Ostern in der Kulturkirche

Konsequente Dramaturgie

Ostern in der Kulturkirche 2023 (c) Förderverein St. Thomas Morus e.V.
Ostern in der Kulturkirche 2023
Datum:
Di. 28. März 2023
Von:
Jakob Handrack

Der Frühling ist da. Ostern kommt. Nach drei corona-geprägten Jahren markiert das ursprüngliche Frühlingsfest die Hoffnung auf einen Wendepunkt und Neuanfang. Jetzt heißt es, Winterdepression und -speck hinter sich lassen, Hoffnung schöpfen für eine bessere Welt ohne Streit, Katastrophen und Corona. Die besonderen Tage der Vorbereitung auf Ostern folgen in der Kulturkirche St. Thomas Morus einer konsequenten Dramaturgie.

Meditation mit Text und Musik am Gründonnerstag

Innerer Wendepunkt der kirchlichen Heilsgeschichte (c) A Reiter, Schwere Waffen, 2022, Metallabrieb auf Holz, Acryl auf Holz
Innerer Wendepunkt der kirchlichen Heilsgeschichte

Nach dem Auftakt am Palmsonntag des Einzugs Jesu in Jerusalem und der Palmweihe am 2.4.2023 um 18:30 Uhr, beginnt mit dem Gründonnerstag am 6.4.2023 das sogenannte „Triduum Sacrum“ („die heiligen drei Tage“). Im Anschluss an die Messe vom Letzten Abendmahl gestalten Thomas Ransbach und Organist Jakob Handrack eine Meditation zur sogenannten „Ölbergwache“ mit Texten und Musik in der Kirche. In der Vorbereitung auf Ostern lädt die Kulturkirche an diesem Abend, der einen inneren Wendepunkt in der kirchlichen Heilsgeschichte Jesu Christi darstellt und durch den stattgefundenen Verat an spannungsgeladener Dramatik nicht zu überbieten ist, ein, über die entscheidenden Fragen des Lebens zu reflektieren.

Passionskonzert am Karfreitag

Nicole Tamburro, Hermann Wilhelmy und Gabriela Tasnadi gastieren am Karfreitag, den 7.4.23, in der Kulturkirche (c) Förderverein St. Thomas Morus e.V.
Nicole Tamburro, Hermann Wilhelmy und Gabriela Tasnadi gastieren am Karfreitag, den 7.4.23, in der Kulturkirche

Zu einem Passionskonzert lädt der Förderverein der Kulturkirche erstmals am Karfreitag, den 7.4.2023 um 19 Uhr. Nicole Tamburro (Sopran), Gabriela Tasnadi (Mezzosopran) und Hermann Wilhelmi (Orgel) präsentieren „Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736). Das Werk basiert auf einer Vertonung des mittelalterlichen Gedichts „Stabat Mater dolorosa“, das die Mutter Jesu in ihrem Schmerz um den gekreuzigten Jesus als zentralen Inhalt hat. Das bekannteste Werk des italienischen Komponisten entstand kurz vor seinem Tod. Dadurch erlangte es große Aufmerksamkeit und gehörte zum Ende des 18. Jahrhunderts zu den meist nachgedruckten Werken. Johann Sebastian Bach arbeitete das Werk 1745 zur Kantate „Tilge, Höchster, meine Sünden“ (BWV 1083). Jean-Jacques Rousseau pries den Eröffnungssatz als „das perfekteste und berührendste Duett aus der Feder irgendeines Komponisten“. Der Eintritt ist frei.

Österlicher Jubel zur 53. Orgelvesper am Ostermontag

C-Kirchenmusiker Jakob Ch. Handrack gestaltet die 53. Orgelvesper am Ostermontag (c) Christoph Kirchhoff
C-Kirchenmusiker Jakob Ch. Handrack gestaltet die 53. Orgelvesper am Ostermontag

Am Ostermontag, den 10.4.2023 um 16 Uhr, bringt Organist und C-Kirchenmusiker Jakob Handrack die Orgel zum Jubilieren mit außergewöhnlichen Improvisationen, Werken von Bach, Händel und Flor Peeters. Handrack absolvierte 2002 die kirchenmusikalische C-Ausbildung am Institut für Kirchenmusik im Bistum Mainz, Orgelunterricht bei Regionalkantorin Regina Engel und Regionalkantor Ralf Stiewe, seit 2007 Organist der St. Thomas Morus Kirche, seit 2014 künstlerischer Leiter der Kulturkirche St. Thomas Morus. Der Eintritt ist frei.

Ukrainische Ostern am 24. April

Das Rachmaninov A Capella Ensemble aus der Ukraine ist bereits zum vierten Mal zu Gast in der Kulturkirche (c) Rachmaninov A Capella Ensemble
Das Rachmaninov A Capella Ensemble aus der Ukraine ist bereits zum vierten Mal zu Gast in der Kulturkirche

Das Rachmaninov A Capella Ensemble aus Odessa (Ukraine) ist am Montag, den 24.4.2023 um 19 Uhr zu Gast in der Kulturkirche. Das Sänger-Solisten-Quartett aus der Ukraine widmet sich ganz speziell dem Studium und der traditionellen a cappella Aufführung von liturgischen Gesängen aus der orthodoxen Kirche. Nach ihren bisherigen Gastspielen 2018, 2019 und 2022 sind die vier jungen professionellen Sänger, die als Solisten im Dienst verschiedener orthodoxer Kirchen in der Ukraine stehen, bereits das vierte Mal zu Gast in Gießen.

Mit ihren ausdrucksstarken Stimmen füllen sie mühelos jeden Kirchenraum und geben einen tiefen Einblick in die ukrainische Seele. Das Ensemble bezieht seinen Namen vom berühmten russischen Komponisten Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow (1873–1943), dessen musikalisches Erbe insbesondere die Musik für die hl. Liturgie von Johannes Chrysostomus die Mitglieder des Ensembles inspiriert und begeistert.

Der Eintritt ist frei. Die Kollekte kommt dem Ensemble zugute.

Kleine Ausstellung

Claudia Mühlhans präsentiert ihre Werke im Rahmen der Kleinen Ausstellung zur Osterzeit in der Kulturkirche (c) Claudia Mühlhans
Claudia Mühlhans präsentiert ihre Werke im Rahmen der Kleinen Ausstellung zur Osterzeit in der Kulturkirche

Kirche als Ort der Begegnung, des Besinnens, Betrachtens, Innehaltens. Das ist das Motto der „Keinen Ausstellung“. Ein alter Medienschrank wurde im vergangenen Jahr „upgecycelt“ und dient fortan als Ausstellungsfläche auf kleinsten Raum. Die Idee: Künstlerinnen und Künstler teilen ihre persönliche Sicht auf die Dinge dieser Welt mit anderen, in gestalterische Freiheit und wenn gewünscht, im Dialog mit den Betrachtern. 

Während der Osterzeit präsentiert die Gießener Künstlerin Claudia Mühlhans ausgewählte Werke. Dabei benutzt unterschiedliche Techniken und Materialien für ihre Malerei – neben Aquarellfarben auch Öl- und Wachskreide, Kohle, Bleistift, Kupferdraht und Blattgold. Sie entwickelte einen für sie eigenen Stil (“Poetischer Realismus”), der von ihrer erzählerischen Begabung geprägt ist. Claudia Mühlhans lebt als freischaffende Künstlerin in Gießen. Mit ihrem aktuellen Werk steht sie in der Endauswahl der 8. Biennale in Hamburg.