Eine große Party ist angesagt! Ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein!
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In jener Zeit |
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Mit dem Himmelreich |
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Er schickte seine Diener, |
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Da schickte er noch einmal Diener |
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Sie aber kümmerten sich nicht darum, |
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wieder andere fielen über seine Diener her, |
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Da wurde der König zornig; |
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Dann sagte er zu seinen Dienern: |
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Geht also an die Kreuzungen der Straßen |
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Die Diener gingen auf die Straßen hinaus |
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Als der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, |
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Er sagte zu ihm: |
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Da befahl der König seinen Dienern: |
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Denn viele sind gerufen, |
Wie so oft geht es im heutigen Evangelium wieder einmal um die Auseinandersetzung von Jesus mit den Hohepriestern und Ältesten. Im Gleichnis wird deutlich, dass die „primär Eingeladenen“ die Einladung zur Hochzeit, zum Hochzeitsmahl (ins Himmelreich!) ignorieren und sogar – in einigen Fällen – die Überbringer der Botschaft töten. Das Gleichnis – aus nachösterlicher Sicht von Matthäus in sein Evangelium eingefügt - beschreibt, so will ich formulieren, im Kern die Ablehnung Jesu und seiner Botschaft vor allem durch die Mächtigen und die Führungseliten des Volkes Israel. Die im Text genannte Vernichtung der ganzen Stadt knüpft wohl an die Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahre 70 n. C. an, so wie überhaupt das ganze Matthäusevangelium (geschrieben ca. 80 n. C.) um deren Vernichtung zu wissen scheint!
Anstelle der zuerst zum Hochzeitsmahl eingeladenen Gäste, treten nun Menschen von der Straße, die den Boten an den Kreuzungen begegnen, „Gute und Böse“, heißt es, so dass sich der Hochzeitssaal füllte. Wie Jesus sich in seinem Leben in Zeichen und Heilstaten den Armen, den Kranken, Blinden und Lahmen, zuwendete, so ist nun auch der Festsaal voller „einfacher“, scheinbar zufällig ausgewählter Gästen.
Wir alle sind eingeladen zu diesem Hochzeitsmahl, eingeladen ins Himmelreich, ins Reich Gottes. Mitten in unseren persönlichen Alltag mit all seinen Facetten hinein kommt diese Einladung. Wie gehen wir selbst mit ihr um? Nehmen wir sie an oder haben wir auch Entschuldigungen parat, wie die zuerst Genannten? Sind wir bereit? Gerüstet? Würdig?
Der Schluss des Gleichnisses stimmt jedenfalls noch einmal sehr nachdenklich: Denn viele sind gerufen, wenige aber auserwählt. Auch das „Heulen und Zähneknirschen“ verstört (es spiegelt sicher auch die Erfahrung der besiegten und nach der Niederlage gegen die römischen Legionen in alle Winde zerstreuten jüdischen Bevölkerung Israels wieder) und scheint zunächst nicht zur „Frohen Botschaft“, zum „barmherzigen“ Gott Jesu zu passen. Doch gilt es auch ehrlich in den Blick zunehmen, dass es tatsächlich ein „zu spät“ geben kann, dass Menschen, dass wir selbst Chancen (Einladungen) verpassen können. Letztendlich dürfen wir allerdings – so mein fester Glaube – auf die Barmherzigkeit Gottes hoffen.
Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent