Schmuckband Kreuzgang

Rochusfest und -projekt 2023

Rochusspende für das Hospiz Advena

Rochusstatue (c) Pfarrei St. Rochus, Mainz-Kastel
Rochusstatue
Datum:
Sa. 26. Aug. 2023
Von:
Tobias Kleinort

Wir begehen das Rochusfest dieses Jahr am Sonntag, den 03. September 2023. Der Festgottesdienst beginnt um 10.00 Uhr. Anschließend folgt die gelobte Prozession durch die Straßen von Kastel. 

Liebe Gemeinde,

der Pfarrgemeinderat hat beschlossen, mit dem diesjährigen Rochusfest und der dazu gehörenden Rochusspende das Hospiz Advena zu unterstützen. 

Wir wünschen uns eine rege Beteiligung der Pfarrgemeinde sowie aller Bürgerinnen und Bürger von Kastel, laden alle sehr herzlich zur Mitfeier des Festes ein und bitten um eine großzügige finanzielle Unterstützung des diesjährigen Projektes.

Das Rochusfest begehen wir am Sonntag, den 03. September 2023. Der Festgottesdienst beginnt um 10.00 Uhr. Anschließend folgt die gelobte Prozession durch die Straßen von Kastel. 

Die Rochusspende erbitten wir entweder bei der Kollekte im Gottesdienst oder am besten durch eine Überweisung. Bitte verwenden Sie ausschließlich folgende Bankverbindung:

Pfarrei St. Rochus      Rochusspende 2023

IBAN:    DE14 5519 0000 0011 1040 31
BIC:    MVBMDE55


Ihr Pfarrer Jörg Swiatek 

 

Das Team des Hospizdienstes beschreibt im Folgenden seine Arbeit:

Besuch beim Baum (v.li.): Jan und Michael Dieter mit Claudia Linse-Henrizi. (c) Angelika Christ
Besuch beim Baum (v.li.): Jan und Michael Dieter mit Claudia Linse-Henrizi.
Reden und Baumbesuche helfen
Ehrenamtliche des Ambulanten Hospizdienstes ADVENA aus Erbenheim betreuen Menschen in der letzten Lebensphase.

„Früher haben sich meine wenig lauffreudigen Kinder bis zu diesem Baum gequält, jetzt ist es umgekehrt“, schmunzelt Michael Dieter und bewegt sich an einem sonnigen Nachmittag im Juni an Getreide- und Erdbeerfeldern entlang langsam auf eine mächtige Linde zu. Sein Sohn Jan und Claudia Linse-Henrizi vom Ambulanten Hospizdienst ADVENA aus Erbenheim begleiten den 61-Jährigen zu dem alten Baum. Michael Dieter streicht über die knorrige Rinde. Der Stamm gibt ihm Halt - ebenso wie die Anwesenheit der Menschen um ihn herum.

Unter der mächtigen Krone wirkt Michael Dieter besonders schmal und verwundbar. Der Krebs hat Metastasen in seinem ganzen Körper gebildet und bereitet ihm oft üble Schmerzen. „Es gibt Tage und Nächte, da scheinen die Tabletten ihre Wirkung verloren zu haben“, sagt er. Aber für den Moment geben die körpereigenen Peiniger einigermaßen Ruhe, das spürt auch Claudia Linse-Henrizi. „So weit wie heute sind wir erst einmal gekommen, ganz am Anfang“, sagt sie. Seit März kommt die gebürtige Bayerin alle zwei Wochen für ein paar Stunden.

Im November 2022 hat sie ihre zehnmonatige Qualifizierung zur ehrenamtlichen Hospizbegleiterin beendet. Und sich dann bewusst dafür entschieden, Menschen in der letzten Lebensphase im häuslichen Umfeld oder im Pflegeheim zu unterstützen. Neben Michael Dieter betreut Claudia Linse-Henrizi eine alte Dame in einem Pflegeheim. „Ich mag die 1:1-Beziehung zu meinen Klienten, die Möglichkeit, ein enges Vertrauensverhältnis zu entwickeln. Das geht auch im stationären Umfeld, aber dort gibt es viele wechselnde Bezugspersonen.“

Die Chemie muss stimmen

Zum ersten Treffen bei Michael Dieter begleitete sie Sabrina Schulze, eine hauptamtliche Mitarbeiterin des Ambulanten Hospizdienstes. „Da haben wir offen besprochen, wie wir unsere gemeinsame Zeit miteinander verbringen wollen“, sagt der frühere Briefträger und fügt hinzu: „Man muss sich schon leiden können.“ Er mag es, dass er ein Gegenüber zum Reden hat, jemanden, der ihm hilft, rauszukommen, gerade jetzt, wo ihm das Laufen immer schwerer fällt. Er ist geschieden, einer seiner beiden Söhne wohnt in Wiesbaden und hilft ihm, ebenso ein sehr alter Freund, beim Einkaufen etwa. Das Palliativteam kommt einmal pro Woche und er hat Unterstützung bei der Pflege und im Haushalt beantragt. Dennoch ist Michael Dieter oft allein mit seinen Schmerzen und seinen Gedanken.

Erdbeerzeit: Die ambulante Hospizbegleiterin und Michael Dieter gehen gerne spazieren. (c) Angelika Christ
Erdbeerzeit: Die ambulante Hospizbegleiterin und Michael Dieter gehen gerne spazieren.
„Jeder Tag ist ein Geschenk“

Nicht so, wenn Claudia Linse-Henrizi ihn besucht. „Ich bin einfach da, begleite ihn, halte mit ihm aus, wenn es ihm schlecht geht.“ Eine zurückgenommene Rolle, die viel Raum lässt für die Anliegen des Klienten. Die Hospizbegleiterin ist durch ihren früheren Beruf als Physiotherapeutin daran gewöhnt, sich auf Menschen mit Schmerzen und Einschränkungen einzustellen, pflegt ihre Eltern. Sie hat ein passendes Ehrenamt für sich gesucht und gefunden. „Ich gehe immer mit einem Gefühl der Dankbarkeit nach Hause. Jeder Tag ist ein Geschenk, das ich annehmen und nutzen möchte.“

Michael Dieter hatte sich schon auf seinen Ruhestand gefreut. „Und dann, von heute auf morgen, war ich raus aus allem, was mein normales Leben ausmachte.“ Kurz vor Weihnachten 2021 bekam er die Diagnose. Mehrere Hirntumore, die bereits gestreut hatten und zu Ausfallerscheinungen führten. Operation im Januar 2022. Anfangs wussten nur seine beiden Söhne Bescheid. Nach und nach habe er angefangen, auch mit anderen Menschen über seine fortgeschrittene Krebserkrankung zu sprechen. „Das trug dazu bei, es selbst zu begreifen“, sagt er.
Noch eine sonnendurchwärmte Erdbeere frisch vom Feld, dann geht es für Michael Dieter langsam heimwärts. Der Kilometer zu seiner Linde hat ihn erschöpft. Er wird sich ausruhen, denn abends geht er noch auswärts essen mit Freund und Sohn. Auskosten, was geht. Ein guter Plan, für den Abend und die ihm verbleibende Zeit.

Text/Fotos: Angelika Christ

LUST auf Ehrenamt?

Franziska Knörr (c) Sonja Thomas
Franziska Knörr

Sie möchten ehrenamtlich als Hospizbegleiterin oder Hospizbegleiter tätig werden? Dann melden Sie sich gerne bei Franziska Knörr, der Leiterin unseres Ambulanten Hospizdienstes. Sie koordiniert die Einsätze der Ehrenamtlichen.
Kontakt
Mobil: 0162 - 4129546
Mail: franziska.knoerr@hospizium-stiftung.de

Wer die Ehrenamtlichen des Ambulanten Hospizdienstes kennenlernen möchte, hat dazu am Rochusfest Gelegenheit. Der Ambulante Hospizdienst wurde als diesjähriges Rochusprojekt ausgewählt. Alle Spenden kommen dem Umzug des Hospizes ADVENA in Erbenheim zugute, der für diesen Oktober geplant ist. Als Dankeschön steuern die Ehrenamtlichen beim Rochusfest Kuchen und herzhafte Leckereien für den Frühschoppen bei und stehen gern für Fragen zur Hospizarbeit zur Verfügung. 


Was macht der Ambulante Hospizdienst?

  • Psychosoziale, palliativmedizinische und palliativpflegerische Beratung.
  • Gesprächsangebote, die sich an den Bedürfnissen von Menschen mit lebensbegrenzenden Erkrankungen orientieren.
  • Hilfe bei der Organisation anderer Dienste.
  • Unterstützung der Angehörigen, damit diese Termine wahrnehmen und einfach mal Kraft schöpfen können.
  • Beistand in der Zeit des Abschieds und der Trauer.