Liebe Leserin, lieber Leser,
im heutigen Evangelientext mutet Jesus den Jüngern einiges zu. Gerade erst hat er die Zwölf berufen und stellt ihnen nun das Programm vor, wie sie leben sollen. Was daran ist die Frohe Botschaft für die Jünger damals und für uns heute?
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: |
Segnet die, die euch verfluchen; |
Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, |
Gib jedem, der dich bittet; |
Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, |
Wenn ihr die liebt, die euch lieben, |
Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, |
Und wenn ihr denen Geld leiht, |
Doch ihr sollt eure Feinde lieben Dann wird euer Lohn groß sein |
Seid barmherzig, |
Richtet nicht, |
Gebt, |
Jesus wirbt mit vielen Appellen dafür, anders zu leben, sich in Freiheit, ganz bewusst für ein völlig neues Verhalten zu entscheiden. Dabei wendet sich Jesus nicht an die Armen. Er hat Menschen vor sich, die etwas zu verlieren haben. Wir sollen davon überzeugt werden, dass wir dabei viel mehr gewinnen können als wir vermeintlich verlieren.
Menschen mit Besitz und Einfluss sollen Verantwortung für das Zusammenleben übernehmen. Einerseits durch eine Vorschussleistung an Vertrauen und an Unterstützung, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Und andererseits durch das Unterbrechen von Gewaltspiralen, die sich sonst hochschaukeln würden.
Gott ist dabei das Vorbild: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“
Feindesliebe und Versöhnungsbereitschaft wird von uns verlangt. Wie oft gelingt uns das nicht! Wenn wir uns aber darauf einlassen, barmherzig zu sein, dann können wir gelassener leben. Nicht so, dass uns alles gleichgültig wäre, aber so, dass wir im Vertrauen auf Gottes Nähe über den Dingen stehen.
Jesus zeigt uns, in welch liebender Haltung Gott uns Menschen gegenübersteht. An Gott sollen wir uns orientieren, denn Gott schenkt uns seine Liebe, damit wir unsere Mitmenschen mit Liebe behandeln. Dieser Vorschuss an Vertrauen und Wertschätzung, die Gott uns entgegenbringt, ist überwältigend.
Sich für das Gute einzusetzen, Verantwortung zu übernehmen, ausgetretene Pfade zu verlassen, kann auch das Verhalten von anderen verändern. Gemeinsam geht es besser. Das drückt der Text des bekannten Kanons aus: „Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern!“
Wirken wir in der neuen Woche, jede und jeder an dem Ort an dem wir leben, mit Gottes Hilfe daran mit!
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin