Als wir am 01.September mit einer ganz kleinen Gruppe die Eucharistie feierten, wurde ich an die Zeit meiner Erstkommunion erinnert, in der am Herz-Jesu-Freitag viele den Gottesdienst mitfeierten. Der erste Freitag in jedem Monat wird auch heute noch der Herz-Jesu-Freitag genannt. Wir werden in besonderer Weise dazu eingeladen, das von Jesus für uns geteilte Brot zu empfangen, wie er es als Zeichen der Freundschaft mit seinen Jüngern getan hat.
Dieses Zeichen ist für unsere Zeit notwendig, damit wir als Kirche erkennen: Das Teilen weltweit muss unser Anliegen sein, damit die Armen nicht allein gelassen oder sogar noch ausgebeutet werden. Wir dürfen unser gefordertes Helfen nicht verweigern mit dem Hinweis, wir könnten nicht die ganze Welt retten. „Das Wenige, das du tun kannst, ist viel“ schreibt der evangelische Theologe Alexander Schweizer.
Unser solidarisches Handeln soll von unserem Beten begleitet werden: „Gott, wir erleben es, wie die geistigen Kräfte in der Welt gegeneinander streiten. Sie prägen unser Leben. Wir können sie nicht immer unterscheiden. Vielleicht überschätzen wir das Böse, weil es Leiden schafft und uns ängs-tigt. Lass Du in uns durch Deinen Geist die Gewissheit stark sein: Das Gute ist dem Bösen überlegen. Lass uns so – in aller Bedrängnis – in Zuversicht leben.“
Leider ist in unserem Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ nicht mehr das Christus-Lied „Alles Leben ist dunkel“ zu finden. Es soll aber nicht vergessen werden, weil es wertvolle Aussagen über das Herz-Jesu-Fest enthält.
„Gott hat ein Herz für den Menschen:
Jesus ward einer von uns.“
„Gott hat ein Herz für den Menschen:
Jesus ist einer von uns.“
„Gott hat ein Herz für den Menschen:
Jesus ist dieses Herz.“
Wir haben Grund, Gott zu danken, weil Er uns nicht allein lässt mit unserer Verzweiflung und Ohnmacht. Er hat uns in Jesus gezeigt, wo die Grenzen des Bösen sind. Es kann dem Glauben nicht widerstehen. Gott soll uns zu Glaubenden machen, die wahrnehmen, wie Er in aller Verborgenheit mächtig ist, wie jeder an Seiner Mächtigkeit teilhat, der sich Ihm glaubend erschließt.
Das Nachdenken über den Glauben, wie wertvoll es ist, wenn wir über das Herz-Jesu nicht nur nachdenken, sondern unser Leben danach ausrichten, ist verbunden mit dem Wunsch, dass wir den monatlichen Herz-Jesu-Freitag nicht vergessen. Denn „Gott hat ein Herz für den Menschen. Jesus ist dieses Herz.“
Kurt Sohns