3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum Fest der Heiligen Familie

Im Herzen bewahren (c) Bild: congerdesign / Pixabay.com - Lizenz In: Pfarrbriefservice.de
Im Herzen bewahren
Datum:
Do. 26. Dez. 2024
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

auf einmal ist es weg, das Kind - und die Eltern machen sich Sorgen.

Evangelium (Lk 2,41-52)

Die Eltern Jesu
   gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem.

Als er zwölf Jahre alt geworden war,
   zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach.

Nachdem die Festtage zu Ende waren,
   machten sie sich auf den Heimweg.
Der Knabe Jesus aber blieb in Jerusalem,
   ohne dass seine Eltern es merkten.

Sie meinten, er sei in der Pilgergruppe,
   und reisten eine Tagesstrecke weit;
dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.

Als sie ihn nicht fanden,
   kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten nach ihm.

Da geschah es, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel;
er saß mitten unter den Lehrern,
hörte ihnen zu
und stellte Fragen.

Alle, die ihn hörten, waren erstaunt
   über sein Verständnis und über seine Antworten.

Als seine Eltern ihn sahen, waren sie voll Staunen
und seine Mutter sagte zu ihm:
   Kind, warum hast du uns das angetan?
Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.

Da sagte er zu ihnen:
   Warum habt ihr mich gesucht?
Wusstet ihr nicht,
   dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?

Doch sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen gesagt hatte.

Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück
   und war ihnen gehorsam.
Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen.

Jesus aber wuchs heran
und seine Weisheit nahm zu
und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Jedes Jahr feiern Josef, Maria und Jesus das Paschafest in Jerusalem. Sie machen sich mit vielen anderen gläubigen Juden auf den Weg zum Tempel und nach den Festtagen wieder auf den Weg nach Hause. Zunächst vermuten die Eltern den zwölfjährigen Jesus bei Freunden im Pilgerzug. Doch dann ist er nicht zu finden. Alle, die Verantwortung für Kinder haben, seien es Eltern, Geschwister, Großeltern, Erzieherinnen oder Lehrer, kennen die Sorgen von Maria und Josef. Drei lange Tage suchen sie ihn, bis sie ihn schließlich im Tempel finden -umringt von Schriftgelehrten und mit ihnen diskutierend.

„Warum habt ihr mich gesucht?“ fragt Jesus. Solche Antworten kennen Eltern von pubertierenden Kindern auch. Maria und Josef müssen zunächst fassungslos gewesen sein, dass ihr Kind ihre Sorge nicht verstehen kann. Jesus fragt aber noch etwas Anderes: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“. Er hätte auch sagen können: Wisst ihr nicht, dass ich dort sein muss, wo Menschen darüber sprechen, was das Wort Gottes – meines Vaters - bedeutet?

Dies ist ein prägendes Ereignis, gerade für Maria, die die Worte nicht vergisst und in ihrem „Herzen bewahrt“. Sicher erinnert sie sich an die Worte es Engels, der ihr das göttliche Kind verkündet hat.

Der Evangelist Lukas berichtet vom Ende der Kindheit Jesu. Mit 13 Jahren würde er seine Bar Mizwa-Feier haben, das ist die Feier in der die jüdischen Jungen in einem religiösen Ritual bei den erwachsenen Männern aufgenommen werden. Er schreibt, dass Jesus anschließend mit den Eltern nach Nazareth zurückkehrt, heranwächst, an Weisheit zunimmt und bei Gott und den Menschen Gefallen findet. Nun kann Lukas vom erwachsenen Jesus berichten, der sich auf den Weg macht und den Menschen vom Reich Gottes erzählt und vorlebt, wie Gott die Menschen liebt.

Wie Jesus und seine Eltern damals vor einem Umbruch stehen, stehen wir auch vor manchen Umbrüchen, sei es in unserem persönlichen Leben: beruflich oder in der Familie, sei es in der Gesellschaft oder in der Welt. Es kommt vor, dass wir uns Sorgen machen. Das ist menschlich und verständlich. Doch sollten wir uns an Maria ein Beispiel nehmen, die vertraut und glaubt. Sie traut der Zusage, die ihr gemacht wurde.

Wir haben gerade das Weihnachtsfest gefeiert, die Menschwerdung Gottes in dem kleinen Kind und wissen heute, was Maria erst später erlebt hat: Dieses Kind hat uns von Schuld und Tod erlöst und geht an unserer Seite – immer!

Für den Übergang ins neue Jahr 2025 wünsche ich uns allen dieses Vertrauen und Gottes spürbare Begleitung!

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin