Guten Tag, Matthias Kusch!

Interview mit Matthias Kusch, Wortgottesdienstleiter

Matthias Kusch vor St. Sophia (c) Gemeinde St. Sophia
Matthias Kusch vor St. Sophia
Datum:
Fr. 17. Juni 2022
Von:
Willi Weiers

Erbach. Schon seit 2011 in der Gemeinde, aber zum ersten Mal im Interview. Eine informative Stunde und ein toller Austausch mit Matthias Kusch, dem jüngsten Wortgottesdienstleiter in unseren drei Kirchengemeinden Beerfelden, Erbach, Hesselbach.

Matthias Kusch im Wäldchen (c) Gemeinde St. Sophia
Matthias Kusch im Wäldchen

Wer ist Matthias Kusch?

In Hiltersklingen wohne ich mit meiner Ehefrau und unserem 5 Jahre alten Sohn. Junge 41 Jahre alt und beruflich berate ich zur Mobilität. Der Liebe wegen kam ich von Lorsch in den Odenwald.

Im Odenwald trafen Sie also St. Sophia?

Ja, auch sie und andere feine Leute. Beides gab bei mir nach guten Gesprächen mit dem damaligen Pfarrer Kußmann den Anstoß, nach meinen Erfahrungen als Lektor und Kommunionhelfer nun Wortgottesdienstleiter zu werden. In St. Sophia bin ich begeistert vom Altarraum: beeindruckend das Altarbild, aber schlicht und schnörkellos der Altarraum.

Sie leiten Gottesdienste?

Ja. Im Gottesdienst erleben wir Gemeinschaft. Wir treffen uns, um gemeinsam das Wort Gottes zu erleben. Der bekannte klassiche Gottesdienst, wie wir ihn feiern, widmet sich dem „Tisch des Wortes“ und dem „Tisch des Brotes“. Beides ist gleich wertvoll. Gottesdienste um den „Tisch des Wortes“ darf ich leiten, übrigens als einer von fünf Wortgottesdienstleiter:innen in Erbach. Der „Tisch des Brotes“ ist die Eucharistiefeier.

Wie gestalten Sie diese gemeinschaftliche Feier

Es gibt feste Bestandteile, die lange bekannt sind, wie Lesungen, das Wort Gottes, Fürbitten, Friedensgruß und mehr. Wichtiges Element ist natürlich auch die Textauslegung des Evangeliums. Diese kann beispielsweise in Form eines   Glaubenszeugnis erfolgen. Wir erzählen aus unserer Sicht, wie wir Glauben erleben. Wir können aber vielfätig gestalten, z.B. mit einer Bildmeditation oder das Wort Gottes szenisch darstellen. Es gibt viele ungehobene Schätze der Gottes­dienstgestaltung. Wichtig ist, dass die Leute sich hinterher noch erinnern, worum es ging, sag‘ ich jetzt mit einem Smiley 😉

Wo können wir gemeinsam mit Ihnen Gottesdienst feiern?

In unseren drei Kirchengemeinden werde ich unterwegs sein. In Erbach bin ich schon, nach Beerfelden komme ich erstmals am 12. Juli im Rahmen eines ökumen. Friedensgebets in der ev. Kirche. Hesselbach finde ich sehr sehr schön – meine Frage mit Augenzwinkern „Wann darf ich nach Hesselbach kommen?“

Tragen Sie eine besondere Kleidung bei der Gottesdienstfeier?

Es gibt eigentlich keine festen Vorgaben. Angemessen soll sie sein. Manche tragen ein einfaches Gewand, genannt „Albe“. Andere tragen einen Anzug oder ein Kleid oder Kostüm. Wir sind Teil der Gemeinde und die gemeinschaftliche Feier ist Teil unseres Lebens,

Als Familienvater im Berufsleben wissen Sie, wie fordernd die Work-Life-Balance sein kann. Wie ist es um die Family-Service-Balance bestellt?

Es ist sehr wichtig, das klar zu haben. Mit „Service“ ist der Gottesdienst und seine Vorbereitung gemeint (da wir gerade den englischen Begriff nutzen). Dies ist Teil meines Lebens, genauso wie meine Familie, die mich unterstützt und bestärkt. Auch bin ich in das Leben meiner Wohngemeinde eingebunden, es gibt die Feuerwehr und auch das Kommunalgeschehen. Gemeinsam finden wir die Balance: niemand bekommt alles. Meine Familie hilft mir, dem Glauben Raum zu geben, was nicht zuletzt mir gut tut.

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten – was dürfte es sein?

Mein erster Wunsch – dass der „Tisch des Wortes“, die Wortgottesdienste, von uns allen gut angenommen werden. Seien wir offen und haben Freude dabei.

Mein zweiter Wunsch – dass diese Form weite Kreise zieht. Sie ist die Zukunft und in ihr liegt viel Stärke für unsere Gemeinschaft über die Kirchengemeinden hinaus.

Mein dritter Wunsch – mit offenen Augen durch das Leben gehen. Unser Alltag, unsere Familie, unser Glaube, wir selbst, sind Leben!

Wo wollen wir das Photo machen

Suchen wir uns ein schönes Plätzchen. Im Wäldchen ist frisches Grün, der Kirchturm lugt hervor, hier machen wir das Photo!

Herzlichen Dank für das angenehme Gespräch im Wohnzimmer und im frühsommerlichen Wäldchen von St. Sophia Erbach