Dennoch: Der Pastorale Weg hat sich nicht erledigt. „Wie wollen und wie können wir unser Christsein heute und in der Zukunft leben?“ – diese Grundfrage des Pastoralen Wegs ist gewiss nicht überflüssig geworden, ja sie hat vielleicht sogar noch mehr an Aktualität und Dringlichkeit gewonnen. Ich möchte Sie ermutigen, jetzt aus dem Blickwinkel der gegenwärtigen Krise auf den Pastoralen Weg zu schauen. In den vergangenen Wochen haben wir als Gläubige und als Kirche wichtige Erfahrungen gemacht. Ich glaube, es lohnt sich, diese Erfahrungen und Entwicklungen des kirchlichen Lebens in unsere Überle- gungen einzubeziehen und sie darauf zu befragen, was sich aus ihnen für den Pastoralen Weg und für unser Kirchesein lernen lässt. Die Krise schärft vielleicht auch unseren Blick dafür, worauf es uns wirklich ankommt.
Trotz der schwierigen Erfahrungen, die diese Krise mit sich bringt, kann vielleicht aus diesen etwas wachsen: In den vergangenen Wochen sind in den Gemeinden und an vielen anderen Orten der Kirche rasch zahlreiche Ideen entstanden, um dieser Situation zu begegnen. Ich bin beeindruckt von den kreativen Angeboten, die auch in Zeiten erzwungener äußerer Distanz Wege aufzeigen, den Glauben gemeinsam zu leben und Gemeinschaft und Nähe zu erfahren. Ich habe hier sehr viel Leben- digkeit, Flexibilität und Kreativität wahrgenommen. Für alle Bemühungen, in dieser schwierigen Zeit Kirche zu leben und vor allem Menschen Mut zu machen und Beistand zu geben, bin ich sehr dankbar.
Ich bitte Sie, auch unter den gegenwärtigen Bedingungen in Ihrem Engagement für die Kirche im Bistum Mainz und Ihrer Mitarbeit auf dem Pastoralen Weg nicht nachzulassen. Insbesondere bitte ich Sie, nach geeigneten Formen zu suchen, um auch jetzt im Austausch bleiben zu können. Manche neue Arbeitsweise muss dafür eingeübt werden. Viele von Ihnen experimentieren mit Videokonferenzen, Online-Angeboten und anderen bisher eher ungewohnten Methoden. Dafür danke ich Ihnen herzlich.