3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum 28. Sonntag im Jahreskreis

Zum Himmel (c) Bild: Peter Weidemann In: Pfarrbriefservice.de
Zum Himmel
Datum:
Mo. 7. Okt. 2024
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir alle wünschen uns ein gutes Leben: Glück, Gesundheit, Wohlergehen und Gottes Segen. Nun fragt ein Mann Jesus, was er tun müsse, um das ewige Leben zu erlangen. Jesu eindeutige Antwort schockiert ihn.

Evangelium (Mk 10,17-30)

In jener Zeit
   lief ein Mann auf Jesus zu,
fiel vor ihm auf die Knie
und fragte ihn: Guter Meister,
   was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?

Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut?
Niemand ist gut außer der eine Gott.

Du kennst doch die Gebote:
Du sollst nicht töten,
du sollst nicht die Ehe brechen,
du sollst nicht stehlen,
du sollst nicht falsch aussagen,
du sollst keinen Raub begehen;
ehre deinen Vater und deine Mutter!

Er erwiderte ihm: Meister,
alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.

Da sah ihn Jesus an,
gewann ihn lieb
und sagte: Eines fehlt dir noch:
Geh, verkaufe, was du hast,
gib es den Armen
und du wirst einen Schatz im Himmel haben;
dann komm und folge mir nach!

Der Mann aber war betrübt, als er das hörte,
und ging traurig weg;
denn er hatte ein großes Vermögen.

Da sah Jesus seine Jünger an
und sagte zu ihnen:
   Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen,
   in das Reich Gottes zu kommen!

Die Jünger waren über seine Worte bestürzt.
Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen:
Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!

Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr,
   als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.

Sie aber gerieten über alle Maßen außer sich vor Schrecken
und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden?

Jesus sah sie an
und sagte: Für Menschen ist das unmöglich,
aber nicht für Gott;
denn für Gott ist alles möglich.

Da sagte Petrus zu ihm:
   Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.

Jesus antwortete: Amen, ich sage euch:
Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen
   Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater,
   Kinder oder Äcker verlassen hat,

wird das Hundertfache dafür empfangen.
Jetzt in dieser Zeit
   wird er Häuser und Brüder, Schwestern und Mütter,
   Kinder und Äcker erhalten,
   wenn auch unter Verfolgungen,
und in der kommenden Welt das ewige Leben.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Nun hat der Mann sich doch an die Gebote gehalten und viel getan, um Jesus nachzufolgen. Jesus verlangt nun obendrein, dass er all seinen Besitz den Armen geben soll und ihm dann nachfolgen. Betrübt ist er und geht traurig weg. Mit ihm erschrecken die Jünger und wir: Kann es wirklich wahr sein, dass Jesus von uns verlangt, auf alles zu verzichten, was wir uns erarbeitet haben? Soll dies etwa verantwortungsvolles Handeln sein? Ist es nicht eher verantwortungsvoll, vorzusorgen und sich um die zu kümmern, die uns anvertraut sind? Bringt unsere Anstrengung, unser Einsatz in der Nachfolge überhaupt etwas, wenn es doch schwerer ist ins Reich Gottes zu kommen, als ein Kamel durch ein Nadelöhr (enge Straße in Jerusalem)?                                                                    

Wenn wir den Text genauer lesen, dann stellen wir fest, um was es wirklich geht. Es geht um die Frage, wie sich unser Leben hier und heute auf das ewige Leben auswirkt. Wenn der Reichtum uns an der Nachfolge hindert, dann sollten wir überlegen, was wir ändern können. Eine Tugend, die Demut, ist heute vom Wort her kaum mehr gebräuchlich. Sie ist jedoch hilfreich und würde unser aller Zusammenleben erleichtern, wenn wir uns wieder mehr darauf besinnen würden. Demütig sein, bedeutet zu verzichten, auf Dinge, auf Widerworte, auf Genuss, um frei zu sein für Menschen, für Gott, für die Besinnung auf uns selbst. Wenn wir zu viel Zeit mit materiellen Dingen, mit unnötigem Ärger verschwenden, dann verpassen wir das wirkliche Leben. Jesus erwartet, dass wir großzügig sind und von unserer Zeit und auch unserem Geld abgeben, damit auch andere ein gutes Leben haben. Petrus will sich wohl noch einmal rückversichern indem er zu Jesus sagt: „Siehe wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.“ Wahrscheinlich meint er: „Wir haben es richtiggemacht, stimmt´s?“ Jesus beruhigt ihn nicht. Er spricht von den Verfolgungen, von schwierigen Zeiten, die durchgestanden werden müssen. Doch wesentlich und beruhigend in diesem Evangelium ist, meine ich, dass es nicht allein auf unser Tun, unsere Leistung und unsere Anstrengung ankommt. Wir tun das, was wir können. Doch dass wir das ewige Leben erlangen dürfen, das liegt in Gottes Hand, denn für Gott ist nichts unmöglich!

Eine gute neue Woche wünscht

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin