Dass aus den elf Offenbacher Pfarreien, den katholischen Einrichtun-gen und Verbänden eine Gesamtpfarrei mit knapp 30.000 Katholiken werden soll, ist schon länger bekannt.
Im Bistum Mainz soll es bis spätestens 2030 noch 46 Pfarreien geben, die die bisherigen Dekanate ersetzen – eine der größten Pfarreien hierbei ist Offenbach und geplant ist für das Jahr 2024 die Auflösung der bisherigen Pfarreien und die Neugründung einer Pfarrei, die das Stadtgebiet umfasst. In den vergangenen Jahren wurde ein Konzept hierfür erarbeitet, in dem Schwerpunkte in der Seelsorge für diese Pfarrei benannt werden. Es wird dann einen Leitenden Pfarrer geben, der zusammen mit einem Verwaltungsleiter und einem Team von 9,5 hauptamtlichen Seelsorger/innen für die neue Pfarrei zuständig sein wird.
In dieser Zeit des Übergangs bis zur Neugründung der Pfarrei 2024 steht der Pastoralraum als Brücke für den Übergang. Pfarrer Puckel ist Leiter des Pastoralraums und schon jetzt Pfarradministrator in 8 der 11 Pfarreien. Für die Vor-Ort-Seelsorge stehen Pfarrvikare, Diakone, Gemeindereferenten/innen und Pastoralreferenten/innen zur Verfügung. Diese übernehmen die Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen, stehen für Gespräche bereit und gestalten die Vorbereitung auf Erstkommunion und Firmung. Dieses schon jetzt bestehende Team trifft sich regelmäßig zur Absprachen und vertieft seine Zusammenarbeit. Für die Aufgabe der Zusammenführung gibt es eine Koordinatorin, Frau Marcella Luft-Weber, die im Büro des Pastoralraums in St. Paul ihren Dienstsitz hat. Die Aufgaben in der Verwaltung übernimmt als Verwaltungsleiter Herr Christian Berberich, der in St. Pankratius Bürgel bei Pfr. Puckel arbeitet. Auch die Kindergärten haben eine eigene Geschäftsträgerin, Frau Gläser, für die übergeordneten Aufgaben.
In Projektgruppen werden zur Zeit viele Aufgaben besprochen und entschieden: Wo findet ein zentrales Pfarrbüro seinen Platz? Welche Büros bleiben erhalten? Wie sieht die Gottesdienstordnung auf Stadtebene aus? Kann es eine gemeinsame Erstkommunion und Firmvorbereitung geben – was macht man besser vor Ort und wo sind zentrale Treffen besser? Vieles wird hinterfragt und neu gedacht, um die Kirche in der Zukunft lebendig zu halten.
Spannend und nicht einfach ist natürlich die Frage des Geldes und der Gebäude. Das Vermögen wird zusammengefasst und ab 2024 von einem Pfarreirat und einem Verwaltungsrat verwaltet. Es geht nichts verloren, aber der Blick wird sich weiten: Wo brauchen Menschen kirchliche Angebote und wo setzen wir die Mittel am besten ein? Nicht mehr nur der eigene Kirchturm ist das Zentrum, sondern auch neue Wohngebiete, Vernetzungen und Aufgaben. Braucht es überall alle Angebote oder ist es nicht besser Schwerpunkte zu setzen? Eine Kirche für Jugendangebote, eine andere für Kultur und Musik – in einer Stadt suchen sich die Menschen, was sie brauchen. Und natürlich müssen wir auch einsparen: Mindestens ein Drittel der jetzigen Gebäude kann nicht mehr finanziert werden und braucht eine neue Verwendung. Hier wird in den nächsten Monaten viel besichtigt, begutachtet und besprochen.
Oberstes Gremium für Entscheidungen in dieser Zwischenzeit ist die Pastoralraumkonferenz mit Vertreter/innen aller Pfarreien und Einrichtungen. Hier werden die Vorschläge aus den Projektgruppen abgesprochen. In einem Jahr, also Herbst 2023, soll es dann einen konkreten Vorschlag an unseren Bischof geben: So soll unsere neue Pfarrei in Offenbach aussehen – mit diesen Gebäuden für diese Aufgabe, mit diesem Personal in diesen Seelsorgegebieten, mit diesen Angeboten an diesen Orten. Wenn alles wie geplant läuft, wird mit dem Neujahrstag 2024 die neue Pfarrei in Offenbach geboren – ach ja, einen Namen braucht das Kind dann auch vorher noch. Und im März 2024 sind dann die Wahlen für den einen Pfarreirat und dann für den neuen Verwaltungsrat. Mit Gottes Hilfe und dem vielfältigen Engagement der Verantwortlichen steht dann einer gemeinsamen Zukunft nichts mehr im Wege.
Pfarrer Andreas Puckel