Ökumenische Friedensdekade vom 9. November bis zum 18. November

Für den Frieden in der Welt, unseren Ortschaften und Familien und in uns selbst

Frieden (c) Unbekannter Künstler (Bild, Detail) / Peter Weidemann (Foto) by Pfarrbriefservice
Frieden
Datum:
Mo. 9. Nov. 2020
Von:
Pfarrbriefredaktion St. Sophia in Erbach | St. Leonhard in Beerfleden | St. Luzia in Hesselbach

in diesem Jahr kann unsere ökumenische Friedensdekade vom 9.November bis zum 18.November leider nicht wie gewohnt stattfinden. Das ist schade, soll uns aber nicht davon abhalten für den Frieden zu beten- für den Frieden in der Welt, unseren Ortschaften und Familien und in uns selbst. Deshalb geben wir Ihnen eine Gebetshilfe an die Hand, die Sie ermutigen soll zum Gebet für den Frieden.

Ein sehr bekanntes Gebet wird Franz von Assisi, einem der großen Heiligen der Kirche zugeschrieben:

Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum herrscht,
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich ein Licht anzünde, wo Finsternis regiert,
dass ich Freude bringe, wo Kummer wohnt.

Ach Herr, lass mich trachten, nicht dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste,
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe,
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer hingibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet,
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen.

 

Ein Friedensgebet aus neuerer Zeit ist das Gebet von Coventry

Nach der Zerstörung der Kathedrale von Coventry (Großbritannien) am 14./15.November 1940 durch deutsche Bombenangriffe ließ der damalige  Dompropst Richard Howard die  Worte „ Vater vergib“ in die Chorwand der Ruine meißeln. Das folgende Gebet wurde 1958 formuliert und wird seitdem an jedem Freitag um 12 Uhr im Chorraum der Ruine der alten Kathedrale von Coventry und in vielen anderen Kirchen gebetet.

Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten.
Den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse: Vater, vergib!
Das habsüchtige Streben der Menschen und Völker, zu besitzen, was nicht ihr eigen ist: Vater, vergib!
Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet: Vater, vergib!
Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der anderen: Vater, vergib!
Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Heimatlosen und Flüchtlinge: Vater, vergib!
Den Rausch, der Leid und Seele zugrunde richtet: Vater vergib!
Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf dich: Vater, vergib!
Seid untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem anderen, wie Gott euch vergeben hat in Jesus Christus

 

Oscar Arias, ehemaliger Präsident von Costa Rica und Friedensnobelpreisträger, hat einmal gesagt:                                                                                                            

Frieden ist nicht das Ergebnis eines Kommandos oder eines Sieges.
Frieden hat keine Ziellinie und keinen Endzustand.
Frieden ist ein fortschreitender Prozess, das Ergebnis vieler Entscheidungen.

Das heißt für mich: Jede und jeder von uns kann seinen Beitrag zum Frieden leisten. Wir sind nicht machtlos. Gemeinsam können wir uns überall dort wo wir leben und arbeiten täglich neu um friedliches Miteinander bemühen. Das ist nicht immer leicht - gerade, wenn ein Gegenüber nicht den Frieden will.

Wir Christen glauben, dass wir nicht alles alleine schaffen müssen und dass Gott uns hilft, wenn wir ihn von Herzen bitten.

Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Joh 14,27

So können wir gelassen sein und Gott um seinen Segen bitten.

So segne uns der barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Er schenke uns Augen, die die kleinen Dinge des Alltags sehen.
Er schenke uns Ohren, die gut zuhören können und verstehen.
Er schenke uns Hände, die nicht lange überlegen, ob sie helfen und gut sein sollen.
Er schenke uns zur rechten Zeit das richtige Wort und ein fröhliches, liebendes Herz,
von dem wir uns leiten lassen, damit überall wo wir einander begegnen, Friede werden kann. Amen.

Roger Frohmuth, ev. Pfarrer von Beerfelden und
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin in St. Leonhard Beerfelden

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