Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 16. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 17. Juli 2022

(c) Kerstin Rehberg-Schroth
Datum:
Sa. 16. Juli 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 16. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 17. Juli 2022
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 

Eingangslied: GL 362 Jesus Christ, you are my life

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns in unserem Leben bestärkt und uns dafür den Heiligen Geist verspricht, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung:

Liebe Gemeinde,

an diesem Wochenende ist in unseren Pfarreien Firmung: Am Sonntag firmt Domkapitular Franz-Rudolf Weinert zunächst 25 Jugendliche in Lich und am Nachmittag 23 Jugendliche unserer Pfarrgruppe in der Kirche Christkönig in Linden. Auch wenn sicher nicht alle in die Kirche passen, ist ein solches Fest immer auch ein Fest der ganzen Pfarrei: Der Heilige Geist ist den Jugendlichen versprochen – und auch uns allen. Vielleicht erinnern Sie sich an Ihre eigene Firmung und daran, was diese Firmung Ihnen bedeutet. Vielleicht wurde diese Firmung für Sie prägend. Vielleicht war sie aber auch unbedeutend, ging irgendwie zu einem frühen Zeitpunkt fast an Ihnen vorbei. Wir Katholiken beachten und erinnern meist unsere Erstkommunion viel mehr als dieses Sakrament der Firmung.

Die katholische Theologie spricht von einem „character indelebilis“ – einem unauslöschlichen Prägemal – den wir mit der Firmung „eingeprägt“ bekommen: „Sei beSIEGELt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Dieser Heilige Geist will sich uns einprägen, uns bestärken – für unser Leben und in unserem Glauben. Durch Taufe und Firmung haben wir teil am gemeinsamen Priestertum, sind wir alle dazu berufen, Jesu Botschaft in die Welt zu tragen und Kirche zu gestalten.

Es ist ein wunderbares Zeichen in einer Zeit, in der viele Menschen unsere Kirche verlassen, in der Austrittszahlen höher sind, als sie jemals waren, dass so viele junge Menschen „Ja“ sagen zu Gott, „Ja“ sagen zum Glauben, „Ja“ sagen dazu, dass Gott Gutes für sie und für die Welt vorhat.

Wie die Jugendlichen dafür heute alle Gaben erflehen, die sie benötigen, um ihr Leben zu gestalten, so laden wir auch Sie ein, mit den Jugendlichen um diese Gaben des Heiligen Geistes zu bitten:

Gebet der Jugendlichen um die Gaben des Heiligen Geistes:

Wir erhoffen uns heute den Heiligen Geist, den Jesus uns verspricht und beten zu Gott:

Wir bitten Dich um den Geist des Verstandes, der uns darin unterstützt, Entscheidungen zu treffen, der uns die Augen öffnet für Argumente und unterschiedliche Sichtweisen.

Wir bitten Dich um den Geist der Wissenschaft – für uns und für andere. Sei allen nahe, die über die Zukunft entscheiden – und hilf auch uns, immer wieder das Wesentliche zu sehen, neugierig zu forschen und Welt zu gestalten.

Wir bitten Dich um den Geist der Weisheit, damit wir immer wieder sehen, was wesentlich und wichtig ist. Bestärke alle, die nach Wegen suchen, wie sie ihr Leben gestalten, und schenke uns ein hörendes Herz und immer wieder das rechte Wort.

Wir bitten Dich um den Geist des Rates. Gib uns Ideen für unser Leben. Schenke uns offene Ohren, wenn jemand unseren Rat sucht, und lass uns auf andere hören, die uns was zu sagen haben.

Wir bitten Dich um den Geist der Frömmigkeit. Lass uns erfahren, dass Du uns nahe bist, wenn wir uns im Gebet an Dich wenden. Schenke uns und allen, die Dich suchen, Kraft zum Leben.

Wir bitten Dich um den Geist der Gottesfurcht. Sei allen nahe, die von Menschen bedrängt werden. Schenke Du Deine Nähe und Deine Hoffnung. Hilf uns, in Deinem Namen Gutes zu tun.

Wir bitten Dich um den Geist der Stärke. Gib uns immer wieder die Kraft, die wir brauchen, um unser Leben zu gestalten, den Mut, neu aufzubrechen und uns für Frieden und Gerechtigkeit und für Deine Schöpfung einzusetzen.

Bestärke uns durch Deinen Heiligen Geist. Amen.

 

Und so dürfen wir ebenfalls mit den Jugendlichen einstimmen in den Ruf des Kyrie – auch wenn wir schon längst gefirmt sind. Firmung heißt ja Stärkung: Bestärken lassen dürfen wir uns immer wieder aufs Neue:

Kyrie:

Firmung – Festigung – Bestärkung
Jesus, worin willst Du mich ganz konkret bestärken?
Welche Geistesgaben willst Du mir schenken?
Führst Du mich tatsächlich in meinem Leben,
in meinen Träumen, Wünschen und Sehnsüchten?
Hinter meiner riesengroßen Sehnsucht – steckst tatsächlich Du dahinter?
Kann ich Dich in meinem Leben finden?
Dann komm, und zeig Dich.
Herr, bestärke – firme uns.

Kyrie eleison

Von Gottes Geist sprechen wir.
Be-Geisterte wollen wir sein.
Doch oft erleben wir alles andere als Begeisterung.
Hier im Gottesdienst; in der Kirche; in meinem Leben.
Manchmal läuft da gar nichts.
Und doch machst du uns Hoffnung:
Mit Deinem Geist können wir das Leben wagen,
unsere Träume wagen,
einen Sinn finden.
Herr, bestärke – firme uns.

Christe eleison

Du schenkst uns deinen Segen – dein gutes Wort.
Du tust uns was Gutes.
Drum können auch wir uns gegenseitig Gutes tun, Gutes sagen.
Du tust uns Gutes – sprichst uns an,
jeden ganz persönlich.
Ganz konkret.
Führst du mich auch meinen Weg,
immer – egal, wohin ich gehen werde?
Stehst Du immer zu mir?
Dann – Herr – dann bestärke – firme mich.

Kyrie eleison

Loblied: GL 169 Gloria, Ehre sei Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

Gebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, Du rufst an diesem Wochenende fast 50 Jugendliche aus unseren Gemeinden in Lich und Linden ganz persönlich beim Namen, willst ihnen Deine Nähe auf ganz besondere Weise erneut zusprechen. Genau wie diesen Jugendlichen versprichst Du auch uns immer wieder aufs Neue Deine Nähe und wir dürfen unser „Ja“ zu Dir sprechen, denn Du bist ein naher Gott, der mit uns im Dialog bleiben will, der uns ernst nimmt, uns immer wieder segnet – und in diese Welt hinein sendet. Wir bitten Dich: Zeige auch uns heute, wo Du uns brauchst – und lass ganz besonders unsere Firmbewerberinnen und -bewerber Deine Nähe und Deinen Segen in ihrem Leben immer wieder aufs Neue erfahren. So sei Du bei ihnen und bei uns – heute und immer. Amen.

 

Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier gibt es heute noch eine leckeres Rezept. Vielleicht magst Du das ja mal mit Deinen Eltern oder Großeltern kochen und essen. Wir hoffen, dass es Dir genau so gut schmeckt wie uns!  Wenn Du Ideen für uns oder Wünsche an uns hast, freuen wir uns über eine Nachricht an KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen einer Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 
 
 

Im Firmgottesdienst werden die Lesungen des Tages durch den Zuspruch der Firmsprüche ersetzt. Jeder und jede Jugendliche hat sich ein Bibelwort ausgewählt, das ihnen heute persönlich zugesprochen wird – als besonderes Zeichen, dass Gott uns sehr individuell anspricht. Vielleicht haben auch Sie ein solches Wort, das Sie berührt? Oder das Sie schon ihr Leben lang begleitet? Das kann prägend sein! Nehmen Sie sich gerne heute die Zeit, Ihr Lieblingswort der Heiligen Schrift, das Wort, das Gott Ihnen ganz besonders ins Herz legt, ganz neu zu betrachten, darauf zu hören, was Gott Ihnen heute durch ein solches Wort sagen möchte.

Vielleicht lassen Sie sich aber auch Woche für Woche oder gar Tag für Tag immer wieder neu auf wechselnde Worte der Heiligen Schrift ein – vielleicht genau auf die, die uns die Leseordnung vorgibt. So hören Sie vielleicht auch heute genau in den Lesungen des Tages das Wort, das Sie heute berührt.

