Dienstag 8 Uhr vormittags. Reger Betrieb im Untergeschoss des Gemeindezentrums. Das Team des „Brotkorb AKK“ hat alle Hände voll zu tun, die gespendeten Lebensmittel zu sortieren. Zahlreiche Körbe für Obst und Gemüse stehen bereit, an den Ausgabestellen für Backwaren, Milchprodukte und mehr sind die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Wartestellung.
In „Einsatzkleidung“ mit Schürze und Gummihandschuhen hat sich auch Pascal Strobl (20) pünktlich eingefunden. Im Rahmen eines Christlichen Orientierungsjahrs ist der junge Mann im Gemeindezentrum St. Elisabeth eingesetzt, wo einmal in der Woche die Mitarbeit beim „Brotkorb“ zu seinen Aufgaben gehört. Das COJ bietet jungen Menschen ab 17 die Möglichkeit, sch auszuprobieren und herauszufinden, in welche Richtung ihr Weg weitergehen soll. Für Pascal hat das „gepasst“: „Nach der Schule war ich mir nicht klar darüber, welcher Beruf wohl der richtige für mich ist.“ Seine Mutter hatte ihn auf das COJ aufmerksam gemacht, und „mich hat vor allem der christliche Aspekt daran gereizt“, sagt er. Pastoralreferentin Claudia Fontana, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des COJ begleitet, hat ihm das Gemeindezentrum in den Kasteler Krautgärten empfohlen: „Ich konnte mir die Arbeit mit Kindern gut vorstellen, ebenso wie die Mitwirkung bei einer Tafeleinrichtung.“ In Kastel erlebt er beides: Im Gemeindezentrum hilft er nicht nur beim „Brotkorb“, sondern ist auch an drei Nachmittagen bei der Hausaufgabenbetreuung für Grundschulkinder tätig. Außerdem hilft er beim ökumenischen Mittagstisch mit, der im wöchentlichen Wechsel in verschiedenen Gemeindehäusern in AKK stattfindet. Da ist jede Menge für ihn zu tun: Tische und Stühle stellen, Tische decken, in der Küche beim Schnippeln mitwirken, Getränke ausschenken und Essen servieren – langweilig wird es nie. Zweimal pro Woche ist er in der Kindertagesstätte St. Rochus eingesetzt, spielt mit den Kindern oder liest ihnen vor. „Die Arbeit in der Kita macht mir am meisten Spaß“, erzählt er. Noch weiß er aber nicht genau, welchen beruflichen Weg er nach dem COJ einschlagen will.
Beim „Brotkorb“ wird an diesem Vormittag die Zeit knapp. Das Auto mit der abgeholten Ware ist heute lange unterwegs, und bald beginnt die Ausgabe. Schon viele Kunden haben sich vor dem Haus eingefunden. „Da kommt es“, ruft schließlich jemand, und die Frauen und Männer stürzen sich an die Arbeit. Mittendrin Pascal Strobl: So schnell wie sorgfältig prüft er Obst und Gemüse, sortiert verdorbene Ware aus, verteilt alles in die bereitstehenden Körbe. Nicht lange, und es kann losgehen: Jetzt ist Pascal mit vielen anderen des Teams eifrig damit beschäftigt, die Körbe und Taschen der wartenden Menschen mit Nahrungsmitteln zu füllen – je nach Haushaltsgröße und unter Berücksichtigung eventueller Unverträglichkeiten. „So ein fleißiger junger Mann“, lobt ihn Karl-Heinz Nowak, der Leiter des „Brotkorb AKK“.
Als die Fotografin sich verabschiedet, ist für das Brotkorb-Team noch lange nicht Feierabend. Jetzt heißt es aufzuräumen, Müll zu sortieren und sauber getrennt zu entsorgen.
Bereut hat Pascal seine Entscheidung für das COJ und für das Gemeindezentrum nicht einen Tag. „Ich kann es nur allen empfehlen, die nach der Schule noch entdecken wollen, wie ihr Weg weitergehen kann.“ Er hat viele gute Erfahrungen gemacht – nicht zuletzt im Kontakt mit den Ehrenamtlichen. „Es ist gut und wichtig, dass sie sich ohne Gegenleistung für andere engagieren“, stellt er fest.
Lust auf ein Freiwilliges Soziales Jahr im Gemeindezentrum St. Elisabeth? Dann erfährst Du alles Weitere vom Leiter des Hauses, Bardo Färber, Telefon 06134/729980, E-Mail: GZ@pfarrei-st-rochus.de