Anpassungsfähigkeit und zielgenaue Unterstützung helfen während der Pandemie und ermöglichen einen klaren Weg in die Zukunft. Diese Mut machende Erkenntnis, belegt durch Fakten und Erfahrungen, angereichert durch Emotion und Herzblut gewannen die Büchereileute beim jüngsten Büchereipraxistag in Darmstadt.
Ein breites Themenspektrum mit Rückblick und Strategiethemen stand auf der Tagesordnung der ersten zentralen Präsenzveranstaltung der Büchereiarbeit seit zwei Jahren. Im Dialog, interaktiv in Kleingruppen, wurde die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zum Rundum-Feedback genutzt.
„Was haben wir daraus gelernt?“ war die zentrale Frage beim Rückblick auf 2 Jahre Pandemie. Die Antwort „Flexibel und kreativ sein, kommunizieren“. So konnten die Bücherei-Teams auf die häufig wechselnden Rahmenbedingungen von außen, im Team und bei der Leserschaft reagieren und das Büchereiangebot fortführen. Dankbare Leser/-innen und motivierte Teams sind das Ergebnis dieser gewaltigen Herausforderung für die ehrenamtlich Engagierten.
Dazu bedarf es aber auch der Unterstützung. Zum Jahresende führte die Büchereifachstelle eine "Kunden-"Befragung bei den Büchereien durch, bei der die Erfahrungen mit Blick auf Zufriedenheit, Lösungsorientierung und zeitnahe Unterstützung nachgefragt wurden. Das Team der Fachstelle erreichte dabei 100% Zufriedenheit, die EDV-Unterstützung mit dem Partner IBTC 95% und der Bibliotheksdienstleister ekz 90%. Dieses Feedback steht mit einer Rücklaufquote von 47% auf sehr guten Füßen. Bei den beiden großen Kooperationsthemen im Bistum „Neue Finanzbuchhaltung Kirchengemeinden“ und „Pastoraler Weg“ waren Zufriedenheit bzw. Eingebundensein signifikant niedriger und bedürfen der Aufmerksamkeit der Beteiligten. Hierfür erarbeiteten die Teilnehmer/-innen klare Ratschläge für die beteiligten Fachabteilungen.
„Alles ist verbunden“, bekannt aus der Enzyklika ‘Laudato si‘, zeigt sich auch bei den strategischen Themen. Der Pastorale Weg spricht von pastoralen Prioritäten und klaren Entscheidungen für klares Profil und gute Qualität. Dieses große Veränderungsvorhaben bedarf der planvollen Umsetzung. Hier haben die Büchereifachstelle und die Bücherei-Teams im Rahmen der „Digitalisierungsstrategie Büchereiarbeit“ bereits gemeinsam gut 75% der Vorhaben erreicht. Tobias Heinen, Leiter Strategieentwicklung IT & Digitalisierung beim Bischöfliches Ordinariat meint dazu: „der Weg der kleinen Schritte ist häufig viel erfolgreicher als den großen Wurf herbeizusehnen. (...) daher finde ich die starke Kundenorientierung in der KÖB-Strategie so zielführend.“
37 Büchereien haben sich für das „Qualitätssiegel Büchereiarbeit“ beworben, ein weiterer Baustein des „alles verbunden“ im Zusammenspiel mit der jährlichen Prioritätensetzung. Die Auswirkungen des „Pastoralen Wegs“ haben die Teilnehmer/-innen intensiv diskutiert und Handlungsempfehlungen für die Büchereien für den Beginn der Phase II aufgestellt.
Für ehrenamtlich Engagierte stellen die Veränderungen, die damit verbundene Unsicherheit und der Lernaufwand durch neue Gegebenheiten eine starke Herausforderung dar. Ganz besondere Bedeutung kommt dabei der unverzichtbaren Unterstützung der Fachstelle zu. Sie muss durch agile Führung gleichzeitig zwei Dinge schaffen: Anpassungsfähigkeit (Reaktionsfähigkeit, Flexibilität und Geschwindigkeit) fördern und für Koordination sorgen (über Teams hinweg und mit Blick auf die Ziele und sich ändernden Rahmenbedingungen). Die hundertprozentige Kundenzufriedenheit bestätigt die auch in diesem Sinne hervorragende Arbeit des Fachstellen-Teams.
Mit einer ausführlichen Feedbackrunde kam der Büchereipraxistag zum Ende. Die Moderation hatte wieder Willi Weiers von der Bücherei St. Sophia in Erbach, Gastgeberin war in hervorragender Weise das Bücherei-Team der Liebfrauen-Gemeinde in Darmstadt.