In diesem Gottesdienst hören und lesen wir deshalb die Schrifttexte, die die Leseordnung der katholischen Kirche für diesen 16. Sonntag im Jahreskreis im Lesejahr C vorgesehen hat:


Erste Lesung: Genesis 18,1-10a

(Gelesen von Matthias Grützner)
 
Antwortgesang: Der Geist der Liebe wird verschenkt (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

 

Zweite Lesung: Kolosser 1,24-28

(Gelesen von Hannah Grützner)

Halleluja (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

 

Evangelium: Lukas 10,38-42

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)
 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde,

das Evangelium hören wir auch im Firmgottesdienst: Zwei ganz unterschiedliche Frauen – Maria und Marta. Eigentlich könnte damit ja schon fast alles gesagt sein, was Firmung bedeutet: Es gibt verschiedene Gnadengaben, manchmal so unterschiedlich, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Die eine hier werkelt und schafft; die andere hört zu. Natürlich gibt es noch viele, viele Gaben mehr. Und die werden deutlicher, um so mehr Menschen zusammenkommen. Bei der Firmung konkret fast 50 Jugendliche, die alle unterschiedliche Stärken haben. In unseren Gemeinden konkret noch viele, viele Menschen mehr, die ebenfalls ganz unterschiedliche Gaben haben.

Damit könnte also eigentlich schon alles gesagt sein – wenn nicht das Evangelium zu etwas verleiten würde, was wir immer wieder erfahren: „Maria hat den guten Teil gewählt“, sagt Jesus. Traditionell wurde das oft so gedeutet: Was Maria macht, ist besser. Ja, wir sind immer wieder in Versuchung, Gaben gegeneinander aufzuwiegen, das, was wir tun, aneinander zu messen und zu werten. Das, was der eine kann oder macht, ist besser oder wertvoller als das, was die andere hier tut. Das andere wird abgewertet. Jesus scheint hier denen, die das so sehen, auch noch Recht zu geben.

Dabei sagt er das gar nicht. Vielmehr geht er auf Martas Bitte ein. Sie sieht nämlich genau nur das als wertvoll an, was sie tut. Etwas, was wir vielleicht auch so sehen würden: Natürlich, das Essen muss bereitet werden, der Festsaal vorbereitet. Der Festgottesdienst für die Jugendlichen muss vorbereitet werden, die Feiern zu Hause oder im Restaurant wollen auch vorbereitet sein. Oh ja, da kann es nerven, wenn niemand mit anpackt! In Marthas Fall war das nun mal ihre Schwester: Maria lässt sie alleine schaffen und werkeln, während sie offensichtlich die Zeit mit Jesus genießt. – Da kann ich schon Marta verstehen, die da sagt: Maria soll doch auch endlich mit Hand anlegen, damit es ein schönes, leckeres Gastmahl für Jesus wird. Und Jesus soll ihr das doch auch mal sagen, dass sie doch ihre Schwester nicht allein arbeiten lassen kann.

Hier hakt Jesus ein: Nein, irgendwann ist gut. Zeit zum Vorbereiten war vorher. Wenn die Gäste da sind, geht es auch mal um Gemütlichkeit. Es ist gut, dass er – als Gast – nicht allein da sitzt. Maria ist bei ihm. Ganz bestimmt hat Maria vorher auch mit vorbereitet, hat vermutlich ebenfalls das Essen gekocht. Das wissen wir nicht.

Vermutlich gäbe es jedoch ohne Martas Blick fürs Ganze kein so leckeres Festmahl. Ihre Gabe ist wichtig! Doch auch Marias Blick für den Gast, ihre Gesellschaft ist wichtig. Es ist ein „guter Teil“, jetzt bei Jesus zu sein. Diese Zeit wird ihr nicht genommen werden.

Vielleicht sind die einzelnen Gaben und Begabungen zu ganz unterschiedlichen Zeiten bedeutsam: wie hier im Vorfeld des Besuchs Martas Gabe wichtig(er) war und nun Marias Gabe wichtig(er) ist. Vor allem jedoch ergänzen sich diese beiden Gaben.

Erst recht gilt das für die vielfältigen Gaben, die z.B. verschiedene Familienmitglieder in eine Familie einbringen – oder eben die verschiedenen Gaben, die verschiedene Gemeindemitglieder in unsere Gemeinde einbringen.

