Schmuckband Kreuzgang

Gedanken und Anregungen - Eine kleine persönliche Meditation

Datum:
Sa. 2. Sept. 2023
Von:
Hans-Gerd Sextro

September 2023

Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende!         John f. Kennedy

 

Als Gott auf seine Erde herab stieg, verkündeten die Engel: „Frieden auf Erden!“

Der erste Gruß des Auferstandenen war: „Frieden sei mit Euch!"

Gott kam zur Erde um Frieden, seinen Frieden uns zu bringen.

Wie gehen wir mit diesem, seinem Angebot um?

 

Aus einer Phase des Träumens und des Vertrauens, wird auch Europa derzeit vom Krieg heimgesucht. Ist da die Angst vor dem nächsten Weltkrieg nicht doch begründet?

Das in einer Zeit des Wettrüstens, der Vertreibung und der Zerstörung von Lebensraum!

Was bleibt uns, um eine Antwort auf die Probleme der Welt zu finden und zu geben? Umdenken, Stille suchen und: »Das Gebet!« Dazu sind alle guten Willen´s eingeladen.

Darum sollten wir besonders in diesem Monat uns besinnen auf die Schrecken des Krieges, aller Kriege und Gott bitten, diese Greul wo immer sie toben zu beenden und von uns fern zu halten und ihm danken, dass wir solange davor bewahrt waren.

 

„Dauernder Frieden kann nicht durch Drohungen oder Gewalt, sondern nur durch den ehrlichen Versuch vorbereitet und erreicht werden, wenn wir gegenseitiges Vertrauen herstellen; denn Kriege sind nicht unvermeidlich! Sie waren es auch niemals!

Unvermeidlich ist nur die Tatsache, dass der Friede unmöglich ist wenn man glaubt, dass der Krieg ein unabwendbares Verhängnis ist.“   Albert Einstein

 

Wenn ich so die Bilder von den furchtbaren Zerstörungen, der Vertreibungen in der Ukraine und anderer Länder als Folge von Krieg und Gewalt sehe, da muss ich an meine Erlebnisse aus den Tagen des miterlebten Krieges in meiner Kindheit denken.

Es fällt mir schwer in die Vergangenheit zu tauchen und Erinnerungen aufzurufen, die längst vergessen waren. Um einen kleinen Einblick zu bekommen, was die Menschen damals bewog durchzuhalten, welche Angst und Mühen sie durchstehen mussten, will ich versuchen, uns in diese Zeit hinein zu versetzen. Daher schildere ich etwas aus meinen Kindertagen. Die Greul taten sind immer, auch heute, die gleichen!

Meine Heimatstadt wurde am 23.03. 45 zu 80% zerstört. Der Kirchturm war durch Artilleriebeschuss so schwer beschädigt, dass er kurze Zeit später einstürzte und mit ihm die ganze Kirche. Abertausende Flüchtlinge aus den Ostgebieten drängten sich in unsere zerstörte Stadt. Diese wurden in Notunterkünften, in sogenannten »Nissenhütten«, untergebracht. Es fehlte uns an allem: an Essen, Heizmaterial und vor allem an einen »Glauben an die Zukunft!« Wir mussten uns der Herausforderung stellen, ohne »Wenn und Aber«. Doch wir waren mit dem wenigen was uns noch blieb, zufrieden. Ja das wenige wurde noch geteilt; denn es galt das »Wir nicht das Ich«. Die große Frage, die sich alle stellten war: »Wie sollte es weitergehen?«

Was bringt uns die Zukunft in unserem zerstörten Land? Das ist die gleiche Frage heute dort wo Krieg und Zerstörung herrscht! Es war kaum Hoffnung auf eine bessere Zukunft vorhanden. Leider sieht es heute in vielen Ländern wieder so aus!

Es herrschte unter den Bewohnern aber ein großer Wille nicht aufzugeben! Nach Beendigung des Krieges fiel es uns schwer, in das normale Leben zurückzufinden.

Aber wir wurden getragen von dem Gedanken: »Das in jedem neu Anfang ein Zauber, eine Hoffnung inne wohnt die uns Kraft gab, zu einem neu Anfang.« Das Alte war gestürzt, die Zeiten hatten sich geändert, und neues Leben blühte aus den Ruinen.

