Unser spiritueller Impuls zum 2. Sonntag der Weihnachtszeit
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Im Anfang war das Wort |
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Dieses war im Anfang bei Gott. |
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Alles ist durch das Wort geworden |
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In ihm war Leben |
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Und das Licht leuchtet in der Finsternis |
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Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; |
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Er kam als Zeuge, |
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Er war nicht selbst das Licht, |
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Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, |
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Er war in der Welt |
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Er kam in sein Eigentum, |
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Allen aber, die ihn aufnahmen, |
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die nicht aus dem Blut, |
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Und das Wort ist Fleisch geworden |
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Johannes legt Zeugnis für ihn ab |
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Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, |
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Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, |
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Niemand hat Gott je gesehen. |
Der Prolog: Poetische, tief theologische Gedanken! Johannes knüpft mit diesen Zeilen direkt bei den ersten Versen im Buch Genesis an, in denen von der Erschaffung der Welt die Rede ist. Dort lesen wir, dass Finsternis über der Ur - Flut lag und die Erde wüst und wirr war. Mit Gottes Wort ‚Es werde Licht‘, beginnt die (alte) Schöpfung.
Der Evangelist schreibt, dass Johannes der Täufer nicht selbst das Licht war, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht (Vers 8). Ein Licht in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt (Vers 9): Jesus, der Sohn Gottes, der Erlöser, der Messias. Eine neue Schöpfung!
In Jesus Geburt, seinem Leben, Sterben und Auferstehen ist es Gott selbst, der in ‚sein Eigentum‘ kommt (Vers 11), allerdings - wie Johannes aus nachösterlicher Sicht hier festhält - von den Seinen nicht auf/angenommen wird. Das Johannes - Evangelium unterscheidet sich in Aufbau und Inhalt stark von den drei anderen, synoptischen Evangelien. Es bezeugt allerdings wie diese, dass Jesus der von Gott gesandte Sohn ist, das Licht und Leben der Menschen. Jesus ist der Christus, der Gesalbte Gottes!
Im Advent beteten wir: Komm, Herr Jesus, komm … Maranatha, komm in unsere Herzen! An Weihnachten feierten wir das Kommen, die Menschwerdung Gottes in Jesus und genau darum geht es: Das Licht, Jesus, in sich aufzunehmen, sich vom Licht erleuchten zu lassen und so selbst auch zum Lichtboten, Lichtzeichen für die Menschen zu werden, denen wir begegnen: ‚Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden‘ (Vers 12).
So wollen auch wir das Licht der Welt - immer wieder neu, nicht nur an Weihnachten in unsere Herzen aufnehmen und es in die Welt hinaustragen, wie es in einem bekannten (Kinder)Weihnachtslied auch heißt:
Tragt in die Welt nun ein Licht, sagt allen fürchtet Euch nicht,
Gott hat Euch lieb, Groß und Klein - Seht auf des Lichtes Schein!
Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Jahr 2025.
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent