Das Gebiet, das heute zur vormaligen Pfarrgemeinde St. Rabanus Maurus (im Oktober 2011 mit St. Johannes Evangelist zur Pfarrei Don Bosco fusioniert) gehört, war noch nach dem zweiten Weltkrieg bis auf bescheidene Ausnahmen, unbebautes Land am Rande der Stadt Mainz. Der Kern der eigentlichen Siedlung auf dem Hartenberg ist im wesentlichen in der ersten Hälfte der sechziger Jahre entstanden. Schon bei der Bebauungsplanung war es die Sorge des Bischöflichen Ordinariates Mainz, dieser Siedlung auch ihren religiösen Mittelpunkt zu geben. Damals bemühte sich die deutsche Ordensprovinz der Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria um einen Platz in Mainz für die neue Niederlassung des Provinzialhauses. Man kam überein, dieses Haus auf dem Hartenberg zu errichten, wobei die Oblaten in Zukunft die Seelsorge in diesem Neubauviertel übernehmen sollen.
Die wachsende Zahl der Gläubigen veranlassten die Katholiken des Neubaugebietes im November 1962, dem Bischöflichen Ordinariat die religiöse Notlage darzulegen. Daraufhin errichtete der Bischof von Mainz mit Wirkung vom 1. Januar 1963 die katholische Pfarrkuratie St. Rabanus Maurus.
In der Garage des entstehenden Oblatenklosters wurde eine Notkirche eingerichtet. Dem Seelsorger stand im Kloster nur ein Raum zur Verfügung, der Sprechzimmer, Büro, Wohn - und Schlafraum in einem war. Ein ausgedienter Eisenbahnwaggon war der Versammlungsraum.
Diözesanbaurat Dicke entwarf die Pläne für die neue Kirche. 1964 konnten die Bauarbeiten beginnen. Am 23. August legte Generalvikar Ludwig Haenlein den Grundstein.
1965 wurde kurz vor Pfingsten die Kirche nach gut einjähriger Bauzeit durch den Bischof von Mainz, Dr. Hermann Volk, geweiht.
Im gleichen Jahr konnten auch Räume für das Pfarrbüro im benachbarten Kloster bezogen werden. 1969 wurde in einem weiteren Bauabschnitt das Gebäude für Pfarrheim und Kindergarten fertiggestellt.
Eine Umgestaltung des Innenraumes erfuhr die Kirche 1973-76. Der Altarraum wurde ins Kirchenschiff hinein verlängert und damit der Altar näher zur Gemeinde gerückt. Mit der Neugestaltung von Altar, Tabernakel und Ambo werden die Veränderungen abgeschlossen. Dabei wurde auch eine monumentale Kreuzesdarstellung, die über dem Altar hing durch das jetzige Kreuz ersetzt.
Der Raumeindruck der Kirche wird durch die Fenster des Glaskünstlers Alois Plum geprägt. Das große Rückwandfenster hat Pfingsten und die Geistsendung zum Inhalt. Von den Fenstern rechts und links des Altars stellt das linke die Verkündigung durch das Wort dar, das wie Samen auf den Acker fällt, umgeben von den vier Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes. Im rechten Fenster versinnbildlichen Trauben, Ähren und Kelch, das Brot und den Wein des Abendmahls.
Später wurde die Buntverglasung der Laterne hinzugefügt, sowie die unteren kleinen Fenster. Ihnen liegt der Text des Pfingstgesanges "Veni creator Spiritus - Komm Schöpfergeist, der Leben schafft" zugrunde, eine Dichtung, die dem Kirchenpatron Rabanus Maurus zugeschrieben wird.
Der Kreuzweg wurde entworfen von den Künstler-Geschwistern Degen aus Höhr-Grenzhausen und 1981 angebracht.
Maßgebliche Veränderungen erfuhr die Pfarrei, nachdem dem Pfarrer 1979 auch die Zuständigkeit für die Nachbarpfarrei St. Johannes Evangelist übertragen wurde, was zu einer wachsenden Kooperation der beiden Pfarreien führte, sowie durch den Neubezug des Martin-Luther-King-Parks, der die Größe und die personelle Struktur der Pfarrei deutlich veränderte.
Hans Werner Braun