Liebe Gemeindemitglieder von St. Stephan, St. Peter - St. Emmeran und St. Ignaz,
„Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade“. Diesen Vers aus Psalm 119 habe ich Mitte August bei „Stillen Tagen“ in einem Exerzitienhaus betrachtet und im Gebet vertieft. Es ist ein Vers, der mir Zuversicht schenkt und Mut macht für die Aufgabe und den Dienst, den ich – zusammen mit Pfarrer Johannes Zepezauer – Anfang September in unserer wunderschönen Domstadt Mainz beginne. Das Wort Gottes hat mir in meinem bisherigen Leben den Weg gewiesen, mich geführt und getragen. So bin ich, aus dem Dekanat Seligenstadt stammend, bereits 1995 nach Mainz gekommen, um hier am Ketteler-Kolleg das Abitur zu machen. Im Anschluss daran wagte ich den Schritt ins Priesterseminar und absolvierte das Studium in Mainz und in Salzburg. In einem Praktikumsjahr wohnte ich zwischenzeitlich im Kasteler Pfarrhaus mit Blick auf St. Peter. Im Weltjugendtagsjahr 2005 führte mich der Weg mit der Diakonenweihe nach Budenheim bis zu meiner Priesterweihe im Jahr 2006. Als Kaplan habe ich dann drei Jahre in der oberhessischen Diaspora verbracht und war Jugendseelsorger im Dekanat Alsfeld. Anschließend führte mich mein Weg für eineinhalb Jahre in die Stadt Gießen. Meine ersten Schritte als Pfarrer bin ich im schönen Rheinhessen gegangen, wo ich die vergangenen neuneinhalb Jahre gewirkt habe. In dieser Zeit bin ich zweimal zum stellvertretenden Dekan des Dekanats Bingen gewählt worden; zudem hat Kardinal Lehmann mich zum Aufsichtsratsvorsitzenden des Caritasverbandes Mainz e.V. ernannt.
Im November letzten Jahres erging dann die Anfrage an mich, ob ich mir vorstellen könnte nach Mainz zu kommen, um Ihre drei Innenstadtgemeinden in den kommenden Jahren zu begleiten. Nach einiger Zeit des Bedenkens, im Austausch mit guten Freunden und im Gebet, habe ich der Bistumsleitung zugesagt und mich beworben. Ich freue mich ganz besonders darüber, dass ich diesen neuen Weg nicht alleine beginne, sondern gemeinsam mit Pfarrer Johannes Zepezauer den Dienst in Mainz aufnehmen werde.
So bilden wir zukünftig mit Gemeindereferentin Michaela Dulisch, Diakon Ickstadt und für St. Ignaz P. Klemens Raczek ein Pastoralteam.
An dieser Stelle möchte ich auch meinen Vorgängern P. Josef und Pfarrer Schäfer ganz herzlich für das vertrauensvolle Miteinander im Vorfeld danken. Ebenso danke ich allen Priestern, die im August die Vertretungen in den Gemeinden übernommen haben. Ich freue mich über die schon jetzt sehr gute Zusammenarbeit mit den Pfarrsekretärinnen, die mit viel Einsatz zur Verfügung stehen, um meine tausend Fragen ganz geduldig zu beantworten.
Über Jahrhunderte hinweg haben Christen in Mainz wunderschöne Kirchen gebaut, in Stand gehalten und immer wieder auch neu aufgebaut. Das Wort Gottes als Hoffnung und Licht spiegelt sich in der Gestaltung unserer drei Kirchen wider! Es wird mitunter eine Hauptaufgabe sein, unsere Kirchen nicht nur als schöne Gebäude zu sehen, sondern als Träger und Verkünder unserer christlichen Hoffnungsbotschaft. Ich habe Respekt vor der neuen Aufgabe und der damit verbundenen Verantwortung und bin gespannt auf das Miteinander in den Gremien, Gruppen und Kreisen.
So freue ich mich auf meinen Dienst hier in der Stadt, auf die Begegnungen mit Ihnen und die gemeinsamen Gottesdienste. Schon jetzt bitte ich Sie um Verständnis und Geduld, wenn ich nicht zu Beginn gleich jedem und jeder gerecht werden kann. Es wird Zeit brauchen, die Gemeinden kennenzulernen und mich einzuleben.
Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam mutige Schritte in die Zukunft gehen werden – im Wissen darum, dass der Herr Licht für unsere Pfade ist. In diesem Vertrauen lassen Sie uns gemeinsam nach vorne schauen.
Ihr Pfarrer Thomas Winter
Liebe Kinder, Jugendliche und Erwachsene,
sehr gerne nutze auch ich die Gelegenheit, mich Euch und Ihnen kurz vorzustellen.
Johannes Zepezauer ist mein Name, ich bin 42 Jahre alt und im Hanauer Stadtteil
Klein-Auheim aufgewachsen; wie Pfarrer Thomas Winter stamme ich also aus dem Dekanat Seligenstadt und seit vielen Jahren verbindet uns eine Freundschaft. Nach dem Abitur und dem Zivildienst habe ich meine Ausbildung im Mainzer Priesterseminar begonnen – zunächst mit einem Sozialpraktikum in Bingen und einer Bibelschule im Heiligen Land. Das Theologiestudium absolvierte ich an der Universität in Mainz (mit einem Auslandsjahr in Wien). Danach schloss ich noch ein Freiwilliges Soziales Jahr bei einer Organisation des Jesuitenordens an, bei dem ich in einem Heim für Menschen mit geistiger Behinderung in Berlin gearbeitet habe. Nach der Diakonenweihe wirkte ich einige Monate im Team von Dekan Markus Kölzer in Bretzenheim mit. Am 30. Juni 2007 wurde ich von Kardinal Lehmann zum Priester geweiht. Meine erste Kaplanstelle führte mich nach Worms an den Dom St. Peter und an die Martinskirche, meine zweite in die Liebfrauengemeinde in Darmstadt. Danach war ich fast drei Jahre als „Bischofskaplan“ bei Kardinal Lehmann tätig. Die vergangenen sechs Jahre war ich Pfarrer von St. Jakobus im Ökumenischen Gemeindezentrum Kranichstein und St. Bonifatius in Messel – in der Pfarrgruppe „Darmstadt-Nord“, in der jetzt Pfarrer Stefan Schäfer tätig ist. Bewusst habe ich mich nun auf eine Stelle als Pfarrvikar – und nicht als leitender Pfarradministrator – beworben, weil mich persönlich die Leitungs- und Verwaltungsaufgaben als Pfarrer zu sehr belastet haben und ich meine Stärken und Fähigkeiten gerne anders einbringen möchte.
„Für Euch bin ich Priester und mit Euch bin ich Christ.“ – Diesen eindrucksvollen Satz habe ich etwas abgeändert vom Kirchenlehrer Augustinus übernommen, der im fünften Jahrhundert gelebt hat. In diesem guten Sinn, der in diesen Worten steckt, will ich gerne mit Ihnen und Euch nun gemeinsam unterwegs sein.
Mit frohen Grüßen
Johannes Zepezauer