3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum 2. Sonntag im Jahreskreis

Sie haben keinen Wein mehr!? (c) Bild: Peter Weidemann In: Pfarrbriefservice.de
Sie haben keinen Wein mehr!?
Datum:
Mo. 13. Jan. 2025
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

stellen wir uns das heutige Evangelium als Rollenspiel vor, um die Stimmung der Szene zu erspüren. Der Evangelist Johannes hat diese ca. 90 Jahre nach Jesu Tod und Auferstehung aufgeschrieben. Wie hat er sich wohl gewünscht, in welchem Tonfall die Rollen von Maria und Jesus gesprochen werden mögen?

Evangelium (Joh 2,1-11)

In jener Zeit
   fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt
und die Mutter Jesu war dabei.

Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.

Als der Wein ausging,
   sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.

Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau?
Meine Stunde ist noch nicht gekommen.

Seine Mutter sagte zu den Dienern:
   Was er euch sagt, das tut!

Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge,
   wie es der Reinigungssitte der Juden entsprach;
jeder fasste ungefähr hundert Liter.

Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser!
Und sie füllten sie bis zum Rand.

Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt
und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist!
Sie brachten es ihm.

Dieser kostete das Wasser,
   das zu Wein geworden war.
Er wusste nicht, woher der Wein kam;
die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es.
Da ließ er den Bräutigam rufen

und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor
und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben,
   den weniger guten.
Du jedoch
   hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt.

So tat Jesus sein erstes Zeichen,
in Kana in Galiläa,
und offenbarte seine Herrlichkeit
und seine Jünger glaubten an ihn.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

In dieser Erzählung beschreibt Johannes das erste Wunder, das Jesus vollbrachte.  Hier zeigt Jesus nicht nur seine göttliche Macht, sondern auch seine tiefe Verbundenheit mit uns Menschen. Schauen wir, welche Hinweise wir für unser eigenes Leben und unseren Glauben finden.

Das Evangelium beginnt mit der Beschreibung eines Hochzeitsfestes in Kana, einem kleinen Dorf in Galiläa. Jesus, seine Mutter Maria und die Jünger sind zu Gast. Doch mitten in der Feier tritt ein Problem auf: Der Wein geht aus. Dies wäre eine große Peinlichkeit für das Brautpaar und ihre Familie gewesen.

Maria, die Mutter Jesu, bemerkt die Notlage und wendet sich vertrauensvoll an ihren Sohn: „Sie haben keinen Wein mehr.“ (Joh 2, 3). In ihrer Bitte zeigt sich ihr tiefes Vertrauen, dass Jesus die Situation retten könne.  Obwohl Jesus zunächst zögert und möglicherweise schroff entgegnet: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen“ (Joh 2, 4), reagiert er schließlich auf die tiefe Überzeugung seiner Mutter, dass er hier etwas bewirken könne. Jesus lässt sechs steinerne Wasserkrüge mit Wasser füllen. Dieses Wasser verwandelt er in Wein – und zwar in einen besonders guten.

Dieses Wunder ist einerseits Ausdruck göttlicher Macht, aber auch ein Zeichen für die Fülle des Lebens, die Jesus bringt. Der Wein steht symbolisch für die Freude und das Heil, das Jesus für uns will. Die Freude und das Heil für uns Menschen soll nicht ausgehen!

Jesus verwandelt Wasser in Wein – ein Zeichen dafür, dass er unser Leben verwandeln und mit Freude, Liebe und Hoffnung erfüllen möchte. Er schenkt uns das Beste, wenn wir ihm unser Vertrauen schenken.

Die Hochzeit zu Kana erinnert uns daran, dass der christliche Glaube eine Botschaft der Freude ist. Gott lädt uns ein, Teil seiner himmlischen Hochzeit zu sein. Dort können wir die Fülle seiner Liebe erfahren.

Maria ist uns großes Vorbild im Glauben und darin, unsere Anliegen Gott anzuvertrauen. Auch wenn wir nicht sofort eine Antwort erhalten, dürfen wir sicher sein, dass Gott unsere Nöte kennt und für uns sorgt.

Das Evangelium von der Hochzeit zu Kana kann uns zeigen, wie Gott in unser Leben eingreift und es verwandelt. Es lädt uns ein, in jeder Lebenslage auf ihn zu vertrauen und die Fülle seiner Liebe zu erfahren.

Lassen wir uns in der neuen Woche durch dieses erste Zeichen Jesu stärken und ermutigen, ihn immer wieder neu in unserem Alltag zu suchen.

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin