Schmuckband Kreuzgang

Einladung zum Gebet

Pfr. Jörg Swiatek am Altar (c) Jörg Swiatek
Pfr. Jörg Swiatek am Altar
Datum:
Sa. 21. März 2020
Von:
Jörg Swiatek

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Jugendliche!

Wir wissen noch nicht, wie lange wir in der Kirche keine Gottesdienste miteinander feiern können - zunächst einmal noch bis einschl. 27. März. Es steht aber zu befürchten, dass das Verbot verlängert werden muss. Sobald es verlässliche Informationen gibt, werde ich darüber informieren.


Unsere Kirche ist bekannterweise wegen schwerer Vandalismusschäden in der Vergangenheit außerhalb der Gottesdienstzeiten geschlossen. Wir haben überlegt, ob wir jetzt öffnen. Zum einen ist die Gefahr von Vandalismus leider nach wie vor gegeben, zum anderen können wir nicht die Hygiene-Standards leisten, die zur Zeit gefordert sind. Im Grunde müsste jedesmal wenn ein Mensch die Tür berührt hat, diese gereinigt oder desinfiziert werden. Wir haben auch überlegt, ob wir Öffnungszeiten unter Aufsicht organisieren können. Dafür kommen aber vor allem nicht mehr berufstätige ältere Menschen in Frage, die einerseits sich nicht wirklich gegen vandalisierende Leute wehren könnten und andererseits gerade jetzt zur Hochrisikogruppe gehören Die Kirche bleibt also auch für das private, einzelne Gebet geschlossen. Zu den Öffnungszeiten des Pfarrbüros kann aber in besonderen Einzelfällen nach dem Schlüssel gefragt werden.


Wir haben an unserer Kirche AUSSEN das eindrucksvolle Pestkreuz. Schon in der Vergangenheit habe ich immer wieder Menschen gesehen, die vor dem Pestkreuz gebetet haben. Das Corona-Virus lässt sich durchaus als „Pest unserer Tage“ bezeichnen. Vielleicht ein doppelter Anlass, vor dem Pestkreuz innezuhalten und zu beten. Viele haben ja das Gotteslob zuhause oder kennen andere Gebetsbücher, auf die sie gerne zurückgreifen. Man kann ja auch auswendig ein „Vater unser“ beten oder freie Bitten und Sorgen äußern.


Es macht keinen Sinn, außen am Kreuz Gebetszettel zur Verfügung zu stellen, die Wind und Wetter ausgesetzt wären.


Ich lade Sie und Euch ausdrücklich dazu ein, vor dem Pestkreuz zu beten!


Jeden Tag läuten dreimal unsere Glocken: von Montags bis Freitags morgens um 7.00 Uhr. An allen anderen Tagen mittags um 12 und abends um 17.45 Uhr. Das Glockenläuten erinnert an die Tradition, morgens, mittags und abends den „Engel des Herrn“ zu beten und der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus zu gedenken. Für alle, die dieses Gebet nicht kennen, füge ich es hier ein:


 
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
 

Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort.
Gegrüßet seist du, Maria...
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.
Gegrüßet seist du, Maria...
 

Bitte für uns, heilige Gottesmutter, dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.
 

Lasset uns beten: Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.


Weshalb nicht in diesen Tagen und Wochen diese alte und gute Tradition wieder aufnehmen und beten? Den „Engel des Herrn“ oder ein anderes Gebet. Zuhause, oder auch vor dem Kreuz?
Die Glocken unserer Kirche jedenfalls laden uns zum Gebet ein; auch wer sie aufgrund der Entfernung nicht hören kann, darf wissen, dass sie zu den genannten Zeiten zum Gebet einladen. 


Ab dem kommenden Wochenende werde ich auf diesem Weg auch einen ausgearbeiteten Gottesdienst zur Verfügung stellen, den man zu Hause - alleine oder im Kreis der Familie - selbst feiern kann. Dabei hilft es, sich ausreichend Zeit zu nehmen, ein Kreuz aufzustellen oder auch eine Ikone, eine Kerze anzuzünden und was immer Euch und Ihnen hilft, eine gute Gebetsatmosphäre zu schaffen.


Ich bete jeden Tag, dass wir alle möglichst unbeschadet durch diese Zeit der Krise kommen und empfehle uns auf die Fürsprache unseres Pfarreipatrons des Hl. Rochus dem Segen des Herrn!


Euer/Ihr Pfarrer Jörg Swiatek


P.S.:
Wenn Sie/Ihr Menschen kennen/kennt, die nicht über Email oder Internet verfügen, dann druckt diese Mail und die Gottesdienste doch aus und stellt sie ihnen so zur Verfügung.