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Fachausschuss Laudato si - Schöpfung, Klima, Umwelt

Gottes gute Schöpfung, der Garten Eden, ist heute mehr denn je bedroht. Unser Handeln, auch als Kirche, steht oft im Widerspruch zur biblischen Schöpfungsverantwortung. Mit dieser Entwicklung wollen wir uns auseinandersetzen, überlegen, wie wir unserer Verantwortung gerecht werden können und konkrete Projekte umsetzen.

Wir sind eine Gruppe von Katholiken aus den verschiedenen Orten der drei Gemeinden in der Pfarrei Hl. Hildegard von Bingen, Rhein und Nahe.

Wir suchen Unterstützung, neue Impulse und gute Ideen von Menschen, die sich der Aufgabe Schöpfung bewahren stellen wollen.

Wenn Du Lust hast, in der Gruppe mitzuarbeiten und Projekte anzugehen, um im kirchlichen Kontext für unsere Umwelt aktiv etwas zu bewegen, dann bist Du bei uns richtig.

 

Leitbild des Fachausschusses

Gott hat diese Welt in ihrer Vielfalt gut geschaffen. Wir sind beauftragt, sie zu hüten und zu pflegen. Die Schöpfung am Anfang war nur der Beginn eines zielgerichteten Schöpfungsprozesses. In diesem Prozeß stellt Jesus Christus den entscheidenden Wendepunkt zu einem neuen Menschen dar, einem Menschen der Gott, seine Nächsten und sich selbst liebt.

Spiritualität ist ein wesentlicher Faktor auf dem Weg zu Erhaltung der Schöpfung. Sie wird auch in den zu erwartenden, schweren Zeiten der Klimakrise den Menschen Halt und Kraft geben. „Ökologische Spiritualität ist eine staunende, strahlende und anbetende Frömmigkeit, welche die Schönheit der Schöpfung erkennt und Gottes Wirken darin wahrnimmt. Zugleich stimmt sie ein in das Lob der Schöpfung, die auf ihre Weise auf Gott ausgerichtet ist und das Gotteslob anstimmt.“ [1]

Wir möchten die spirituelle Kraft unseres Glaubens, seiner Traditionen und insbesondere die der Werke der Hl. Hildegard erschließen und für Aufgaben der Gegenwart und Zukunft fruchtbar machen. So wie die Schöpfung ein Netzwerk bildet, in dem alles mit allem zusammenhängt, so sehen wir uns im Austausch und in Wechselwirkung: mit anderen Menschen, die sich der Schöpfung besonders verbunden fühlen, mit unseren Pfarreimitgliedern, den Menschen unserer Region, den Christen und Nichtchristen weltweit und nicht zuletzt mit unseren Mitgeschöpfen: Tieren und Pflanzen. Wir möchten uns selbst und unsere Mitmenschen aus der Kraft des Glaubens heraus zu einem entschiedenen Kurswechsel hin zu einer schöpfungsverträglichen Lebensweise motivieren und gemeinsam mit unserer Pfarrei und anderen gesellschaftlichen Gruppen, konkrete Schritte in eine nachhaltige Zukunft gehen.  


[1] Heinrich Christian Rust: Die Gemeinde Jesu Christi, Labor und Modell des Reiches Gottes. in T. Köck, H.C. Rust (Hg.) Fromm+Grün, S. 156. 

 

Aktionen des Fachausschusses

Nistkästenbau der Kommunionkinder

Ein Highlight im Rahmen der Erstkommunionvorbereitung war der Besuch des Schöpfungsgartens am 30. März 2025.

26 Kommunionkinder beschäftigten sich intensiv an drei Stationen mit der Schönheit der Natur und der Frage, wie man sie pflegen und schützen kann.

Marcus und Verena Berres erklärten den Kindern den Zusammenhang zwischen Flora und Fauna, den gegenseitigen Abhängigkeiten im Leben der Pflanzen, Insekten und Vögel.

Martin Grüger und Ralf Schernikau von der Gruppe „Schöpfung, Klima, Umwelt“ und einige Eltern unterstützten beim Bau von Nistkästen während Kaplan Benjamin Weiß und Jeanette Schwertel mit den Kindern Blumen auf dem Basilikagelände pflanzten.

Es ist unserer Gemeinde wichtig, dass Kinder eine liebende Beziehung zu ihren Mitgeschöpfen entwickeln und auch erleben, dass sich die Kirche für das Netzwerk des Lebens einsetzt.

Einige Nistkästen wurden von den Kindern für ihre heimischen Gärten mitgenommen. Andere stehen den Gemeinden zur Verfügung. Also bitte beim Pfarrbüro melden, wenn sie einen Nistkasten für ihr Gelände gebrauchen können. Es wäre auch schön, wenn noch mehr Kirchengelände naturnah gestaltet würde.

Eine sehr einfache Möglichkeit ist der von der Deutschen Gartenbaugesellschaft propagierte „Mäh-freie Mai“. Wenn man ab dem 1. Mai mindestens einen Monat seinen Rasen nicht mäht, dann ist das ein wertvoller Beitrag für die Förderung der Artenvielfalt und zur Verbesserung des Mikroklimas.

Eine weitere wichtige und einfach umsetzbare Naturschutzmaßnahme ist die Versickerung von Regenwasser auf dem Pfarrgeländen.

Papst Franziskus betont die Bedeutung der Umweltbildung in seiner Enzyklika Laudato si:  

„Wenn jemand nicht lernt innezuhalten, um das Schöne wahrzunehmen und zu würdigen, ist es nicht verwunderlich, dass sich für ihn alles in einen Gegenstand verwandelt, den er gebrauchen oder skrupellos missbrauchen kann. Zugleich muss man, wenn man tiefgreifende Veränderungen erzielen will, berücksichtigen, dass die Denkmuster wirklich die Verhaltensweisen beeinflussen. Die Erziehung wird unwirksam, und ihre Anstrengungen werden unfruchtbar sein, wenn sie nicht auch dafür sorgt, ein neues Bild vom Menschen, vom Leben, von der Gesellschaft und von der Beziehung zur Natur zu verbreiten. Andernfalls wird das auf Konsum ausgerichtete Modell, das durch die Kommunikationsmittel und über die wirkungsvollen Räderwerke des Marktes übermittelt wird, weiter fortschreiten.“ (Laudato si, Abs. 215)

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Nützliche Links

Unter der Rubrik „Hahnenschrei“ veröffentlicht das Umweltteam der Pfarrgruppe Zaybachtal (Mainz-Mitte-West) regelmäßig Denkanstöße und Tipps für eine schöpfungsbewahrende Lebensweise.

Als Symbol der Auferstehung und der Wachsamkeit verkörpert der Hahn das Anliegen, auf die Notwendigkeit umweltbewussten Handels jetzt aufmerksam zu machen, und unsere Hoffnung auf eine bessere Welt durch das Zutun jeder und jedes Einzelnen. So verstanden ist der Hahnenschrei ein Weckruf,  bewusster und verantwortungsvoller mit unserer Umwelt umzugehen.