Wer in diesen Tagen über das Thema Krieg nachdenkt, lässt in seinem Kopf Bilder des Schreckens entstehen. Ältere Menschen erinnern sich noch an die Greul Taten des »Zweiten Weltkrieges«.

Hier ein paar Erinnerungen, die nie vergessen werden sollten. Dieses sollte, müsste uns ein Beispiel sein:

In der Nacht vom 14./15. November 1940 zerstörte ein deutscher Bombenangriff die englische Stadt Coventry, die damit zum Zeichen eines sinnlosen und mörderischen Vernichtungswillens wurde. Nach dem Krieg wurde sie Ausgangspunkt einer weltweiten Versöhnungsbewegung mit dem Symbol, des aus drei Nägeln der zerstörten Kathedrale gebildeten »Nagelkreuzes.« Die Ruine der Kathedrale wurde zum Begegnungszentrum für den Frieden. Hier werden an jeden Freitagmittag die dort formulierte Versöhnungslitanei gebetet   

Vater, vergib:

„Den Hass, der Rasse von Rasse und Volk von Volk trennt.

Das habsüchtige Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr eigen ist.

Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet.

Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der anderen.

Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Heimatlosen und Flüchtlinge.

Den Rausch, der Leib und Leben zugrunde richtet.

Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf dich.

Lehre uns, o Herr, zu vergeben und uns vergeben zu lassen,

dass wir miteinander und mit dir in Frieden leben, darum bitten wir um Christi willen:

Seid untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem anderen,

wie auch Gott euch vergeben hat in und durch Jesus Christus: Vater, vergib!“

 

Darum Herr, beten wir zu dir:

„Höre unsere Stimme und die Stimmen der Opfer aller Kriege

und aller Gewalt unter Menschen und Völkern.

Höre unsere Stimme und die Stimmen aller Kinder, die leiden und weiter leiden werden,

solange Menschen ihr Vertrauen auf Waffen und Kriege setzen.

Höre unsere Stimme, wenn wir dich bitten, die Herzen aller Menschen zu erfüllen mit der Weisheit des Friedens, der Kraft der Gerechtigkeit der Freude der Gemeinschaft.

O Gott, höre unsere Stimme, und schenke der Welt deinen ewigen Frieden. Amen“.

 

Ein Rückblick in die Vergangenheit unserer Geschichte der Geschichte Europas:

Der Dreißigjährige Krieg (1.Weltkrieg?) von 1618 bis 1648 war ein Konflikt um die Führung im Heiligen Römischen Reich und in Europa. Er begann als Religionskrieg und

wurde zum Territorialkrieg. Er endete mit dem Westfälischen Frieden am 24.10.1648  

 

Der 28. Juni 1914 gilt als Auslöser für den (2.Weltkrieg?) durch das Attentat von Sarajevo auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger durch einen nationalistischen Serben. Er endete mit der deutschen Kapitulation und dem Abkommen von Versailles!  

Am 1. September 1939 begann mit dem Überfall auf Polen der (3.Weltkrieg?).

Hitler gab den Angriff als Reaktion auf den angeblich polnischen Überfall auf den Sender Gleiwitz am Vorabend des Tages aus, den aber die SS initiiert hatte. Dieser endete mit der deutschen Kapitulation 07. Mai 1945.

Am 24. Februar 2022 begann Russland einen großangelegten Überfall auf die Ukraine. Ende offen? Stehen wir am Vorabend eines (des 4.?) Weltkrieges nicht nur hier in Europa?Denn alle diese genannten Kriege beziehen sich nur auf das Gebiet Europas.

Es vergeht aber kaum ein Tag, an dem die Medien nicht von irgendeinem Krisenherd in der Welt berichten. Diese Nachrichten über Kriege lassen wir oft sehr unterschiedlich an uns heran. Ein Krieg in einem fernen Land ist nicht nur sehr weit von uns entfernt, sondern scheint auch emotional oft weiter weg zu sein, als beispielsweise der Krieg mitten in Europa.

»Jeder Krieg ist ein Krieg, gegen die Menschenwürde!«

Jeder sollte sich die Gesamtverluste an Menschen einmal vor Augen führen und selber urteilen, ob Krieg eine zu vertretene Möglichkeit ist, um (seine) Interessen durchzusetzen?

»Den Frieden erkauft man nie zu teuer, denn er bringt dem, der ihn kauft, großen Nutzen. Es gibt keinen Weg zum Frieden, wenn nicht der Weg schon Frieden ist«. Mahatma Gandhi

„Friede gilt mehr denn alles Recht, und Friede ist nicht um des Rechtes willen, sondern Recht um des Friedens willen gemacht. Darum, wenn ja eines weichen muss, so soll das Recht dem Frieden und nicht der Friede dem Rechte weichen“! Martin Luther

 Anne Frank sagt uns: „Ich behalte meine Ideale, denn trotz allem glaube ich noch immer, dass die Menschen im Herzen wirklich gut sind. Ich kann meine Hoffnungen einfach nicht auf ein Fundament aus Verwirrung, Elend und Tod bauen. Ich kann aber das Leiden von Millionen fühlen. Und doch - wenn ich hinauf in den Himmel schaue - denke ich, dass alles gut werden wird, dass auch diese Grausamkeiten enden werden, und dass Frieden und Ruhe zurückkehren werden.“

Trotz all der Greul welche wir in der Welt angerichtet haben, war es uns vergönnt den Tag der friedlichen Wiedervereinigung zu feiern. Hatte Gott hier seine Hand im Spiel?

Als gläubige Menschen dürfen wir davon ausgehen und auch glauben.

So wurde auch von den Beteiligten die Parallele zum Fall der Mauern von Jericho gesehen, denn sieben Montage lang zogen die Leipziger durch ihre Stadt und riefen:

„Wir sind das Volk!“ Dann fiel die Mauer wie von selbst.

Nicht nur die vielen Friedensgebete und Kerzen in jenen Wochen waren ein Ausdruck der stillen Kraft des Geistes Gottes, der das Erstarrte löste und den Menschen,

die auf ihn vertrauten, sein Geleit gab, so wie es in der Pfingstsequenz heißt.

Wir sollten vertrauen und hoffen und bitten:

 

Wir rufen: „Gott der Heerscharen, wende dich uns wieder zu!" (PS 80,14)

 

Es war einmal ein König, der lud alle Künstlerinnen und Künstler dazu ein,

den Frieden zu malen und das beste Bild sollte eine hohe Belohnung bekommen.

Von allen Bildern, die gemalt wurden, gefielen dem König zwei am besten.

Zwischen denen musste er sich entscheiden.

Das erste war ein perfektes Abbild eines ruhigen Sees.

Im See spiegelten sich die malerischen Berge, die den See

umrandeten und man konnte jede kleine Wolke im Wasser wiederfinden.

Jeder, der das Bild sah, dachte sofort an den Frieden.

 

Das zweite Bild war ganz anders!

Auch hier waren Berge zu sehen, aber diese waren zerklüftet, rau und kahl.

Am düsteren grauen Himmel über den Bergen jagten sich wütende Wolkenberge und man konnte den Regen fallen sehen, den Blitz aufzucken und auch fast schon den Donner krachen hören.

An einem der Berge stürzte ein tosender Wasserfall in die Tiefe der Bäume, Geröll und kleine Tiere mit sich riss.

Keiner, der dieses Bild sah verstand,

wieso es hier um Frieden gehen sollte.

Doch der König sah hinter dem Wasserfall einen winzigen Busch, der auf der zerklüfteten Felswand wuchs. In diesem kleinen Busch hatte ein Vogel sein Nest gebaut. Dort in dem wütenden Unwetter an diesem unwirtlichen Ort saß der Muttervogel auf seinem Nest 

in perfektem Frieden. Welches Bild gewann den Preis?

Der König wählte das zweite Bild und begründete das so:

„Lasst Euch nicht von schönen Bildern in die Irre führen.

Frieden braucht es nicht dort, wo es keine Probleme und

keine Kämpfe gibt.

Wirklicher Frieden bringt Hoffnung, und heißt vor allem,

auch unter schwierigsten Umständen und Herausforderungen, ruhig und friedlich im eigenen Herzen zu bleiben.“

 

Vater unser …

 

Idee + Zusammengestellt: Hans – Gerd Sextro