Laudato si

Über die Sorge um das gemeinsame Haus von Papst Franziskus

Globo Verde (c) „Globo verde“ by Olearys / CC-by 2.0 / Quelle: flickr.com In: Pfarrbriefservice.de
Globo Verde
Datum:
Sa. 9. Sep. 2017
Von:
Peter Heiligenthal
Einige Gedanken zur Situation der Menschheit!
Protest! (c) CC0 gemeinfrei
Protest!

Artensterben – Klimaerwärmung – Atommüll und Atomunfälle (Tschernobyl, Fukushima.....) - Flächenversiegelung – Plastik(-partikel) in den Ozeanen – Massentierhaltung – Versteppung und Zunahme der Wüstengebiete – Luftverschmutzungen aller Art – Bevölkerungszunahme – Kriege – Ausverkauf fruchtbarer Böden an „reiche" Nationen vor allem in Afrika – die zunehmende Schere zwischen arm und reich in Deutschland, Europa, Amerika, in der ganzen Welt – Handelsabkommen wie TTIP und CETA, die nicht wirklich Rücksicht nehmen auf Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutz, Arbeitnehmerrechte – Monokulturen und die daraus resultierenden Probleme – Terrorismus – Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln in der Agrarindustrie – „Küken - Schreddern" - Ausverkauf von Rohstoffen aller Art – Abholzung der letzten Regenwälder, die für das Weltklima so wichtig sind - Ölunfälle – Abhängigkeiten von wenigen Industriekonzernen .........

Besitz, Eigentum.... Geld, Geld ........ Gewinn, Gewinne und noch mehr Gewinne .... für einige wenige im Vergleich zur jetzt lebenden Gesamtbevölkerung der Erde und im Blick auf Generationen über-greifende Gerechtigkeit! Wo immer wir hinschauen „menschengemachte" Probleme in – so scheint es – unübersehbarer Zahl!

Viele fragen sich:
Ist da überhaupt noch etwas zu retten? Wie soll das noch weitergehen? Wer kann überhaupt noch etwas ausrichten? Hoffnungslosigkeit macht sich breit und bei manchem wächst die Erkenntnis: Da ist wohl nichts mehr zu machen!

Im Buch Genesis heißt es im zweiten „Schöpfungslied" in Kapitel 2,15: Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte.
Im ersten Kapitel lesen wir in Vers 26ff: Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres ......!
In beiden Schöpfungsliedern (ein „guter Herrscher" sorgt für seine „Untertanen") wird ausgedrückt, dass der Mensch Verantwortung übernehmen soll/muss für das Wohl und Wehe seiner Schöpfung; er ist – so könnte man formulieren – „Mitarbeiter Gottes". Schöpfung ereignet sich - so verstanden - nicht als einmaliger, abgeschlossener Akt sondern als fortlaufendes Geschehen – unter Mitwirkung des Menschen.

Papst Franziskus hat in seiner Enzyklika „Laudato sì" deutlich gemacht: Diese Wirtschaft tötet!!!! Ein System, das so wirkt, muss überwunden, mindestens aber ergänzt werden, damit es eben nicht mehr tötet! In Kapitel 2 bis 6 beschreibt er Grundüberlegungen zu einem (nicht nur) christlichen Umgang mit der Schöpfung und die Verantwortung von Politik und Wirtschaft.

Doch was kann ich als Einzelne/r dazu beitragen? Ist es nicht so wie bei Don Quichote, der gegen Windmühlen kämpfte?

Ich denke nicht! Jede/r kann und muss – in seinem Verantwortungsbereich - die Entscheidungen für sich selbst und die Menschen um ihn herum treffen, die vor ihrem/seinem eigenen Gewissen Bestand haben.
Ich kann/muss mich informieren. Eine Vogel - Strauß – Haltung, „den Kopf in den Sand zu stecken", muss überwunden werden. Ich habe gegenüber den kommenden Generationen – nicht nur als Christ - die Pflicht, das mir mögliche zu tun, um – Schritt für Schritt – einen nachhaltigen, zukunftsfähigen Weg einzuschlagen – gegen kurzfristige Lobby-Interessen aus Wirtschaft, Gesellschaft und bei mir selbst!

Martin Luther fasste dereinst seine Zuversicht (angesichts eines möglicherweise bevorstehenden „jüngsten Tages") in folgende Worte: „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen". Tun wir es!