März 2023
Tätige Liebe heilt alle Wunden, bloße Worte mehren ihren Schmerz! - Adolph Kolping
Wir stehen am Beginn der Fastenzeit. Dem Monat, in dem uns das größte Geschenk selbstloser Liebe offenbart, uns geschenkt wird. Adolph Kolping hat uns das in seinen Gedanken Eindeutig zum Ausdruck gebracht.
Christus hat uns durch sein Leben bis zur Vollendung tätige Liebe vorgelebt. Wir sind aufgefordert, auch so in der Beziehung zu anderen zu leben.
Der Auftrag Jesu an seine Jüngern war: „Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten“.
Wir Christen sind also dieses Salz. Wir sind nur ein kleiner Teil der Gesellschaft.
Wir sind anders als die anderen und sollen anders sein. Wir sind sogar Salz für die Kirche. Auch in der Kirche sind wir noch einmal anders als die große Menge.
Aber wir müssen so sein und nicht anders! Denn wir müssen so unseren Beitrag in Kirche und Gesellschaft einbringen. Ich wage zu behaupten, dass jeder Christ, wenn er wirklich lebendig ist, eine Art Außenseiter in der Gesellschaft und in der Kirche ist. Wenn wir als Christen unsere Aufgabe wirklich erfüllen, dann sind wir das Salz, dann sind wir anders als die meisten, dann sind wir ein kleiner Teil in einer großen Menge.
Und unser Salz ist die Liebe mit der wir das Leben der anderen würzen.
Wenn wir lieben, schauen wir nicht auf die Fehler anderer, weil wir in der Lage sind, ein Kleid der Liebe darüber legen.
Ein Wanderer traf auf einem steilen, felsigen Pfad ein junges Mädchen, das seinen kleinen Bruder auf dem Rücken trug.
„Mein Kind", rief er aus, „Du trägst aber eine schwere Last!"
Das Mädchen schaute ihn erstaunt an und sagte: „Das ist doch keine Last, das ist doch mein Bruder!"
Sprachlos blieb er stehen; denn die Worte dieses Kindes hatten sich tief in sein Herz berührt. Das Mädchen handelte nach der Aufforderung:
»Einer trage des anderen Last, denn so hilfst du dir und anderen«.
So trägst du ein wir Gefühl in die erkaltete Welt.
Darum, wenn dich mal wieder die Last der Menschen niederdrückt, so dass du fast den Mut verlierst, dann denke an die Worte des Mädchens:
»Es ist keine Last die du da trägst, es ist dein Bruder!«
Diese Gedanken möchte ich so stehen lassen mit der Bitte, selber einmal darüber nachzudenken.
Leider sind wir oft gefangen im Rad der Vergangenheit und finden den Schlüssel nicht, um diesem Rad zu entkommen. Es ist aber gar nicht nötig jeden einzelnen Schlüssel zu finden, es ist nur wichtig die Tür des Herzen weit aufzustoßen und die Liebe einzuladen. Ihre Kraft und ihr Licht sind in der Lage, ein jedes Schloss in uns zu sprengen, sofern wir es zulassen. Wir vergessen oder haben vergessen:
»Nur die Liebe teilt, ohne auf ihren Vorteil zuschauen.«
Die Liebe wird getragen vom Auftrag Jesu der uns sagt: „Ihr seid das Licht der Welt!“
Dieses ist in der folgenden Geschichte wunderbar beschrieben.
Ein Mann hatte gehört, an einem fernen Ort brenne eine heilige Flamme, die Flamme die, die Liebe, das Leben verkörpert. Er machte sich auf, diese Flamme nach Hause zu holen.
Es war ein anstrengender Weg, dieses Ziel zu erreichen. Aber er sagte sich: »Wenn ich dieses Licht habe, habe ich das Leben, mein Glück gefunden.«
Nun ist er auf dem Heimweg, er hütet und hegt dieses Licht. Unterwegs bittet ihn ein Frierender um die Kraft dieses Lichtes, damit er Holz anzünden kann. Zuerst will er die »heilige Flamme«, sein Licht und Leben, nicht für so eine weltliche Angelegenheit herausgeben. Dann aber gibt er seinem Herzen einen Stoß und teilt mit dem bittenden.
Kaum geht er weiter, gerät er in einen schlimmen Sturm. So sehr er sein Licht auch schützt, die Flamme erlischt. Den weiten Weg zurück hätte er nicht mehr geschafft.
Nun erinnert er sich an den, mit dem er seine Flamme, sein Licht geteilt hat. Zu dem, dem er geholfen hatte, kann er zurück. So wurde das Licht, das er mit einem Notleidenden teilte, »zu seiner Rettung.«
Darum »Wo jemand einem anderen ein Licht anzündet - im Dunkel seiner Not, Einsamkeit oder Krankheit – wird er zum Hoffnungsträger.
»Denen wir unsere Flamme weitergeschenkt haben gehen mit uns, und wir dürfen bei ihnen immer wieder unsere Flamme neu entzünden.«
Überall, wo wir Liebe, Freundschaft, Aufmerksamkeit verschenkt haben, brennen Lichter, auf die wir zurückgreifen können wenn unsere Flamme erlischt und wir im Finstern, in der Kälte zu stehen drohen.
So werden wir, zum Salz der Erde, zum Licht der Welt gemäß des Auftrags Jesu!
Um aber das Leben zu meistern, eine in uns aufsteigende Kälte zu besiegen, bedarf es auch ein wenig Glück.
Wo ist das innere Feuer das einmal in uns brannte und nicht nur uns wärmte?
Warum fühlen wir uns jetzt oft so ausgebrannt und nur noch Kälte unser Herz erfüllt?
Wo ist unser Licht, das die Welt erleuchten soll?
Was ist der Grund der immer mehr um sich greifenden Langeweile?
Ist das Salz das wir sein sollten schal geworden?
Warum tun wir uns so schwer mit unserem Leben?
»Könnte es sein, dass vor etwas davonlaufen, oder am Wichtigsten vorbei gehen? «
Fragen wir uns:
»Was steckt in dem schweren Sack, den wir auf unserem Rücken schleppen und der einen so langen Schatten wirft?«
Handelt es sich nicht oft um eine innere Blockade die wir uns selbst stellen?
Es gibt nur einen Rat dieses zu sehen und zu ändern, wir müssen erst einmal bei uns ankommen, uns selbst erkennen, mit uns selbst versöhnen!!
Unsere wirklichen Gefühle und Gedanken wahrnehmen, denn beides sollte man kennen, zu seinem Glück:
Um die eigenen Grenzen, Träume und Sehnsüchte zu erkennen bedenke,
das Glück ist wie ein leiser, scheuer Vogel. Wenn du deine Hand ganz ruhig nach ihm ausstreckst kann es sein, dass er sich darauf niederlässt.
Aber bedenke, Greifst du nach ihm, wird er verscheucht, er fliegt davon.
Darum, bewusst und gewollt das Glück zu erzwingen - bringt nichts!
Glück ist kein Ziel, zu dem man sich durchboxt.
Glück ist eine sanfte Gabe, die uns in den Schoß fallen kann, wenn wir es zulassen.
Also »Sanft mit sich umgehen« und Barmherzig zu sich selber sein.
Liebe geben, um so geliebt zu werden.
Nicht Habenwollen, sondern Hingabe macht lebendig, macht glücklich.
Wer dankbar annimmt, was der Andere schenkt wird reich; denn das Glück ist ein Geschenk. Glück fällt einem zu, darum heißt es ja auch Glück.
Es gibt eine Weisheit aus China die sagt:
»Ich habe meine Lebensweise so eingerichtet, dass ich bereit bin, das Glück zu ergreifen, wenn es kommen sollte. Wenn es nicht kommt, mich in Geduld zu fassen.
Aber ganz so zufällig ist das Glück allerdings auch nicht. Man kann und muss etwas tun - zum Glück. Dieses möchte ich ihnen an einer kleinen Begebenheit aufzeigen, die sich so zugetragen hat.
Es war ein krank geborener Junge. 17 Jahre alt und konnte jeden Augenblick sterben. Seine Krankheit unheilbar. Es war ein schwieriges Leben für ihn und so beschloss er, einmal raus zu gehen – nur ein einziges Mal. Er bat seine Mutter um Erlaubnis, und sie gab sie ihm.
Während er so durch sein Stadtviertel schlenderte, sah er etliche Boutiquen. Als er vor ein Musikgeschäft kam und ins Schaufenster sah, bemerkte er ein sehr schönes, zartes Mädchen in seinem Alter. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Er öffnete die Tür, und trat ein, indem er nur sie beachtete. Nach und nach näherte er sich der Theke, wo sich das Mädchen befand. Er dachte bei sich, es ist das schönste Lächeln, was er in seinem ganzen Leben gesehen hatte. Ihn überkam das Verlangen, sie im selben Moment zu küssen.
Sie sah ihn an und fragte lächelnd: »Kann ich Dir helfen?« Er sagte stotternd: „Ja, hemm... ich würde gern eine CD kaufen.“ Ohne nachzudenken, nahm er die erste, die ihm in die Hände fiel, und bezahlte. „Möchtest Du, dass ich sie Dir einpacke?“ fragte das Mädchen wieder lächelnd.
Er nickte, und sie ging in das Hinterzimmer der Boutique und kam mit dem eingepackten Paket zurück und gab es ihm. Er nahm es und ging aus dem Geschäft. Er ging nach Hause, und seit diesem Tag ging er, so lange er konnte, tagtäglich in dieses Geschäft, um eine CD zu kaufen. Sie packte sie alle immer ein und er legte sie zu Hause in seinem Schrank. Er war zu schüchtern, um sie anzusprechen und zum Ausgehen einzuladen.
Er schilderte dies seiner Mutter, und sie ermutigte ihn, doch etwas zu unternehmen, und so ging er die nächsten Tage immer wieder in das Musikgeschäft, um eine CD zu kaufen. Sie nahm jeweils die CD; und während sie sie ihm einpackte, hinterließ er seine Telefonnummer auf der Theke und verlies schnell das Geschäft.
Ein paar Tage später schellte das Telefon bei dem Jungen. Seine Mutter nahm den Hörer ab: „Hallo?“ Es war das Mädchen und wollte den Sohn sprechen. Die Mutter begann zu weinen und sagte:
„Was, Du weißt es nicht? Er ist gestern gestorben.“
Es gab eine lange Pause. Später ging die Mutter in das Zimmer des Sohnes und öffnete seinen Schrank. Wie sehr war sie überrascht, als ihr eine riesige Menge von CDs entgegen kamen. Keine einzige war geöffnet. Das alles machte sie sehr neugierig. Sie nahm eine CD, setzte sich auf das Bett und öffnete sie. Als sie das machte fiel ein kleiner Zettel aus dem Paket. Die Mutter nahm ihn auf und las:
„Hallo! Du bist Super süß, möchtest Du mit mir ausgehen? Hab Dich lieb.....Sofia.“
Sehr gerührt nahm die Mutter eine andere CD; noch eine andere und so weiter. In fast allen befanden sich kleine Zettel, und auf jedem stand das Gleiche...
Was sagt uns das?
So, ist das Leben. Warte, aber warte nicht zu lange um jemand, der für Dich außergewöhnlich ist, zu sagen was Du fühlst.
»Sage es heute! Morgen kann es schon zu spät sein.«
Nehmen wir den Auftrag Jesu ernst:
„Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt.“
Kann Jesus das ernst gemeint haben? »JA«
Wir können etwas zur Veränderung der in Welt beitragen indem wir seine Liebe und seinen Frieden in die Welt und Kirche tragen!
Das können wir aber nicht aus eigener Kraft, sondern das können wir nur, wenn wir Ihm vertrauen und auf ihn hören. »Das ist unser Auftrag!«
Idee + Zusammengestellt: Hans – Gerd Sextro