Er wird die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen!
|
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: |
25 |
die Sterne werden vom Himmel fallen |
26 |
Dann wird man den Menschensohn |
27 |
Und er wird die Engel aussenden |
28 |
Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! |
29 |
So erkennt auch ihr, |
30 |
Amen, ich sage euch: |
31 |
Himmel und Erde werden vergehen, |
32 |
Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, |
Ein apokalypitscher Text! Alle Evangelien, so auch das Markus-Evangelium wurden aus nachösterlichen Sicht verfasst mit Blick auf konkrete Adressaten(gruppen). So schreibt natürlich auch Markus sein Evangelium für eine bestimmte Gemeinde. Sowohl das Matthäus-Evangelium (Mt 24,29-31) als auch das Lukas-Evangelium (21,25-28) haben ähnlich formulierte Texte. Beide hatten das Markusevangelium zusammen mit der so genannten „Logiensammlung (bestehend aus Worten und Gleichnissen Jesu)“ als Vorlage zur Verfügung.
Die Apokalyptik mit Vorzeichen des Endes der Welt wie letzte Drangsale, kosmologische Ereignisse z. B. die Verfinsterung der Sonne und das Verschwinden des Mondlichtes, ist in der damaligen Zeit eine weit verbreitete und beliebte Literaturgattung und findet sich an verschiedenen Stellen schon im Alten Testament.
In den ersten Christengemeinden erwartete man die Wiederkunft Jesu, des Menschensohnes, quasi täglich. Leider mussten sie allerdings feststellen, dass jener Tag bzw. jene Stunde, wo man den Menschensohn in Wolken (wieder)kommen sehen wird mit großer Kraft und Herrlichkeit, erst einmal nicht (!) eintraf.
Trotzdem geht es natürlich darum, sich bereit zu halten, wachsam zu sein, damit der Herr, wenn er kommt, seine ‚Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen kann, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels‘ (Vers 27).
Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum, ist die Aufforderung Jesu an seine Jünger. Wachsamkeit für die Wiederkunft des Herrn ist gefragt, um dann auch zu den Auserwählten zu gehören.
Für uns stellen sich heute genau die gleichen Fragen:
Wie steht es denn um meine „Wachsamkeit“? Wo sehe ich mich selbst in diesem Zusammenhang? Bei den Auserwählten?
Ich wünsche Ihnen eine gute Woche.
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent