Exkursion nach Amsterdam: Widerstand damals und heute

Was bedeutet es eigentlich, Widerstand zu leisten und wo beginnt er im Alltag? Mit diesen Fragen machten sich Anfang Oktober 10 Auszubildende aus dem Mainzer Bistumsgebiet auf den Weg nach Amsterdam. Die dreitägige Exkursion fand im Rahmen des Jahresthemas „Braun ist keine Farbe des Regenbogens“ statt und verband historische Spurensuche mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen.
Trotz Regen, Wind und kalten Temperaturen ließen sich die Teilnehmenden die Stimmung nicht verderben. Bei einer Stadtführung zum Thema „Verfolgung und Widerstand“ begegneten sie den Geschichten mutiger Bürger*innen aus Amsterdam, die trotz drohender Gefahr ihren jüdischen Mitbürger*innen beistanden und sich der deutschen Besatzung widersetzten. Besonders bewegend war der Besuch im Anne-Frank-Haus, jener Ort, an dem Anne Frank ihr Tagebuch schrieb. Ein stiller Widerstand und ein besonderes Zeugnis von Resilienz und Menschlichkeit in der Nazi-Zeit.
In Gruppenreflexionen ging es um die Rolle von Widerstand in dem Leben der Jugendlichen: Habe ich selbst schon einmal Widerstand geleistet? Wo beginnt Widerstand im Alltag? Diese Fragen führten zu ehrlichen, persönlichen Gesprächen und viel Nachdenken über Haltung, Zivilcourage und Verantwortung.
Neben den inhaltlichen Programmpunkten blieb auch Zeit, Amsterdam auf eigene Faust zu entdecken.
Fazit: Die Exkursion machte deutlich, dass Widerstand viele Gesichter haben kann. Damals wie heute beginnt er mit dem Mut einzelner Menschen, die sich im Angesicht von Unrecht und Unmenschlichkeit zum Handeln entschließen. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass uns Menschlichkeit nicht einfach gegeben wird, sondern nur durch die Stimmen derer lebt, die sich für sie einsetzen.