Bleiben wir mal beim Gastmahl und damit bei Maria und Marta: Kürzlich haben wir in Linden endlich einmal wieder Pfarrfest gefeiert; am kommenden Sonntag feiern wir – nach zweijähriger Pause – auch in Watzenborn endlich wieder unser Pfarrfest. Gerade diese Gaben der Maria und der Marta sind da notwendig: Selbstverständlich braucht es Menschen, die planen, Menschen, die ein köstliches Essen oder Kuchen „zaubern“, andere, die räumen und gestalten. Doch stellen Sie sich vor, bei einem Fest wären alle Einladenden durchgängig in der Küche und nur die Gäste säßen im Raum. Sie würden sich ganz schön verlassen fühlen, fragen, weshalb sie eigentlich da sind – auch wenn das Essen noch so lecker ist. Sie haben auch nichts davon, wenn einzelne im Raum sind, sich diejenigen in der Küche aber durchgängig ärgern, dass nicht alle den Dienst in der Küche tun. Gleichzeitig ist aber deren Tun in der Küche unendlich wertvoll und wichtig. Ohne sie gäbe es kein Fest.

Übertragen lässt sich dies auf alle Lebensbereiche. Im besten Fall kommen dabei Menschen zusammen, die den ein oder anderen Dienst auch wirklich gerne tun, Freude daran haben, weil sie eine bestimmte Begabung haben und dieser nachgehen. Marta hatte ganz gewiss Freude daran, für Jesus das beste Essen aufzufahren, was sie sich vorstellen konnte. Und das war und das ist gut. Ganz sicher hätte Jesus auch zu ihr gesagt: „Du hast den guten Teil gewählt“ – dann, wenn sie mit dem, was sie tut, wirklich das tut, was ihr am Herzen liegt und dabei nicht neidisch auf ihre Schwester schauen würde, weil sie vielleicht gerade selbst viel lieber etwas anderes täte.

Wenn dem nämlich so ist, sie selbst lieber bei Jesus säße, würde Jesus hier bestimmt sagen: Komm, du hast genug vorbereitet. Der Rest des Festes wird laufen; ich brauche es nicht perfekt. Ich möchte doch heute bei euch sein und nicht nur euer Essen essen. – Komm zu mir, das ist jetzt dran!

Natürlich können wir nicht immer das tun, was wir am besten können oder am liebsten wollen, nicht immer alle unsere Gaben und Begabungen einsetzen. Manches muss einfach getan werden: Wenn wir Pfarrfest feiern wollen, müssen bestimmte Dinge ganz einfach getan werden, auch wenn es niemanden gibt, der sie gerne tut! Das erleben wir im Beruf und privat: Manches muss einfach sein.

Doch will uns heute das Evangelium, will uns das heutige Fest der Firmung deutlich vor Augen halten, dass Gott uns unsere Gaben nicht grundlos gibt:

Geistesgaben sind Fähigkeiten, an denen wir Freude haben, die uns aufblühen, lebendig werden lassen. Das ist bei der einen das Zuhören, bei der anderen das Werkeln oder auch das Reden, die Fähigkeit zu sehen, was gerade gebraucht wird, was notwendig ist oder etwas völlig anderes. Maria sah, das Jesus sie jetzt bei sich haben wollte – und sie war gerne bei ihm.

Es ist wichtig, dass wir selbst diese unsere eigenen Gaben einsetzen – und anderen Menschen die Möglichkeit geben, ihre Gaben einzusetzen. So ist es unsere Berufung als Eltern, diese Gaben bei unseren Kindern zu stärken, ihnen die Möglichkeit zu geben, dass sie ihren Begabungen nachgehen können, dass diese Begabungen wachsen dürfen. So sollte es auch in einer Gemeinde sein: Ehrenamt heißt nicht, den 150. Kuchen fürs Pfarrfest zu backen oder nur das zu tun, was andere meinen, was jemand tun sollte. Das mag manchmal sehr wichtig sein. Ehrenamt bedeutet aber vor allem, genau das einzubringen, was Sie können – ganz besonders, wenn vielleicht noch niemand von uns Hauptamtlichen daran gedacht hat, dass das, was Sie können, für unsere Gemeinde wichtig sein könnte, was vielleicht auch noch niemand entdeckt hat.

Es ist wichtig zu sehen, dass jeder und jede unterschiedliche Gaben hat und dass sich diese unterschiedlichen Gaben ergänzen – in einer Familie, hier im Pfarrteam, in einem Kolleg*innenkreis, in unseren Gemeinden.

Dafür schickt Gott uns seinen Heiligen Geist. Den Jugendlichen bei ihrer Firmung – und uns allen. Auch heute. Amen.

 

Credo:

Bei der Firmung steht an zentraler Stelle das Taufversprechen der Jugendlichen. Haben einst die Eltern und Paten stellvertretend ihren Glauben für die Jugendlichen bekannt, sagen sie heute „Ja“ zu Gott. Nach diesem „Ja“ der Jugendlichen dürfen wir alle als Gemeinde unseren Glauben bekennen – mit dem

Glaubenslied: GL 836 Ich glaube an den Vater (Stefan Worlitsch + Sänger/innen; Nachspiel: Olivia Klatzka)

Friedensgruß:

Wer zulässt, dass andere anders sein dürfen, ja, wer andere als Bereicherung ansieht, der wird alles tun, um mit anderen im Frieden zu leben. Zu diesem Frieden ruft uns Jesus: Er ist gekommen, damit unter uns Menschen Frieden herrscht, damit wir einander durch unsere unterschiedlichen Gaben und Fähigkeiten bereichern. Er ist gekommen, um Frieden zu bringen in die Welt.

Hören wir auch heute seine Worte und sagen wir sie weiter:

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 876 Wo Menschen sich vergessen (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Unsere Jugendlichen feiern an diesem Wochenende ein Fest. Zum Fest gehört ein Mahl. Auch wer nicht Eucharistie miteinander feiern kann, ist von Jesus eingeladen, Mahl zu halten – als kleinen Vorgeschmack des Fests, zu dem Gott uns einmal alle einladen will. Jedem Menschen schenkt Gott dazu im Heiligen Geist ganz unterschiedliche Gaben, durch die jeder und jede dazu beitragen kann, dass dieses Fest ein sehr besonderes wird. Jeder und jede von uns darf so schon jetzt hier auf Erden unsere Welt und unsere Kirche mitgestalten. Das ist Grund zum Loben und Preisen – auch heute:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe geschaffen hast und in dieser Liebe auch heute auf uns und jedes einzelne Deiner Geschöpfe blickst. Du liebst jeden von uns, so unterschiedlich wir auch sind. Wir preisen Dich, der Du uns mit vielen Gaben und Fähigkeiten beschenkt hast.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns Deinen Heiligen Geist schickst, der uns die Gaben von Liebe, Barmherzigkeit, Treue schenkt. Ja, Dein Heiliger Geist schenkt uns so vielfältigen Gaben, jedem von uns ganz besondere Talente. Wir preisen Dich für dieses so unendlich große Geschenk, Deinen Geist, der uns für unser Leben stärkt und prägt.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Allmächtiger und Allliebender, der Du immer zu uns stehst, was auch immer in unserer Welt passiert, und zu dem wir immer kommen können, was auch immer uns widerfährt. Deine Geduld mit uns ist unfassbar groß. Wir danken Dir, dass es nichts gibt, das uns trennen kann von Deiner Liebe und von der Deines Sohnes.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Wir preisen Dich für das Mahl, das er mit seinen Freunden hielt und bei dem sogar sein Verräter teilnehmen durfte – als Zeichen, dass Du Versöhnung willst. Immer.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Geschenk, das Jesus uns bei diesem Mahl gemacht hat, als er seinen Jüngern das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten auch uns eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wenn wir jetzt Mahl miteinander halten, ist dies ein Vorgeschmack auf die Speise, die uns wirklich sättigt, auf Dich, der Du uns Leben schenkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste, die Lebensfülle und ewige Freude werden wir einmal erleben, wenn wir mit Dir vereint im Himmelreich sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zu dem Bund, den Du mit uns geschlossen hast. Du nimmst uns alle an, egal, wann wir zu Dir kommen; Du willst nur das Beste für uns. Wir danken Dir, dass wir nicht allein sind: Du bist mit uns auf dem Weg und Du rufst uns in die Gemeinde. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 346 Atme in uns, Heiliger Geist (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

 

Fürbitten:

Gott hat uns seinen Heiligen Geist geschickt – als Zusage, dass er immer für uns da ist. Zu ihm dürfen wir mit allem, was uns auf dem Herzen liegt kommen und auch heute unsere Bitten bringen. Wir beten so heute mit den Jugendlichen und für sie:

  1. Wir bitten heute für alle Jugendlichen, die sich hier bei uns und an anderen Orten firmen lassen: Sei bei ihnen auf allen Wegetappen ihres Lebens. Gib ihnen Kraft in schwierigen Lebensphasen und den Mut, entscheidungsfroh, durch dich gestärkt immer weiter dem Ziel ihrer Sehnsucht entgegenzugehen. Gib ihnen dafür all die Gaben, die sie brauchen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  1. Wir bitten dich für die Menschen in unseren Pfarreien in Langgöns, Lich, Linden und Pohlheim: Lass unter uns in unseren Pfarreien deinen Geist spürbar werden. Schenke uns Begeisterung für dich und Offenheit füreinander. Stärke unsere Gemeinschaft.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  1. Wir bitten dich für die Menschen in der Ukraine und in allen Kriegsgebieten unserer Erde. Schenke ihnen alles, was sie in dieser Zeit besonders brauchen. Wir bitten Dich auch für alle, die für diese Kriege verantwortlich sind: Schenke ihnen Deinen Geist der Einsicht. Und schenke allen Deinen Geist der Weisheit, die sich bemühen um kluge, möglichst diplomatische Lösungen der Konflikte. Gib allen Kraft, Friedenswege zu finden.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Wir bitten dich für alle Menschen auf der Flucht und für alle, die hier bei uns neu angekommen sind. Lass sie eine neue Heimat finden und eine neue Aufgabe in ihrem Leben.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Wir bitten dich für alle Menschen, die sich für Klimaschutz und die Bewahrung Deiner Schöpfung einsetzen. Hilf ihnen, immer neue Wege zu finden, die dazu beitragen, dass diese Erde ein Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen bleiben kann.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Wir bitten dich für alle Menschen: Schenke uns ein Herz mit der Fähigkeit, uns selbst, dich und andere Menschen zu lieben und das Gute in der Welt zu erkennen. Gib uns den Mut und die Kraft, uns für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Lass jeden Menschen durch deinen Heiligen Geist einen Sinn im eigenen Leben erkennen.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Für uns selbst und alle Menschen, die uns nahestehen. Für alle, die uns wichtig sind oder einmal wichtig waren. Und in allen unseren persönlichen Anliegen. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Dein Heiliger Geist erfülle uns mit Lebendigkeit, damit wir dich mit Worten und Taten loben heute und in alle Ewigkeit. Amen.

Gott zeigt heute den Jugendlichen in der Firmung, dass er uns ganz persönlich meint. Er ist uns nahe. Er spricht uns immer wieder an, ruft uns. Denn er ist kein ferner Gott, sondern unser Vater, der uns liebt. So nennen wir ihn Vater und beten:

Vater Unser

Danklied: GL 347 Der Geist des Herrn erfüllt das All

 

Dankgebet:

Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir für die Fülle der Gaben Deines Heiligen Geistes, die Du heute nicht nur den Jugendlichen, sondern jedem und jeder von uns schenkst. Wir danken Dir dafür, dass wir so vielfältig unterschiedlich, aber dennoch in Dir verbunden sind. Wir bitten Dich um die Kraft, unsere Gaben immer wieder einzusetzen zum Wohl Deiner Schöpfung. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, Deinen Sohn, der uns vorgelebt hat, dass Du für jeden Menschen da sein willst, weil Du uns alle als Deine Ebenbilder und jeden von uns als einen besonderen Strahl Deiner Gegenwart geschaffen hast. Dafür loben und preisen wir Dich alle Tage unseres Lebens. Amen.

Segensgebet:

So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der uns beim Namen ruft,
der Sohn, der uns Menschen den Geist Gottes versprochen hat,
und der Heilige Geist, der uns Menschen immer wieder aufs Neue stärkt und uns vielfältige Gaben schenkt, unser Leben hier auf Erden zu gestalten.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Schlusslied: GL 452 Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen (Combo der Erstkommunion 2021)