„Hevenu Shalom Alechem“: Spürbar aus tiefstem Herzen kam der Wunsch nach Frieden für alle, als die Menschen im Gemeindezenrum St. Elisabeth in das bekannte israelische Friedenslied einstimmten. Nach einem Jahr, das geprägt war von Krieg, Naturkatastrophen, horrenden Preissteigerungen und besorgniserregenden Wahlergebnissn, hatten sich rund 20 Teilnehmer zum Thanksgiving-Gottesdienst versammelt, den auch diesmal die Musiker der Gruppe „Panta Rhei“ einfühlsam begleiteten.
Wofür also danken? Trotz allem Schweren und Schrecklichen fanden die Teilnehmer gute Gründe dafür – dass sie sich an der Entwicklung ihrer Kinder oder Enkel erfreuen können, dass sie trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage ihr Auskommen haben, dass durch ärztliche Behandlung die Besserung ihrer Beschwerden erreicht wurde, dass sie Angehörige und Freunde haben, die für sie da sind ...
Und viele nahmen gern das Angebot an, sich persönlich segnen zu lassen für das, was kommen wird – ob Vorhaben, die schon „festgezurrt“ sind oder Entwicklungen, die noch gar nicht absehbar sind.
Im Blick auf die Zukunft machte die Geschichte zweier Männer den Zuhörern Mut: Der Israeli Rami verlor seine Tochter bei einem Selbstmordattentat. Der Palästinenser Bassam verlor seine Tochter durch Schüsse israelischer Polizisten. Seit sie einander kennengelernt haben, werben sie gemeinsam für Versöhnung – sie sind enge Freunde geworden und nennen sich Brüder. Ein Beispiel, das zeigt: Es ist möglich, sich gegen Hass und Rache zu entscheiden.
Nach dem Gottesdienst blieben viele gern noch bei einem Imbiss zusammen. Begegnung und gute Gespräche gehören zum „Thanksgiving“ im Gemeindezentrum einfach dazu.