In Erinnerung an den Trauerzug im Jahre 754, als der Leichnam des Heiligen Bonifatius, der Apostel der Deutschen, von Mainz zu seiner heutigen Ruhestätte im Fuldaer Dom gebracht wurde, feiern Gläubige seinen letzten Weg mit einer Wallfahrt.
Mit großer Wahrscheinlichkeit führte der Weg des Sarges auch über Ortsteile des heutigen Karbens und den Gemeinden Heldenbergen und Büdesheim. Wie in sehr vielen Orten und Städten, die der Trauerzug seinerzeit tangierte, begeht man auch in den katholischen Pfarrgemeinden Heldenbergen und Büdesheim an Pfingstmontag zu Ehren des Heiligen eine Wallfahrt.
Aufgrund der Verbundenheit zwischen den katholischen Pfarrorten in Karben und Heldenbergen/Büdesheim nahm auch eine Gruppe Karbener Katholiken an der Wallfahrt teil.
Mit der Gründung des Vereins „Bonifatiusroute“ vor 20 Jahren wurde diesem historischen Geschehen eine neue besondere Bedeutung gewidmet. Kurt Racky, evangelischer Pfarrer in Ortenberg-Lißberg und Vorstands-Mitglied, nahm mit einigen weiteren Vertretern des Vereins an der Wallfahrt am Pfingst-Montag teil und berichtete über die Aktivitäten des Vereins. Er gab einen Überblick über die bereits durchgeführten und geplanten Jubiläums-Veranstaltungen. Verbunden damit sind auch die vielfältigen Aufgaben, die mit der 180 km langen Wanderroute einhergehen.
Die Pastorale Mitarbeiterin Birgit Göttlicher hat die Durchführung der Wallfahrt einschließlich der geistlichen Vorträge in Wort und Lied zusammen mit einem Team geplant.
Morgens um 9:00 Uhr begann die Einstimmung auf die Wallfahrt mit einem Morgenlob in der Kirche Heilig Kreuz Büdesheim. Hier hat Birgit Göttlicher die Bedeutung von Pfingsten in den Mittelpunkt der Andacht gestellt.
Kurt Racky übermittelte Grußworte des Bonifatiusvereins. Dann begaben sich die Teilnehmer auf den historischen Wallfahrtsweg.
An der ersten Station des Prozessionsweges am Hof Buchwald wurde aus der Sicht von Ortsratsmitgliedern dargestellt, welche neue Herausforderung es im Miteinander-Kirche-Sein in unseren Gemeinden gibt. Wie kann Kirche in eine gute Zukunft geführt werden?
Bei der nächsten Etappe am schon traditionsgemäßen Halt auf dem Göbelhof wurde nach der Trinkpause das Pfingst-Johannes-Evangelium vorgelesen und eine darauf bezogene Predigt gehalten, die alle in ihren Bann zog.
Der weitere Weg ging in Sichtweite an dem Bonifatiuskreuz vorbei, das aufgrund der witterungsbedingten Bodenverhältnisse nicht direkt in den Wallfahrtsweg einbezogen werden konnte. Am Feldkreuz wurde besonders auf den Hl. Bonifatius in Schriftenlesung und Wechselgebet näher Bezug genommen und um seinen Schutz für die Kirche, unsere Gemeinden und für die Kinder gebetet.
Am Ortseingang von Heldenbergen kam die Wallfahrtsgruppe noch einmal zu einem kurzen Halt zusammen und stimmte „Großer Gott wir loben dich“ an. Mit Glockengeläut und den Turm der Kirche Mariä Verkündigung Heldenbergen bereits im Blick ging es dann zum dortigen Abschlussgottesdienst.
Voll des Lobes ob der von Birgit Göttlicher und Ihrem Team geplanten und durchgeführten Wallfahrt haben sich dann die Teilnehmer im Pfarrzentrum der Gemeinde bei Würstchen und Getränken noch austauschen können.