Schmuckband Kreuzgang

Berufswunsch: Bestatterin

2018/19 hat Felicitas Schnersch im Gemeindezentrum St. Elisabeth ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) abgeleistet. Mittlerweile ist die 21-Jährige in der Ausbildung – und sie hat sich für einen Beruf entschieden, der für viele Menschen zumindest ungewöhnlich ist: Sie wird Bestatterin.

Särge und Urnen gehören alltäglich zu ihrer Umgebung. Trotzdem: „Ich denke nicht jeden Tag, dass ich sterben könnte“, sagt Felicitas Schnersch. (c) Theresa Breinlich
Särge und Urnen gehören alltäglich zu ihrer Umgebung. Trotzdem: „Ich denke nicht jeden Tag, dass ich sterben könnte“, sagt Felicitas Schnersch.
Datum:
Mo. 26. Juli 2021
Von:
Maria Weißenberger

Ein Artikel von Theresa Breinlich, erschienen in der Kirchenzeitung des Bistums Mainz, „Glaube und Leben“ (siehe auch www.kirchenzeitung.de), den wir dankenswerterweise auch hier veröffentlichen dürfen, erzählt über den Weg der jungen Frau, die den Umgang mit dem Tod nicht fürchtet:

Bestatterin – mit 21?

Büroarbeit und Organisation gehören genauso zu ihrem Beruf wie die handwerkliche Bearbeitung eines Sargs: Felicitas Schnersch. Die 21-Jährige sagt: „Man braucht viel Kraft, physische und psychische.“ (c) Theresa Breinlich
Büroarbeit und Organisation gehören genauso zu ihrem Beruf wie die handwerkliche Bearbeitung eines Sargs: Felicitas Schnersch. Die 21-Jährige sagt: „Man braucht viel Kraft, physische und psychische.“

Manche Freunde wundern sich, welchen Beruf Felicitas Schnersch gewählt hat. Aber als Auszubildende zur Bestattungsfachkraft fühlt sie sich genau am richtigen Platz. Die Erfahrungen als Ministrantin helfen ihr. 
Wenn Felicitas Schnersch die Urne in die Erde lässt, erinnert sie sich an ihre Zeit als Ministrantin. Dieser Moment, der einzigartig, für den Körper endgültig ist, bannt sie. Sie horcht auf die Ruhe und denkt daran, wie sie vor einigen Jahren das Kreuz getragen und die Trauergemeinde zum Grab geleitet hat. Eine bedeutende, verantwortungsvolle Aufgabe.
Die 21-Jährige ist im zweiten Ausbildungsjahr zur Bestattungsfachkraft, einem Beruf, von dem ihre Bekannten sagen: „Das könnte ich nicht.“ Ein Beruf, in dem bis vor einigen Jahren fast ausschließlich Männer gearbeitet haben. Doch Felicitas Schnersch schreckt der Umgang mit dem Tod nicht.
Vielmehr ging für sie mit dem Vertrag bei einem mittelgroßen Bestattungsunternehmen in Wiesbaden ein Traum in Erfüllung. Denn die junge Frau aus Zornheim in der Nähe von Mainz schreckt der Tod nicht. Schon als Kind hat sie mit ihrer Familie im Urlaub oft Friedhöfe besucht. Die stille Atmosphäre empfindet sie als etwas Schönes.

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