Was aber Gott verbunden hat, |
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Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. |
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Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt |
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Und wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt |
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Da brachte man Kinder zu ihm, |
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Als Jesus das sah, wurde er unwillig |
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Amen, ich sage euch: |
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Und er nahm die Kinder in seine Arme; |
Zwei ganz unterschiedliche Schwerpunkte begegnen uns im heutigen Evangelium!
Da ist einmal das Thema: Ehe und Ehebruch! Zum Zweiten geht es darum, wem Gottes Reich gehört!
Im Alten Testament war die Ehe Sinnbild der Gemeinschaft des Volkes Israel mit Gott. Ähnlich im Neuen Testament, wo die Liebe der Ehepartner Abbild der Liebe Christi ist. Jesus macht allerdings auch deutlich, dass die Praxis der Ehescheidung falsch ist: Der Mann konnte sich nämlich mit einer Scheidungsurkunde von seiner Frau trennen, da sie quasi als Besitz des Mannes galt. Jesus hingegen stellt Mann und Frau gleichwertig auf eine Stufe. Im Vers 9 betont Jesus sehr deutlich den unauflöslichen Charakter der Ehe. Vers 11 und 12 machen aber auch klar, dass das für beiden Seiten gilt!
Der Satz: Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen, braucht allerdings - so bin ich überzeugt - einer genaueren Betrachtungsweise:
So ist z. B. für mich eine - von beiden Familien der häufig sehr jungen Ehepartner (Mädchen ca. 12 und Jungen ca. 15 Jahre) verabredete und nicht auf gegenseitiger Zuwendung und Respekt beruhende - Ehe nicht von Gott verbunden! Das aber war damals gängige Praxis.
Lasst die Kinder zu mir kommen! Ein toller Satz. Jesus stellt Kinder, die noch nicht wie so mancher Erwachsene vom Leben enttäuscht, geprägt, verbogen … sind, als Beispiel in die Mitte für diejenigen, denen Gottes Reich gehört. So sind Kinder tatsächlich - wenn ihr „Urvertrauen“ nicht bereits sehr früh durch negative, frühkindliche Erlebnisse zerstört wurde - offen, unverstellt und eher dazu bereit, sich auf etwas Neues einzulassen. Jesus sieht Menschen, die in diesem Sinne, wie „ein Kind“ das Reich Gottes annehmen können (Vers 14), als Angehörige des Reiches Gottes.
Und Jesus nahm die Kinder in seine Arme; legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Machen wir es wie die Kinder im Evangelium und nehmen die Umarmung Jesu vorbehaltlos an. Stellen wir uns immer wieder, jeden Tag, bewusst unter den Segen Gottes.
Eine gesegnete Woche!
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent